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Thun - St. Gallen 0:0
14.04.2019Super League 2018/2019


Am meisten Stimmung gibt es heute vor dem Spiel. Roberto Va Bene Brigante gibt auf dem Vorplatz ein Konzert und alle, die schon seit den 90ern Thunfan sind, schwingen ihr Füdli: Carlos Kilchherr und Ursula Haller ebenso wie Mattäng und Kevä. Von wegen Thun hat keine Tradition, lieber Herr Gerber Res. Und wie wir Tradition haben. Und so stimmen wir gemeinsam italienische Partisanengesänge und andere jahrzehntealte Lieder an. Dabei werden uns Zettel verteilt, auf denen allerdings keine Liedertexte stehen. Stattdessen wird über überteure Eintrittspreise im Cupfinal gemotzt. 50 Franken für einen Final-Stehplatz!? Ja sind wir hier denn beim SCB? Unterschrieben haben den Zettel die Fankurven der vier Halbfinalvereine, also Basel, Zürich, Luzern und Thun. Ja, auch Thun. Bei all den sieglosen Thunspielen geht gerne vergessen, dass unser FCT immer noch Chancen hat auf einen Titel und so mit jenem Verein gleichziehen könnte, der gestern Schweizer Meister geworden ist. Dessen Namen ist mir aber gerade entfallen.
In der ersten Halbzeit ist aber wenig davon zu spüren, dass Thun immer noch ein Titelanwärter ist. St. Gallen drückt von Beginn an und ist das bessere Team. Und so ist es wenig überraschend, dass der Ball zuerst hinter Faivre im Tor liegt. In der 36. Minuten wirbeln Hefti und Bakayoko im Thuner Strafraum. Faivre reagiert zwar schnell, doch irgendwie bringt Hefti doch den Ball an ihn vorbei. Die St. Galler jubeln. Doch Klossner, der ansonsten während den 90 Minuten viel grünes Herz zeigt, gibt den Treffer nicht. Abseits. Es bleibt beim 0:0.
Eigentlich wäre das heute ein typischer Buvetten-Match. Ob deswegen zu Spielbeginn der Fernseher im Fanzelt nicht angestellt war? In der Pause läuft er dann und das Servierpersonal ist wohl auch deswegen entsprechend entschleuinigt unterwegs. So verpassen wir halt den Anpfiff zur zweiten Halbzeit, was aber auch uns angesichts des trägen Spiels nicht wirklich stört. Das Spiel plätschert vor sich hin. In der 60. Minute stellen die Statistiker unter uns fest, dass in dieser Fussballrunde von zehn Teams erst Xamax getroffen hat. Zwar fallen dann noch Treffer von YB, Sitten und Lugano, aber hier in der Arena deuten alle Anzeichen auf ein 0:0 hin. Für einen Hauch Emotionen sorgen allenfalls noch die übermässig vielen Gelbe Karten gegen Thun. Torchancen gibt es dagegen kaum. Die Beste hat noch Kablan in der 84. Minute, der aber an FCSG-Goalie Stojanovic scheitert. Weshalb Thun die achte Partie in Serie nicht siegt. Aber trotzdem den dritten Tabellenplatz eine weitere Woche lang verteidigt, nun mit 39 Punkten. Irgendwie fühlt es sich wie eine Krise an. Und irgendwie doch nicht. Va bene, wie Roberto Brigante jeweils singt.