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Concordia - Thun 0-1
21.07.2001NLB Qualifikation 2001/2002


"Fussball ist ein Mannschaftssport." So steht es in den Congeli-News geschrieben, in die ich heute um 17.40 Uhr vertieft bin. Gleichzeitig stehe ich in einer Schlange vor dem Leichtathletikstadion in Basel. Dort wird schon zehn Minuten lang Fussball gespielt. Jedoch ohne mich, auf Einlass warte ich schon unzählige Minuten. Die schlauen Basler halten es nämlich auch bei 1000 Zuschauer nicht für nötig, mehr als eine Kasse zu öffnen. Zumal sie diese Kasse noch mit einer debilen Billettverkäuferin besetzen. Da halte ich ihr also 100 Franken für eine Eintrittskarte hin, sie nimmt die Geldnote und reagiert nicht mehr weiter. "Ja!?!" frage ich leicht drängend. "Ein Eintritt macht 10 Franken." "Ich weiss", stöhne ich auf. "Ich hätte jetzt gerne meine 90 Franken zurück." Oder sehe ich denn etwa wirklich so reich-congeligönnerhaft aus?
Schliesslich bin ich drinnen, also im Stadion. Ein Platz auf den Steintreppen ausgesucht, die Ähnlichkeiten mit dem Idiotenhügel im Thuner Strandband sind verblüffend. "Eine Information für alle Zuschauer: 15 Minuten sind gespielt", gibt da der Speaker bekannt. Wie interessant. Die Stadionanzeige funktioniert also auch nicht.
Der Match ist sehr langsam-langweilig, Blau greift mal Rot, Rot greift mal Blau an, Torchancen fehlen ganz. Da schmökere ich halt noch etwas in den Congeli-News. Eben weiter im Artikel "Fussball ist ein Mannschaftssport" über die letztsaisonalen Erfolge der U18-Mannschaft. Da steht über den Match gegen den FC Thun geschrieben: "Trotzdem hatten wir in Thun noch die Chance Meister zu werden. Wir spielten sehr gut, hatten den Tabellenführer sicher im Griff, bis uns in der 84. Minute der Schiri mit einem völlig ungerechtfertigten Elfmeter endgültig alle Meisterträume zerstörte... Der FC Concordia war die beste Mannschaft dieser Saison."
Klar, dumm nur, dass eben die Thuner "völlig ungerechtfertigt" Schweizer Meister geworden sind.
Von so viel schleimiger Attacke erregt, schwing ich nach fast einer halben Stunde Spielzeit zum ersten Mal meine Stimme: "Hopp Thun! Hopp Thun!" Die Antwort der Congeli-Fans folgt sofort: "Pssssssssssssst!" Und... "Du sitzt hier in der falschen Ecke." Klar, nur höre ich bis zur Pause keinen einzigen Congeli-Ruf im ganzen Stadion.
Dafür ist das Pausenmusikprogramm der Basler recht gelungen. Dario G's Handkreisnummer "Dream to me" ertönt.
Halbzeit Zwei, man gedenkt auf dem Rasen endlich ernsthaft ans Spielen. Rot greift Blau nun vermehrt an. Rot ist Thun, muss noch angemerkt werden. Doch zu oft verstolpern die Thuner den Ball, Torgefahr kommt nie wirklich auf. Und als Jurendic nach gut einer Stunde doch endlich mal in ideale Abschussposition kommt, da trifft er einfach: 0-1. Thun führt.
Womit das harmlose Ballverschiebespiel eigentlich schon entschieden wäre. Was folgt, sind energische Rufe eines lauten Kinderchores, der immerzu "Congeli Congeli" schreit. Doch die Beschrienen kommen kaum je vors Thuner Tor und wenn hält selten Kobel... meist verschiessen die Congelis grausam.
Thun bleibt derweil blass. Am eindrücklichsten ist noch die Leistung von Trainer Latour, der fast durchwegs laut, sehr laut herumschreit.
Am Schluss schreie dann auch ich "Bravo Thun Bravo Thun". "Halt din Muul" schreit ein Congeli-Fan zurück. Tja, in seinen Augen hat Congeli wohl einmal mehr "völlig ungerechtfertigt" verloren.
P.S. An dieser Stelle noch einmal ein Gruss an die C-Juniorinnen von Congeli, welche an einem Turnier in Schweden ganz gross aufspielten. Weiter so!

Matthias Engel