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Baden - Thun 1-1
28.07.2001NLB Qualifikation 2001/2002


Eine Stadionhymne, wie man sie noch selten erlebt hat. Als die Spieler beider Mannschaften den satten Rasen des Esp betreten, trommelt ausgerechnet das Safri Duo über die Lautsprecher. Ein missratener Fingerzeig an die Fans, doch bitte Stimmung zu machen. Während des ganzen Spieles ist nämlich kein weiterer Trommelwirbel zu hören.
Das Spitzenspiel steht sofort im Zeichen der wendigen Aargauer Spieler. Baden setzt Thun sofort unter Druck, ja drängt es immer mehr in die Defensive zurück. Dort kämpfen die Thuner zwar um jeden Ball, doch frei spielen können sie sich kaum. Und wenn, dann verlaufen die Angriffe immer wieder über den rechten Flügel Roger Küffer. Der Neueinkauf zeigt einmal mehr sein mächtiges Auge, seine Gabe, Bälle und Mitspieler auch über grosse Distanz richtig einzuschätzen und an Mitspielern vorbei zu zaubern. Qualitäten, wie sie sonst eigentlich nur ein Erich Hänzi aufweist. Mit dem kleinen Unterschied, das Roger Küffer immer noch sprinten kann.
Nur Tore machen, das ist nicht seine Aufgabe. Dafür sollte ganz vorne nach Raimondis verletzungsbedingten Ausfall Rama verantwortlich sein. Doch der hat einen ganz rabenschwarzen Tag erwischt. Auf einen Fehlpass folgt ein Offside folgt ein Fehlpass folgt der Verstolperer des Spieles. Da schnappt er sich doch den Ball in der Offensivzone, rennt und hat plötzlich freien Raum vor sich. Rama kann aufs Tor stürmen und fällt plötzlich einfach über seine eigenen Füsse. Chance vorbei. Grosses Gelächter der Zuschauer. Schadenfreude, wie gemein.
Nicht so auf der anderen Seite. Dort lauert kurz vor der Halbzeit Torjäger Vogt, der es nicht lassen kann, eine Chance in Saisontor Nummer 7 zu verwerten. Baden führt!
In der Pause erfolgt ein musikalischer Stimmungswechsel. Gleich mehrere Abba-Songs sind zu hören. Ach wird einem da warm ums Herz.
Die zweite Halbzeit bringt auf Thuner Seite neue Spieler. Gleich zu Beginn läuft Rufener auf, mit schnellem Fuss und blitzblankem Gesicht. In der Fanclubecke wird daher gerätselt, ob er sich wohl geschminkt habe. Ebenfalls neu läuft bald Adrian Moser auf. Er ersetzt den unglücklichen Rama. Nach Ramas Weggang herrscht plötzlich so etwas wie Torgefahr vor der Badener Kiste. Die Thuner Angriffe häufen sich, nur knallen die Bälle immer weit übers Tor. So verrinnt die Zeit.
Für Stimmung sorgt dann der Schiedsrichter - mit ein paar krassen Fehlentscheiden gegen die Badener, die von uns Thunern selbstverständlich bejubelt werden. Das macht ein paar einheimische Fans etwas sauer. Ja selbst Lydia bittet Sascha und mich, doch bitte etwas zurückhaltender und objektiver zu sein. Wir beide schütteln die Köpfe. Seit wann um Himmels willen muss denn ein Fan objektiv sein? So rufen wir vor allem auch immer wieder "Hopp Thun". "Dieses Geschrei ist ja nicht auszuhalten", klagt ein Badener Opa. Er beklagt sich noch mehr nach folgender Situation:
Längst sind 85 Minuten gespielt, als Roger Küffer halt auch noch das Toreschiessen zu seiner Aufgabe erklärt. Er drückt ab und trifft - 1-1.
Es folgen gar nicht mal so hektische Schlussminuten, da weitere Torchancen auf beiden Seiten fehlen. So endet das Spiel mit einem gerechten Unentschieden, was mit dem Safri Duo-Sound "Played-a-life" begonnen hat, schliesst mit dem Fanclub-Sound "Bravo Thun".

Matthias Engel