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FCZ - Thun 0:1
07.08.2002NLA Qualifikation 2002/2003


Klar, die Intervention von Deumi ist äusserst hart. Gelb kann man geben. Aber Gelb-Rot? Und wo überhaupt hat Deumi in diesen ersten 28 Spielminuten schon mal eine gelbe Karte bekommen? Wir haben bislang jedenfalls noch kein einziges richtiges Thuner Foul auf dem Platz gesehen. Aber eben... wenn Schiris schlecht pfeifen, zerbricht dem Fan schier das Fussballerherz.
Eine halbe Stunde ist also gespielt und Thun kann im Letzi nur noch zu zehnt antreten. Eine böse Einbusse. Schade um den nun so gut wie verlorenen Match, dabei haben die Thuner doch so gut mitgespielt. Einzig an der Mittellinie gab es den einen und anderen unnötigen Ballverlust.
Nun ist also der EFZEZET am Zug. Mit dabei auch der Ur-Thuner Marc Schneider, der beherzt mitspielt. Zum Glück bleiben seine Mitspieler blasser, so dass die weissen Halb-Deutschen in Halbzeit 1 kaum mehr für Torgefahr sorgen.
Aber eben. Immer noch sind 45 Minuten zu spielen. Bereits in den ersten Sekunden nach Wiederanpfiff schauen fast alle aus dem recht gut gefüllten Thuner Sektor (überraschend viele Heimwehthuner, die man sonst selten sieht, sind dabei) gebannt auf die Uhr. Wenn das Spiel doch nur schon vorbei wäre.
Der Match ist äusserst einseitig. Zürich rennt an, prallt aber so gut wie immer an der Thuner Hintermannschaft ab. Und wenn die Zürcher es trotzdem mal vor den Strafraum schaffen, versagen sie kläglich.
Bregy wird immer mehr nervös. Er wechselt mehrere Male. So verabschiedet sich Schneider, während Raimondi für die letzten Minuten auf den Platz kommt. Doch man sieht den einstigen Thun-Helden nur, wenn er Eckbälle schlägt.
Dann ist Thun mal wieder im Ballbesitz. 20 Meter vor dem Tor wird ein Spieler gefoult. Da sind gerade noch fünf Minuten zu spielen. Ist das nun überhaupt eine Torchance? Wir Fans zweifeln ein wenig. Doch Silvan Aegerter nimmt offensiv Anlauf, kickt... der Ball wird noch abgelenkt... und fliegt direkt ins rechte Lattenkreuz. Unglaublich, Thun führt 0-1.
Wer den Match mitverfolgt hat, weiss, Zürich ist an diesem Abend zu keiner Reaktion mehr fähig. So plätschern die letzten Minuten vor sich dahin, bis der Schiri endlich pfeift. Thun hat im Letzi zu zehnt gewonnen.

Dieser Sieg muss gefeiert werden. Nicht zuletzt, weil er Thun in der Tabelle vor YB katapultiert. Doch noch nicht alle sind an diesem Abend in Zürich in Feststimmung, auf dem Weg zum Tram werden fünf von uns von alkoholisierten Züri-"Fans" angepöbelt. Wir bekommen gar Schläge ab, auch ich. Schlechte Verlierer.

Da sind in Thun die Stimmung schon viel besser. Lange wird gefeiert, besonders im Rattaloch. Da sind Fans, Vorstandsmitglieder und ein blonder Typ, der unbedingt wissen will, wie denn der Cerrone gespielt hat. Reto und ich, die doch vor allem die Mannschaftsleistungen verfolgt haben, haben natürlich keine Ahnung und suchen Ausflüchte von wegen Unterzahlspiel und gutem Zürcher Passspiel. Da verrät der blonde Fussballinteressierte nach fünf Minuten seine Identität: Er ist der Thun-Spieler Pascal Cerrone. Ja dann halt. Wir feiern jedenfalls weiter - bis halb fünf in der früh. Es ist geil, Thun-Fan zu sein.