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Thun - Lugano 1:1
05.11.2017Super League 2017/2018


Eben erst in Tschechien, jetzt auf unserer Showbühne: Heute ist mit dem FC Lugano einer unserer Lieblingsgegner zu Gast in Thun, das ominöse 1:4 im August einmal ausgeklammert. Aber heute leiden die Tessiner ja gewiss noch unter jenen tschechischen Nachwehen, die jeder Thunfan seit unseren Prag- und Brnoreisen weiss. Die Fankurve der Luganesi hat jedenfalls zahlreiche Opfer zu beklagen. Während am Donnerstag Dutzende Fans im Gästesektor standen bzw. schwankten, sind heute gemäss offizieller Kevä-Statistik gut gezählte 18 Luganofans in Thun. Was Kevä übrigens nicht davon abhält, Richtung Gästekurve zu maxen.
Eine grosse Schnauze hat heute auch Sorgic, jedenfalls im Matchprogramm. Auf Nik Thomis investigative Frage « Dein liebstes italienisches Wort? » antwortet er: « Amore. Viele weitere kenne ich nicht. » Das merkt man heute gut. Die Thunspieler können heute das Spiel der Luganesi weder lesen, noch ansatzweise verstehen. Wobei nur bedingt südländisch gespielt wird, ist doch Gerndt der beste Spieler auf dem Platz: Ein erster Weitschuss in der 4. Minute; in der 24. Minute ein gewitzer Pass auf Mariani, der flach (und haltbar?) zum 0:1 einschiesst; ein weiterer Pass zu Mariani in der 29. Minute, der aus bester Position verzieht; und dann in der 34. Minute noch ein hartes Tackling gegen Hediger, das Gerndt Gelb und einige Ultrapunkte einbringt. Es ist kein Zufall, dass Thuner-Trainer Schneider in dieser Spielphase schon ein erstes Mal wechselt und Costanzo für Sutter ins Spiel bringt. Das zahlt sich insofern aus, in dem Thun mit etlicher Anstrengung das 0:1 halten kann.
Nach dem Pausentee bzw. einem Langsamst-Holdrio aus dem Fanzelt (Könnte nicht mal Hidir das Catering beim FCT übernehmen?) geht es weiter mit dem Spiel. Ob die Luganospieler wohl in der warmen Kabine kurz eingenickt sind, dass sie jetzt so einen verschlafenen Eindruck machen? Jedenfalls nutzt Lauper die Schwäche des Gegners prompt aus und erzielt flach (und haltbar?) das 1:1.
Für den bezwungenen Da Costa Grund genug, dass Spiel noch weiter mit Zeitspiel zu verlangsamen. „Hey, Da Costa!“ ruft ihm mein Kumpel zu. Worauf ich ihm sogleich den Mund verbiete. Nicht etwa, weil Da Costa längere Zeit in Thun gespielt hat. Sondern weil er sich sonst sicher noch umdreht und freundlich zurückgrüsst. Keiner ist beim Zeitspiel kreativer.
In der 74. Minute geht dann Gerndt vom Platz, womit das eh schon flache Spiel endgĂĽltig abflacht. Auch Ferreira leistet nach seiner Einwechslung seinen Beitrag dazu. Unser Alter leistet sich heute zahlreiche Fehler.
Und dann ist da noch Sorgic, der bis zur Nachspielzeit endlich etwas italienisch gelernt hat. So greift er in den letzten Spielsekunden beherzt an. Ein erster Schuss, ein zweiter Schuss, doch der Ball ist immer noch nicht drin. Doch der Abpraller kommt zu Costanzo, der seine Topchance sicher... neben das Tor knallt. Es bleibt beim 1:1. Jedna, jedna, wie der Tscheche zu sagen pflegt.