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Thun - Luzern 1:2
26.11.2016Super League 2016/2017


33 Franken 50 Rappen. Soll mir keiner sagen, die Romandie leidet nicht mit mit dem FC Thun. De Nachdem Sions Christian Constantin 3000 Franken für den FC Thun gespendet hat, doppeln heute die Gotteronfans nach. Jedenfalls fast. Bei einer spontanen Sammelaktion ist gestern Abend am Kellerderby gegen Servette einiges an Münz zusammen gekommen. Und so kann ich heute am Härzbluet-Stand stolze 33,50 Franken übergeben. Was immerhin dem Gegenwert einer kultigen roten Thunkappe entspricht, wie ich beim Fanwagen erfahre. Genau gesagt kostet sie 29 Franken, wie die Verkäuferin heute endlich weiss. Da bestehe ich doch darauf, dass unser 30-Franken-Deal vom Sionmatch bestehen bleibt. Ich gehöre schliesslich nicht zu denjenigen Zuschauern, die selbst heute beim Fanartikelkauf auf den 10 Prozent Saisonabo-Rabatt bestehen. Schon mal was davon gehört, dass unser Verein gewisse finanzielle Schwierigkeiten hat?
Keine Geldsorgen haben dagegen die Luzerner. Anders ist nicht zu erklären, wie viel Geld die FCL-Kurve heute mit Pyro verpulvert - sowohl was die Materialkosten, wie auch die Bussen anbelangt. Die Kurve feiert erst 350 Pflechtspiel und unvergessliche Grätschen des Captitano. Wer immer dieser FCL-Captain ist. Und dann dissen sie einen Herrn Tanner: Grächtigkeit endet dert wo lüge afoth. Tanner du Scheiss Wexx..." An dieser Stelle verzichtet thunfans.ch aufs weitere Zitieren. Aus Jugendschutz. Und weil wir diese Fremdsprache auch nicht wirklich verstehen. Und welcher Tanner ist eigentlich gemeint. Willy Tanner aus Alf? Oder Schimanskis Vize-Ermittler? Mensch Tanner!
Auf dem Spielfeld spielen die Luzerner ähnlich feurig. Vor allem die Schneuwlys sind gut im Schuss. Bei seiner besten Chance trifft Marco wenigstens nur die Latte. Bei Thun gibt vor allem Sorgic den Ton an. Er gibt seiner Nummer 9 immer mehr Ehre. In dem er bei Angriffen oft richtig steht. Und in dem er bei diesen Szenen den Ball ebenso oft verstolpert. Aus Thuner Sicht müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein.
Wobei den Pausenpfiff schon nicht mehr alle sehen. Kevä büsst schon jetzt für sein wildes Wochenende. Weshalb ich ihm im Fanzelt eine Minzentee holen muss. Wobei der aktuell gar nicht im Fanzelt-Angebot vorhanden ist. Weshalb die Bardame mir eine ganze Holzkiste voller Teebeutel in die Hand drückt. Ich wähle nach langem Zögern und mit Beratung anderer Thunfans irgendeinen Blüemlitee. Der Schnaps, den Kevä auch noch im Teebecher haben will, ist bedeutend schneller gefunden. Wers ausprobieren will: Blüemlitee mit Güggs kostet 7,50 Franken. Und ja, bei Kevä zeigt er grosse Wirkung. In der zweiten Halbzeit singt er plötzlich lauthals mit.
Und das will was heissen bei diesem Spielverlauf. In der 61. Minute nützt Puljic einen Urginic-Freistoss zum 0:1. In der 63. Minute gleicht Schindelholz nach einer Tossetti-Flanke aus. Und in der 68. Minute bringt Rodriguez Luzern wieder in Führung. Also wer da als Thunfan nicht sprachlos zurückbleibt, ist wirklich abgebrüht. Oder steht wie ich hinter einer jungen Thundame. Nein, es droht hier nicht etwa ein neuer Sexskandal. Die Dame hat vielmehr eine Fahne. Und die schwingt sie nicht einfach hin und her, sondern lässt sie minutenlang im Uhrzeigersinn kreisen. Und so werde ich durch diese stets kreisende Fahne regelrecht hypnotisiert. Das könnte selbst Mike Shiva nicht besser machen. Ob es an meiner Fahnen-Hypnose liegt, dass ich die Entscheidungen des Schiris fragwürdig finde? Und die Thuner Angriffsbemühungen hoffnungslos? Die Stimmung bleibt jedenfalls trotz nur 5000 Zuschauer gut. Auch weil man notfalls immer noch die Luzerner Pyroaktionen bewundern kann. Nur mit Punkten werden wir heute nicht mehr erfreut.
Irgendwie ist es verständlich, dass sich Kevä nach dem Spiel wieder schlecht fühlt. So will er ganz brav zur Freundin nach Hause. Also nehmen wir einen der ersten Extrabusse. Unterwegs erfährt er dann aber, dass die Freundin alles andere als einen ruhigen Abend im Sinn hat. Sie sitzt bereits im Kreuz Allmendingen. Und so fährt halt Kevä erst in einem vollen Extrabus an den Bahnhof. Und dann allein mit dem Buschauffeur gleich wieder zum Stadion zurück. Für 0 Franken 0 Rappen. Denn wenigstens bei den Gratisbusfahrten ist Thun noch spendabel.