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Thun - Sion 2:3
05.11.2016Super League 2016/2017


Es ist das Thema Nummer 1 diese Woche in Thun: Wie kauft man beim FCT richtig ein. Da gibt es Fans, die wochenlang darauf warten, endlich eine Winterjacke in der Grösse XL kaufen zu können. Deshalb greife ich heute sogleich zu, als es eine neue rote Kappe zu kaufen gibt. Was will man auch sonst kaufen bei diesem grässlich nassen Herbstwetter. Empfohlen wird mir im Fanwagen zwar ein Schirm. Doch weiss ich aus Erfahrung, dass der sogleich am Eingang beschlagnahmt würde. Doch auch die Kappe ist nicht so schnell auf meinem Kopf. Denn die Verkäuferin weiss schlichtweg nicht, zu welchem Preis sie die Kappe eigentlich verkaufen darf. So diskutieren wir über den Fussballgott und die Welt - und einigen uns schliesslich auf einen Verkaufspreis von 30 Franken. Hoffen wir mal für die Finanzen des FC Thun, dass wir damit nicht viel zu tief liegen.
Die Kappe auf dem Kopf tut gut. Denn es zieht ziemlich in der Arena. Und das Spiel wärmt uns auch nicht. In der ersten Hälfte läuft alles für Sion: Die Spieler, der Ball und auch der Schiri. Ja, Thun wird bei mehreren Szenen benachteiligt. In einer Szene wäre sogar ein Handspenalty für Thun nicht falsch. Doch dass Konaté gleich zweimal einschiessen kann, liegt sicher nicht an Amhof. Da müssen die Thuner einfach energischer auf den Ball. Kurzum: Thun kämpft zwar, aber kämpft ziemlich unglücklich.
Nach rund 70 Minuten haben Kevä und ich genug. Wir verabschieden uns Richtung Fanzelt. Denn während der Fanartikelkauf in Thun langwierig sein kann, hat man in der Arena wenigstens das Schnapsausschenken im Griff. Mit mehr Schuss als auf dem Spielfeld. Das Spiel können wir ja immer noch auf dem Bildschirm sehen. Und was wir da sehen: Erst schiesst Bürki nach einem tollen Pass von Facchinetti das 1:2. Und dann stellt Sierro mit einem gekonnten Schuss den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.
78 Minuten sind da gespielt. Die Partie scheint entschieden. Die Frage ist höchstens noch, ob die Walliser nicht doch noch eine anständige Pyroshow hinbekommen. Natürlich beeindruckt uns der hundertfache Fanaufmarsch der Walliser. Mit ihrer grossen Präsenz tragen die Sionfans massgeblich dazu bei, dass in der Arena heute endlich mal wieder die 6000er-Marke geknackt wird. Und auch die Pyroeinlagen gefallen. Jedenfalls auf den ersten Blick. Denn wer genauer hinsieht, stellt fest, dass die Walliser jedes Mal die Pyros werfen statt sie kontrolliert zu zünden. Gleich dreimal landen die Feuerwerkskörper auf dem Spielfeld. Es sind peinliche Machtdemonstrationen.
Thun sorgt lieber mit Fussball für Farbtupfer. Und wie: In der 84. Minute fällt tatsächlich der erneute Anschlusstreffer. Rapp legt goldrichtig für Sorgic vor, der zum 2:3 einschiesst. Nun scheint das Spiel zu kippen. Die Sionspieler spüren die 2 Stunden Cupfight gegen Schaffhausen, während die Thuner voller Energie weiter nach vorne stürmen. In der Nachspielzeit kommt Thun nochmals zu einem Eckball. Es ist der Thuner Eckball Nummer 10 in diesem Spiel. Zum Vergleich: Die Sionspieler erkämpfen sich im ganzen Spiel nur gerade zwei Corner. Doch sie zeigen sich dabei sehr effizient. Einer der Eckbälle führt zum 2:0. Bei Thin schaut dabei auch bei Eckball Zehn nicht Zählbares heraus. So bleibt es beim 2:3. Ärgerlich für Thun, nur Tordifferenz-Statistiker können dem Schlussresultat etwas Positives abgewinnen.
Dafür singen nach Abpfiff die Sionfans lautstark. Noch 20 Minuten nach Anpfiff stimmen sie lauthals Fangesänge an. Spottlieder gegen YB. Uns gefällts. Nur ein Punkt wäre uns lieber. Und der eine oder andere Fanartikel.