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YB - Thun 4:0
25.03.2012Super League 2011/2012


Summer in the city. Hip wie wir sind, treffen wir uns mittags im Vegi In-Lokal Tibits am Bahnhof Bern und verköstigen uns fleischfrei. Auf unserem Speiseplan stehen Petite Bière de Herrgöttli und sättigende Blicke auf die schlanke Damenwelt. Das Hungergefühl auf vernünftige Art zu stillen, kommt heute sowieso nicht in Frage, zu gross ist unser Siegeshunger. Was Gottéron in vier Spielen nie wirklich gelungen ist, sollen heute die Schneuxty-Brüder schaffen: Die Berner Gegner so klar und deutlich abschiessen, dass die Niederlage noch lange wehtut. Ein Triumph à la 8:2 – warum nicht?
Dummerweise vergeht uns der Optimismus im Stadion schnell einmal. Dass das Spiel wenig intensiv geführt wird, mag ja noch für Thun sprechen. Nicht aber die Tatsache, dass die paar wenigen herausgespielten Chancen kläglich vergeben werden. Und die Standards erst – um Himmels willen. Da YB aber sichtlich nervös auftritt, benötigen sie schon die gütige Mithilfe von Schiri Studer, um mal wieder zu Torglückgefühlen zu kommen. Als sich in der 30. Minute Schindelholz Bobadilla in den Weg stellt, entscheidet Studer zu unserem Schrecken auf Penalty. Wuschu Spycher übernimmt die Verantwortung und trifft zum 1:0. Schlimmer als der Penalty an sich ist die Tatsache, dass sich die Thuner in den Folgeminuten in einer Art Selbstzensur üben und Bobadilla nicht einmal mehr ansatzweise attackieren. Dementsprechend steht er in der 45. Minute auch bei einer weiten Ecke von Costanzo frei und kann zum 2:0 einköpfeln.
Das Spiel ist zur Halbzeit bereits gelaufen. Da wir hier bei einem Grossklub zu Gast sind, gibt es keinen Pausensongs, sondern lustige Videostatements von gelb-schwarzen Knuddelkiddies, die gegen Thun maxen. Und beim Pausenspiel müssen ebenfalls kleine Gelb-Schwarze das Tor von der Strafraumgrenze treffen. 100 Franken gibt’s für ein Tor, 200 Franken für einen Pfostenschuss!? Ob der Herr Gross wohl seine Torprämien ähnlich konfus-kompakt ausschreibt?
Wenigstens gemäss den Pausenspielregeln würden die Thuner heute punkten, kommt doch Witter noch zu einem Pfostenschuss. Überhaupt zeigen sich die Oberländer kämpferisch und erarbeiten sich einige Chancen. Doch insbesondere den Schneuxty-Brüdern fehlt heute irgendwie der Torriecher. Thun bleibt heute ohne Ehrentreffer. YB dagegen jubelt noch zweimal: In der 82. Minute trifft Degen, in der 90. Minute Mayuka. 4:0 lautet das (zu hohe) Endverdikt.
Summer in the city. Hip wie wir sind, dürfen wir nach Abpfiff noch geschlagene 40 Minuten im Gästesektor verharren. (BTW: Freiheit für alle Schlagzeuger!). Dass auf dem Ticket indes der Spruch «Gästerückhaltung nach dem Spiel max. 30 Minuten» steht, ist ebenso typisch bernerisch konfus, wie die Tatsache, dass am Bahnhof um 18.49 Uhr sowohl die S-Bahn Richtung Aaretal, wie der direkte Extrazug Richtung Thun losfahren sollen – notabene beide auf Gleis 2. Eine clevere Verwirrungstaktik, damit den YB-Fans jegliche Lust am Zügeüberfallen vergeht? Ich nehme dann jedenfalls jenen der beiden 18.49 Uhr-Züge, der noch etwas grössere Verspätung hat als der andere…