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Thun - FCZ 2:3
03.04.2011Super League 2010/2011


Was Busacca heute wieder mal gezeigt hat, ist purer Hohn gegenüber allen, denen Fussball etwas bedeutet. «Dove la Mamma, Massimo, dove la Mamma!?»
Hm, das ist der letzte Abschnitt über das letzte Heimspiel gegen den FCZ, das dank Busacca 1:3 verloren ging. Entsprechend gross war unser Ärger, als der bekennende FCZ-Fan Massimo sich vor der heutigen Partie schon wieder warm lief. Wobei ein richtiger FCZ-Fan ja eigentlich bei diesem Sommerwetter nicht das kleine Schwarze trägt, sondern voller Stolz oben Ohne herumläuft. Ich sehe vor dem Spiel am Karibikstand mehr Hängebrüste als in einer durchschnittlichen Nacht im Rattenloch. Wahrscheinlich ist das aber genau die Fankultur, die sich unsere Scherzkekse vom Thuner Tagblatt (ein Bodyscanner im neuen Stadion, ha ha) wünschen: Lieber eine Unterhosenshow als eine Pyroshow. Im Gästesektor wird heute nämlich erstmals seit Wochen nicht gezündet. Vielleicht hat ja die Südkurve wirklich einen installierten Bodyscanner erwartet.
Thun startet schwach in die Partie, sehr schwach. In der 5. Minute gewinnt Nikci auf der rechten Seite ein Kopfballduell und passt zum freistehenden Chermiti, der prompt zum 0:1 einschiessen kann. Da Costa ist chancenlos. In der 19. Minute ist der selbe Da Costa aber etwas gar sorglos, als Magnin in 30 Metern Entfernung zu einem Freistoss ansetzen kann. Der Schuss ist wuchtig und präzise – und landet tatsächlich bei Da Costas Posten im Netz. Der klarste Goaliefehler im Lachenstadion seit Säschi Stulz keine Bratwürste mehr serviert.
Im FCZ-Tor steht dagegen nicht mehr Fliegenfänger Guatelli, sondern Leoni. Und der ist in jeder Hinsicht besser. Sowohl im Bälle abwehren, als auch im Zeitschinden. Keiner nimmt sich mehr Zeit für die Abstösse, ohne dabei vom Schiri auch nur ermahnt zu werden. Wobei der Schiri eben Bussaca ist. Während wir noch darüber diskutieren, ob der 0:2-Freistoss direkt oder indirekt angezeigt war, pfeift der Massimo längst gröbere Fehler. Wobei einer seiner Assistenten tatsächlich noch eine Spur weniger Fussballverstand hat. Was der einst die Fahne hebt, um angebliche Abseitsstellungen aufzudecken – unglaublich! In der 42. Minute ist Busacca aber dann doch mal auf Ballhöhe und sieht, wie Teixeira Proschwitz auf den Fuss steht. Und das im Strafraum. Penalty. Eigentlich ein Grund zur Freude, aber wir kennen ja die nationalmannschaftsverdächtige Elfmeterschwäche der Thuner. Dieses Mal setzt sich Proschwitz den Ball. Er schiesst zwar besser, als im letzten Herbst im Sion. Aber für Leoni ist der Schuss dennoch kein Problem. Penalty also abgewehrt, zur Pause stehts 0:2.
In der zweiten Halbzeit kommt dann aber Thun mit mehr Elan aus der Kabine. Und so verkĂĽrzt in der 49. Minute ausgerechnet Fehltransfer Neumayr auf 1:2. Wir dĂĽrfen wieder hoffen.
Doch bereits in der 61. Minute entblösst sich die Thuner Abwehr wieder. Djuric hat jede Menge Zeit, auf den völlig freistehenden Nikci zu flanken. Dieser erzielt per Kopf das 1:3. Wie meint doch ein Liveticker dazu: «Man muss sich fragen, ob hier Da Costa hier nicht aus seinem Kasten hätte rauskommen müssen. Aber auch die Abwehrreihe der Thuner sieht in dieser Situation sehr schlecht aus.»
Wer sonst noch schlecht aussieht? Klar, Busacca. Er nervt uns mit seinen Fehlpfiffen (Blutgrätschen die er übersieht; Hands, die er übersieht; gelbwürdige Fouls, die er übersieht etc.) so sehr, dass ein paar von uns sich nicht etwa wegen den drei möglichen Punkten auf die Fahrt ins Tessin am nächsten Wochenende freuen, sondern wegen dem Grappa bei Busaccas. Falls ich bis nächsten Samstag einen Fahrer für den Tessin-Ausflug finde, soll der doch gleich die Adresse von Massimos Ristorante ins Navi eingeben.
In der 81. Minute kommt Thun zum x-ten Eckball, was gemäss Thuner Tradition definitionshalber keine wirkliche Torchancen nicht. Doch für einmal landet der Ball tatsächlich nicht bei einem Gegenspieler, sondern bei Klose, der mit dem Kopf zum 2:3 trifft. Grande! Doch wenn Thun in den Schlussminuten mehrheitlich im Ballbesitz ist, kommt der FCT nicht mehr zur wirklichen Ausgleichschance. So bejubeln wir halt nach dem Spielende nicht primär unsere Mannschaft, sondern Massimo. Denn was Busacca heute wieder mal gezeigt hat, ist purer Hohn gegenüber allen, denen Fussball etwas bedeutet. «Dove la Mamma, Massimo, dove la Mamma!?»