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Thun - Luzern 3:3
06.03.2011Super League 2010/2011


Die erste Begegnung mit Rolf Fringer hatten mein Kollege und ich ja bereits schon am Cupspiel gegen XamaX. Gerne erinnere ich mich zurück, als er zu ihm sagte «Grüessech Herr Fringer, würs öich störe, wemer chli vor öich hocke? Nimt mi Wunder, was dir so verzeuet». Natürlich dauerte es kaum eine Minute, bis der Herr nicht mehr in unserer Nähe war. Ob ihn die Kinder mit ihren Autogrammkarten vertrieben haben? Egal, heute wird der Mann jedenfalls nicht auf der Tribüne sitzen, allerdings aus einem anderen Grund. Am Abend davor habe ich noch mit einem Barkeeper gewettet, dass es ein Unentschieden geben wird. An und für sich ziemlich feige, als Thuner auf ein Unentschieden zu tippen, aber man beachte, Luzern hat in der Rückrunde noch kein Spiel gewonnen, und muss heute sogar noch auf seinen Spielmacher (wer hätte das vor vier Jahren noch gedacht??), verzichten.
Der Wagen wird bei diesem Wetter natürlich im Gwattzentrum parkiert. Was gibt es Schöneres, als vor einem lukrativen Fussballspiel im Lachen noch der idyllische Strandweg im Naturschutzgebiet unserer Alpenstadt zu durchwandern?! Gut, drei Punkte und mehr als ein Tor wären mal an der Zeit.
Kaum angefangen, lenkt ein Blauer den Freistoss neben Da Costa ins Tor. Da haben unsere Verteidiger (zurzeit die zweitbeste der Schweiz!), komplett verschlafen. Allerdings war auch etwas Glück dabei. Wäre Da Costa nicht kurz aufs falsche Bein gestanden, hätte dieser Fisch nicht im Netz gezappelt. Aber beunruhigt bin ich deswegen längst noch nicht. Schliesslich können wir jetzt auch spät ausgleichen oder gar gewinnen. Dies soll aber noch lange kein Grund sein, etwas wie «Iz heimer o ä Fc Thun Viertustund» in die Masse zu schreien. So ein Vergehen müsste mit einem Stadionverbot geahndet werden. Gut jedoch, hört man solche Sprüche nur bei schönem Wetter. Ein guter Schuss aus der Distanz lässt uns noch kurz erschrecken, doch dann finden auch die Thuner ins Spiel. Es wurde etwas hektisch, besonders, als der ASL-Debütant Sava Bento nach gut einer halben Stunde die zweite Gelbe Karte sieht. Kurz darauf köpft die neue Wundertüte Lezcano den Ball hinter Zibung. Gute vier Minuten später ist auch wieder mal Proschwitz an der Reihe. Wunderbar, so wünscht man sich Fussball bei schönem Wetter. Und es kommt noch besser; mit dem Pausenpfiff liefert uns Taljevic sogar noch das 3-1.
Nun müsste man sich schon saudumm anstellen, um diese drei Punkte nicht heimzubringen. Wobei saudumm nun übertrieben ist, man verwertet halt plötzlich die Chancen nicht mehr, und erwischt einmal mehr einen Schiri, der nach Zufallsprinzip pfeift. So kommt’s halt, dass einmal mehr ein fragwürdiger Elfer zu unseren Lasten ausgesprochen wird. Renggli verwertet ihn zum 3-2. Fünf Minuten später sehen wir Gygax, der uns mit einem Weitschuss weitere zwei verdiente Punkte abzieht. Das Spiel endet 3-3, und unser ehemaliger Spieler Ferreira, der vor den Augen des Refs den Lüthi ohrfeigte, steht natürlich(!) bis am Schluss auf dem Platz.