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St. Gallen - Thun 0:1
27.02.2011Super League 2010/2011


Um halb Zehn fahren Tomtom und ich los in Münsingen. Und das nur zu zweit, obwohl doch da so viele Guggen am Autostopp machen sind. Aber Fasnacht ist vorbei, heute gehts Richtung Ostschweiz. Genau gesagt Richtung Appenzell, wo Bluesdog seine grünen Zelten aufgeschlagen hat. Während ich immer wieder die Sonnenbrille an- und ausziehe - irgendwie gibts die Sonne im Aargau heute nicht durchgehend - meint Tomtom nur, dass es im Appenzell sowieso schneien wird. Ich halte das für ein Ostschweitzer Märchen, doch rund um Speicher schneit es tatsächlich. Willkommen im urchigen Zentrum der Schweiz.
Viel mehr als den Dorfbeck, die Gemeindeverwaltung, einen gelben Briefkasten und eine Haslital erprobte Kampfkatze hat Speicher nicht zu bieten. Dafür gibts am Bahnhöfli der Appenzellischen Einspurbahn Tickets für den Match -und das mit ordentlich Vorverkaufsrabatt. 28,60 Franken für ein Güllenmatch -was für ein Angebot. Wobei die Sachen einen Haken hat: Ich muss scheinbar meinen Schirm gegen die Eintrittsbereichtigung eintauschen. Echt krass, dass ich beim Eingang in einen Nebenpassage muss, nur weil ich auf einer Quittung für den beschlagnahmten Schirm bestehe. Hat das KKS angeordnet?
Das Spiel ist eine kurze Anlegenheit - jedenfalls wenn man von Herzen mitsingt, sei nes gegen das eigene Team oder gegen den neuen Güllener Messias Scarione. Es passiert auf dem Grün (aha, ein Spielfeld kann auch grün sein!) nicht wirklich viel. Bei den 0, Irgendwas Torchancen hat Thun leicht die Oberhand. Längst haben wir uns mit dem 14. Unentschieden der Saison abgefunden, als der Schiri auf fünf Nachspielminuten entscheidet. Womit haben wir das bloss verdient. Doch als eine weite Flanke auf Matic zukommt, nimmt der den Ball und schiesst zum 0:1 ein. In der 94. Minute. Und ehe ich noch weiss, ob der Treffer wirklich zählt, schmeisst mir ein Güllener über den Zaun ein Bier an. Prosit, dieser Matchbesuch hat sich wirklich gelohnt.
Die lauten Lieder nach dem Match stimmt dann Da Costa an, der extra zu uns hoch in den Sektor klettert. Spätestens als er ein "Scheiss YB!" anstimmt, hat er sich definitiv in die Thuner Herzen geschrien. Chapeau ab so viel Textsicherheit!
Während Tomtom und Mr. Blues dann wieder Richtung Speicher aufbrechen, verschlägt es mich mit dem Sonderfahrt-Bus Richtung Herisau. Urchig ist es auch dort und voll Schnee. Nur Güllen-Fans will dort am Bahnhof irgendwie keiner sein. Ja dann stimme ich halt noch einmal ein "Ho HO HOPP THUNER" an...