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GC - Thun 2:0
17.02.2010Testspiele 2000 bis 2023


Prost und En Guete. Über das Gastronomieangebot auf dem GC Campus kann man sich wirklich nicht beklagen. Drei verschiedene Wurstarten und mehrere GetrĂ€nke (auch richtiges Bier!) gibts am Verpflegungstand beim CornerfĂ€hndli. Eine EntschĂ€digung dafĂŒr, dass die Bushaltestelle beim Campus etwa alle drei Stunden mal angefahren wird. So laufen sich die Fans vor dem Spiel unfreiwillig besser ein als die Spieler. Vom Bahnhof sind es nĂ€mlich rund 20 Minuten zu Fuss bis zum Campus - zur Auswahl steht je eine Wanderroute ab Niederhasli oder Dielsdorf.
Am besten hĂ€tten wir den TorhĂŒter nach dem Weg gefragt. Der hat ja frĂŒher mal bei der U21von GC gespielt. Nein, nicht Stulz, BĂŒrki oder Moser, sondern Kirev. Thun hat nĂ€mlich eine neue Nummer 1: Der bulgarische U21-Internationale Mario Kirev steht heute erstmals zwischen den Pfosten. Jedenfalls in der ersten Halbzeit des Testspiels ist er die Nummer 1. Und eigentlich nur wĂ€hrend diesen 45 Minuten. Ueli Fivan liefert die ErklĂ€rung: "Die 1 trĂ€gt er nur heute, ab dem Sonntag wird er mit der 18 spielen."
Gerne hĂ€tte ich nun gewusst, wie bulgarische Schlachtrufe tönen. Oder ob er sich auf italienisch heiser schreit, gehört Kirev doch eigentlich Juventus Turin. Doch stattdessen ist er ruhig, konzentriert sich ganz auf seine Arbeit. In der 5. Minute eine schöne Abwehr, in der 10. Minute eine erste Glanzparade. Kirev ist spielerisch stark. Doch der stumme Bulgare verzichtet leider darauf, die Abwehr zu dirigieren. Als D'Angelo (was fĂŒr ein Name!) in der 16. Minute die Latte trifft, hĂ€tte dies durchaus schon das 3:0 fĂŒr GC sein können.
Zugegeben: Thun spielt in der 1. Halbzeit mit vielen U21-Spielern. Aber dass Rama nur selten im GC-Strafraum auftaucht und seine Mitspieler ĂŒberhaupt nie, ist schon schwach. Bezeichnend in der 26. Minute der zweite von insgesamt nur vier EckbĂ€llen: Volina spielt kurz auf Wittwer, der kickt den Ball ratlos in die Spielfeldmitte - worauf GC einen gefĂ€hrlichen Konter startet. Yakin verzweifelt schier an der Seitenlinie.
In der 35. Minute der lĂ€ngst fĂ€llige FĂŒhrungstreffer fĂŒr GC. Nach einem Eckball-Durcheinander kann Colina den Ball aus kurzer Distanz ins leere Tor einscheiben. 1:0.
Doch auch "GC isch nÀrvös": Als Voser den Ball einwerfen will, fordert ein Mitspieler vehement den Ball. Voser motzt ihn an: "Entspann di, eh!" Eine weitere Undiszipliniertheit erlaubt sich Ruiz. Als er gefoult wird, packt er sich den Ball und wirft ihn nach dem Thuner. Schiesst doch besser Tore!
In der 45. Minute ist nach einem Eckball wieder so weit. Erst kann Kirev zwar noch retten, doch dann kommt der Ball zu D'Angelo, der zum 2:0 einschiesst. Die vorerst letzte Szene von Kirev.
FĂŒr die zweite Halbzeit bringt Sforza mit Toko nur einen neuen Mann, Yakin bringt dagegen gleich 10 neue Feldspieler: Boumelaha, BĂ€ttig, Schindelholz, Klose, Zahnd, Scarione, Demiri, Bouziane, Glarner, LĂŒthi und Dudu. Besonders bemerkenswert ist der erste Auftritt von Klose. Er leert sich gleich eine ganze Wasserflasche ĂŒber Haare, Trikot und Hosen. Bei Minustemperaturen!
Da hat doch Demiri den Sinn des Winters besser begriffen. Er trÀgt wie viele Mitspieler Handschuhe - als einziger aber modische weisse Handschuhe. Do you think I'm sexy?
Im Tor steht neu Stulz. Damit ist es wieder laut auf dem Platz. WÀhrend vorher höchstens mal ein "Alleine, alleine" von GC-Goalie Bucchi zu hören war, schreit Stulz mal wieder das ganze Fussball-Lehrbuch aus sich heraus. Heutiger Lieblingsspruch: "Raus, Raus!"
Doch auch Schindelholz kann laut werden. Als ihn Calla beim Weglaufen leicht stösst, fehlt er schreiend zu Boden. NatĂŒrlich eine ĂŒbertriebene Einlage. Aber das mehrsprachige Gefluche von Calla gegen Schindelholz und den Schiri ist noch mehr daneben. DafĂŒr gibts zu recht Gelb.
Thun ist nun besser als GC. In der 50. Minute passt Scarione auf Dudu, doch der Goalie reagiert schneller. In der 55. Minute eine Ballstaffette von Bouziane zu LĂŒthi zu Glarner... oder zumindest fast. Glarner schlĂ€gt vor dem Tor am Ball vorbei.
In der 62. Minute dann endlich mal eine gute Thuner Aktion nach einem Eckball. Glarner tritt ihn, Bouziane kommt an den Ball. Doch er tritt nur den Pfosten. Ai ai ai. Und in der 65. Minute ein guter Pass von Dudu auf Scarione (die beiden harmonieren gut). Doch Dudu schiesst am Tor vorbei. Das Thuner Furioso geht weiter: Erst spielt Dudu dem Goalie in die HĂ€nde, dann kann Bouziane einen tollen Pass von Klose nicht verwerten. Er kickt weit ĂŒbers Tor. Leider enden damit die 20 tollen Thuner Minuten.
GC macht die Abwehr wieder dicht, Thun kommt nicht mehr zu guten Chancen. Eine umstrittene Szene gibts dann kurz vor Schluss. GCs Alfonso vertendelt bei einem Sololauf Richtung Stulz den Ball. Unnötigerweise trifft Stulz den GC-StĂŒrmer noch mit dem Bein. Alfonso fĂ€llt zu Boden, doch der Penaltypfiff bleibt aus. Es bleibt beim 2:0.
Ideale Gelegenheit, noch eine Bratwurst zu holen. Der Heimweg ist schliesslich lang.