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Luzern - Thun 1:2
14.04.2007Super League 2006/2007


„Wär nid gumpet, isch ke Thuner, hey hey.“, “Wenn I nume wüsst, wo zVogulisi wär”, “A dr Aare bi I deheime” oder “I boue mir mini Tröim uf rund um di.” Wir singen – nein brüllen ! – schrecklich laut und wie von Sinnen. Im Bus sind wir unterwegs, die öV-Schar der Thunfans. Aus Sicherheitsgründen darf man uns in Luzern nicht in einen normalen Linienbus stecken. So steht nach Spielende unmittelbar vor dem Gästeeingang ein Bus, der uns quasi als Privattaxi an den Bahnhof fährt. Und was wird da gesungen und gelacht, gesprungen und geklascht. Nein, wir haben trotz dem tollen Frühlingswetter keinen Sonnenstich. Wir feiern bloss einer der seltenen Thuner Auswärtssiege. Ein Sieg so kurz nach dem Fünfer-Rausschmiss tut echt gut.
Dabei hatten wir vor dem Spiel noch grosse Bedenken, standen doch da Spieler wie Schönenberger, Friedli und Zahnd in der Startaufstellung und Bühler einzig nennenswerter Thuner Ersatzstürmer. Da nutzten Lydia und ich doch die Startminuten nicht zum Hinschauen sondern zu einer lauten Pro Weder-/Anti-Lustrinelli-Diskussion. Okay, die Sympathien von Lydia waren etwas anders verteilt.
Da wurde in der 4. Minuten Scarione von einem Luzerner am Bein getroffen. Ich glaubte zuerst an einen Freistoss. Aber als die Innerschweizer so gar keine Mauer aufbauten, entdeckte ich tatsächlich einen Penaltyschützen. Erfreut schwang ich meine Fahne hin und her. Ob ich wohl ähnlich gejubelt hätte, wenn mir die Identität des Penaltyschützen sofort klar gewesen wäre? Yves Zahnd nahm Anlauf:.. und traf! 0:1 dank einem Jungtalent, das letzte Saison noch in der 2. Liga spielte.
Der Match war nun natürlich lanciert. Und wie. Bei Luzerner Angriffen konzentrierten sich unsere Blick natürlich auf Mauro. Doch er spielte schwach. Und als er nach einem Zweikampf umfiel, hatte er schon genug vom Spiel und liess sich auswechseln – noch vor der Pause. Tja, dumm gelaufen.
Thun war die stärkere Mannschaft. Thun kam zu Chancen, zu verdammten „diese-Bälle-müssen-doch-rein“-Chancen. Doch alle scheiterten, auch Rama.
Dies rächte sich gleich nach der Pause. Tchouga traf in der 47. Minute zum Ausgleich. Und nun wurden die Innerschweizer stärken. Ohnehin schon bis zum 1:1 70 Prozent im Ballbesitz gewesen (wer fälscht eigentlich die Statistiken an der Stadionanzeigetafel?); gaben sie nun richtig Gas. Doch ein zweites Tor gelang ihnen nicht.
Thun kämpfte weiter. Rama wurde ausgewechselt, Bühler kam rein. Und prompt traf er die Latte. Wenig später ein guter Anstoss, ein schneller Angriff, der Ball zu Bühler… und 1:2. Genial. Aber noch waren 20 Minuten zu spielen.
Die Anspannung war gross. Selbst die japanischen Touristen in unserem Sektor fieberten mit. Ist ja auch klar: Auch bei kürzesten Aufenthalt in der Stadt Luzern ist der Besuch eines Thunspiels Pflicht. Ich hoffe bloss, dass sie unsere Gesänge „Es kommt die Zeit, in der die Brücke wieder brennt“ nicht zu wörtlich genommen haben.
Unsere Elf kämpfte auf dem Feld weiter verbissen. Der Erfolg war ganz nah, die meiste Panik kam auf, wenn die Luzerner Fans mal wieder einen Kompensationspenalty forderten. Doch noch weit in die 4-minütige Nachspielzeit hinein drohte nicht wirklich Torgefahr. Der Schiri pfiff ab, Thun gewann 1:2 und damit drei wichtige Punkte.
Da ist es doch klar, dass wir nun im Bus – und sicher später auch im Zug – ausgelassen feiern. Auch wenn es sicher fägigere Erfolgssongs gäbe als „Nächste Saison spieln wir gegen Kriens“ gäbe…

P.S. Wie letzte Woche angetönt, bin ich ja nun vier Runden lang auch ein bisschen YB-Fan. Aber eben, von Gelb-Schwarz sollte man nicht zu viel erwarten. Meine Wette, dass YB in den vier Spielen gegen Schaffhausen und Aarau nicht 12 Punkte holt, habe ich jedenfalls schon heute Abend gewonnen. Gügi in der 88. Minute als Gegentorschütze – YB macht wirklich nicht glücklich.
Übrigens noch ein Gruss an meine Arbeitskollegin Fabienne. Das nächste Mal, wenn du schon im Büro „YB-Viertelstunde“ singst, solltest du immerhin drei YB-Spieler kennen. Zu den Grossen bei YB gehören ja nicht nur Wölfli und Yakin, sondern zum Beispiel auch Varela…. Oh Gott, wie sehr doch der Abstiegskampf nerven kann.