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FCB - Thun 5-1
02.10.2005Super League 2005/2006


FULE – HUNG HUNG! FULE – HUNG HUNG!

Thun-Délemont 0-1, Thun-Wil 3-2, Servette-Thun 3-1 – seit dem Aufstieg waren die Thuner Spiele am Fulehungwochenende nie ein Vergnügen. Und das, obwohl man doch immer gegen künftige (Zwangs-) Absteiger spielen konnte. Doch als ob wir den Fulehung-Fussball-Fluch nicht kennen würden, glauben wir auch heute vor dem Match einen Punktgewinn. Dabei spielt Thun doch ausgerechnet in Basel. Aber eine Freinacht mit ganz viel traditionell-irrsinigem Spass vor Augen, sind wir auf der Zugreise nach Basel gut gelaunt. Viel viel Bier gehört ohnehin zu einem Fulehung-Wochenende.
Auf Spassfussball hoffen wir und schliesslich handelt es sich ja beim Match FCB-Thun auch um einen Spitzenkampf. Dies jedoch halten die Basler Fans für einen schlechten Scherz. Die Fans aus der Muttenzer Kurve erwarten uns mit gehässigen Spruchbändern: Mit „Dorfvereine raus aus Liga 1“ und „Thun in der Champions League ist, wie wenn Bauern mauern“ kommentieren sie die aktuellen Thuner Erfolge. Die Teilnahme am Uefa-Verlierer-Cup macht ganz schön aggressiv.
Thun spielt – natürlich – defensiv. Mit einer Angsthasentaktik hat dies nicht zu tun, sondern eher mit natürlichem Überlebenssinn. Wieso soll Thun eine hohe Niederlage riskieren, wenn doch Basel hier 47 Spiele in Serie ungeschlagen geblieben ist. Also warten die Thuner einmal ab, zeigen ihr hervorragendes Defensivverhalten einmal mehr und müssen sich doch in der 37. Minute geschlagen geben. David Degen schiesst das 1-0.
Nach diesem Tor spielt der FCB gegen Thun so wie Thun jeweils gegen den FCB in Basel – absolut konzentriert, dem Gegner in allen Belangen überlegen und all dies gegen einen Torhüter, der kein Rückhalt für seine Mannschaft ist. Ausgerechnet an seinem Geburtstag zeigt Jakupovic eine höchst durchschnittliche Leistung.
Es ist die Ironie des Schicksals, das ausgerechnet der bei Basel so umstrittene Mladen Petric das Spiel im Alleingang entscheidet. Er schafft in der Zweiten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick. 60. Minute 2-0. 64. Minute 3-0. 78. Minute 4-0. Dann wird der grosse Petric zum GlĂĽck fĂĽr das kleine Thun und seine Fans endlich ausgewechselt.
Gefeiert wird übrigens trotzdem im Thun-Sektor, am Fulehungwochenende verliert ein Thuner so schnell nicht seine gute Laune. Als Sen in der 85. Minute auf 4-1 verkürzen kann, witzeln wir sogar schon wieder, dass Thun die bessere Mannschaft als Basel ist. Denn schliesslich gewann der FCT in Thun 3-0 und liegt nun in Basel mit einem Auswärtstreffer ebenfalls drei Tore zurück – ergo hat Thun gemäss Uefa-Verlierer-Cup-Regeln dieses doppelte Duell gewonnen. Dumm nur, dass Ba in der 87. Minute noch das 5-1 erzielt, weshalb nun alle Gute Laune-Rechnerei nichts mehr hilft.
Nach einem kurzen Applaus für die Mannschaft – Auspfeifen kommt für uns nicht in Frage – ist der Match schnell für uns vergessen. Die süffige Heimreise in Basler Begleitung – an dieser Stelle ein Gruss an Angela Lanz – ist laut, fröhlich und unvergesslich. Und doch werden wir Ende September 2006 wieder vergessen haben, dass Thun an einem Fulehung-Wochenende schon seit Jahren nicht mehr gut gespielt haben.

FULE – HUNG HUNG! FULE – HUNG HUNG!

Matthias Engel