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Thun U19 - Aarau U19 2-1
12.06.2005U19-Spiele


Von wegen, dem FC Thun sind die Fans egal. Zumindest bei U19-Spielen sind die Fans zum Stimmungmachen und Mitfeiern sehr willkommen. FĂĽr das Meisterschaftsfinale zwischen Thun und Aarau bittet gar Spieler Fabian Stoller per SMS-Gruss die Fans, doch nach Biel zu kommen. Und trotz Vizemeisterchaos sind dann doch gegen 20 Thunfans beim entscheidenden Spiel zwischen den beiden U19-Gruppenersten dabei, um fĂĽr zukĂĽnftige Super League-Saisons einmal zu testen, wie geil Meisterschaftssiege eigentlich sind.
Verwirrung herrscht vor dem Stadion beim Anblick der abgestellten Cars: Glaubt man den Aufschriften, spielt heute der YB Nachwuchs gegen die Kloten Flyers. Da auf dem Kloten-Car auch klein das FCA-Logo abgebildet ist, erklärt sich zumindest, wer als Pseudo-Hockeymannschaft nach Biel gereist ist. Dass hingegen die Thuner tatsächlich gelbschwarzsüchtig unterwegs haben, ist wohl bloss ein Gerücht.
Auch wenn für uns Thun klar der Favorit ist, beginnt das Spiel aus Oberländer Sicht doch äussert schlecht. Schon in der 10. Minute schiessen die Rüebliländer das 1-0. Wird Thun auch beim Fussballnachwuchs „nur“ Vizemeister?
Die talentierte Elf von Trainer Ruedi Baumann denkt nicht daran, aufzugeben. Als habe es kein Tor gegeben, wird locker weiter gespielt. Und schon bald bietet sich die Chance zum Ausgleich: Palmiste läuft in der 16. Minute auf den Torhüter zu und trifft. Bereits steht’s 1-1.
Bei diesem Spielstand trifft auch die verschlafen-verfahrene Aebikurve ein – gerade noch rechtzeitig vor dem grossen Regen. Ein Glück, ist selbst die Stehrampe in Biel überdacht. Fussball in Gurzelen macht Spass.
Dumm nur, dass Aarau das stärkere Team an diesem Tag ist. Die Angriffe der Aargauer sind gefährlich, doch eine starke Abwehrleistung vom Goalie und seinen Verteidigern sorgt dafür, dass es auch in der Pause noch Unentschieden steht.
Was macht man eigentlich als Fan, wenn man kalt hat? Man bindet sich einen Schaffhausen-Schal um die Füsse – dies jedenfalls macht Chrige mit dem Schal, den Mätthu am ersten Barragespiel für sie organisiert hat. Statt eine Fanschalsammlung würde sie sich auch besser eine Sockensammlung zulegen. Es müssen ja nicht gerade weisse Rüeblilandsocken sein. Wobei… lieber weisse Socken als so ein gelbschwarzes Schalgewirr vor sich sehen. Was nicht heissen soll, dass die Thunfans heute beim Rätseln um den Barragespielzwischenstand mehrheitlich Vaduz helfen würden. Die Sympathien sind ausgeglichen verteilt, weshalb wird uns bei den Spottgesängen auf den heutigen Gegner Aarau beschränken. Besonders der Aarauer „5“ wird durch seine zwielichtigen Schwalben- und Foulaktionen zu unserem Hassspieler gekürt.
Thun hat wohl die stärkste Phase kurz nach der Pause. Die guten Spielzüge werden dabei prompt mit einem tollen Tor belohnt: Aliti schiesst in der 61. Minute das 2-1. Gross der Jubel der Mannschaft, die beim gemeinsamen Johlen zu uns Fans hinüber rennt. Das nenne ich einen Verein mit Zusammenhalt. Bravo Thun!
Die Stimmung unter den Thunfans ist nicht schlecht, mit ein paar TribĂĽnenhockern wird gar einige Mal Wechselgesang gemacht. Doch fĂĽr die grossen Jubelschreie ist es noch zu frĂĽh, denn das Aarauer Schlussfurioso ist echt beachtlich. Mal treffen sie die Latte, mal schiessen sie knapp am Tor vorbei. Und immer wieder retten der Goalie und seine Hintermannschaft in extremis.
Doch nach 90 Minuten plus ein paar Minuten zusätzliches Nachspielzeitzittern ist es aus und vorbei: DER FC THUN IST SCHWEIZER MEISTER!
Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ist der Regen am Stärksten, doch die drei wettermutigsten Thunfans rennen trotzdem auf dem Platz und hüpfen voller Freude mit Fabian Stoller und Co. herum. Danach lassen wir der Meistermannschaft ein bisschen Freiraum, bevor die Jungs stolz den Meisterkübel direkt vor unseren Stehplätzen präsentieren. Toll, dieser gemeinsame Jubel.
Schlussendlich bedankt sich auch noch Trainer Ruedi Baumann per Handschlag für unser Kommen. „Toll, dass ihr gekommen seid.“ Gesten wie diese wünschten wir uns eigentlich von FC Thun-Vorstandsmitgliedern.