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Thun - YB 3-1
07.08.2004SuperLeague 2004/2005


"Was het YB gmacht?"
"3-2 verlore."
"Gäge wän?"
"Thun!"
"Ou, ou, ou, ou."

Es ist immer wieder der selbe Dialog am Thunfest. Nicht zwischen unwissenden Modefans, sondern innerhalb unserer munteren Fly Agaric-Fangruppe, die bis in die frühen Morgenstunden hinein den erneuten Derbysieg feiert. Doch wie ermahnt uns Andy doch immer. "Derby? Derby? Das isch hüt doch gar kes Derby gsi. Ke Stimmig, kes Derby!"
6800 Zuschauer interessieren sich am Nachmittag um 5 trotz fehlender Derbytradition für das Spiel. Wie gehabt sind dabei mehr Zuschauer in YB- als in Thuntrikots im Stadion. Dafür hab ich neu 2. Als Piuzli-Sandro am Souvenirstand nämlich ein Pädu Baumann-Dress auf 40 Franken heruntergefeilscht hat, greife ich sofort zu. Doch ich trage keines meiner Trikots heute lange, spielt doch das Wetter verrückt. Zwar brennt die Sonne, aber es regnet auch fast das ganze Spiel lang. So stehe ich schon nach wenigen Spielminuten oben ohne da, man will ja keine nassen Kleider haben. Was eigentlich bloss als kurzes Experiment geplant war, wird unerwartet mein Outfit für den Rest des Spieles. Denn bereits nach zehn Minuten köpft Lustrinelli am regungslosen Wöfli vorbei zum 1-0 ein. Thun führt im Spiel gegen YB, bei so viel Freude ziehe ich mich sicher nicht mehr an, vielmehr ziehen sich andere aus.
Tja, wie hiess es doch auf dem YB-Transparent beim Einlaufen der Mannschaften "Von der Belgrader Hölle in den Thuner Kuhstall". Lang vorbereitete Ausrede für eine sich abzeichnende Niederlage? YB spielt jedenfalls schlecht, die Chancen sind spärlich. Vor allem Chapusiat ist nie dort, wo er sein sollte. Ohne ihn auch nur einmal von den Beinen holen zu müssen, ist Deumi immer schneller am Ball. Ganz allgemein kontrolliert Thun das Spiel auf dem ganzen Rasen, nur zu weiteren Chancen kommen sie vorerst nicht. Pausenstand daher: 1-0.
Nach dem Seitenwechsel erwarten eigentlich alle im Stadion ein stärkeres YB. Doch weit gefehlt: In der 52. Minuten kommt es zum zweiten grossen Wölfli-Patzer, Gerber kann zum 2-0 einschiessen. Doch hinten hat nicht nur der Goalie Schuld am YB-Desaster, ein YB-Experte aus Gümligen weist mich darauf hin, dass besonders Knez eine blamable Leistung zeigt. Uns Thunern soll's recht sein.
Und doch kommt noch Spannung auf im Spiel. Denn in der 63.Minute erzielt Häberli den Anschlusstreffer.
Und nun folgt ja die berühmt-berüchtigte YB-Viertelstunde. Aber YB fehlt heute nebst vielem anderem auch die Kondition. Die langsamen Berner ermöglichen Gerber in der 80.Minute das entscheidende 3-1. Und somit ist Thun erneut der Derbysieger, falls man dieses Spiel denn als Derby werten soll. Zumindest sind es drei wichtige Punkte, die den FCT auf den 2.Tabellenplatz hieven.
So macht das Thunfest wie anfangs erwähnt Spass. So springen wir um zehn Uhr beim Bahnhofplatz in einen Pool oder bitten kurz vor Mitternacht eine Ländlerkappelle in der Hauptgasse, doch bitte das Vogellisi zu spielen. Und so stellen wir uns nebeneinander auf und singen aus voller (betrunkener) Brust:

"Ja zOberland, ja zOberland, zBärner Oberland isch schööööööön...
a zOberland, ja zOberland, zBärner Oberland isch schön..."

Matthias Engel