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GC - Thun 2-3
08.05.2004SuperLeague 2003/2004


Sonntag, 9. Mai, 18.07.13: "Hoi Mättu! YB het 3-1 gwonne..."
Ein SMS löst bei einer munteren Reisegruppe im Zug zwischen Yverdon und Neuenburg grossen Jubel aus. Die drei Thuner, die in den Stunden zuvor als Renferfans beim Match Yverdon-Winti vor Ort waren, sind nun weitaus lauter als die fast 20 Wintifans im selben Abteil. Sanel, Röbi und ich feiern nämlich tatsächlich den YB-Sieg, ist der doch gleichbedeutend mit dem definitiven Klassenerhalt des FC Thun. So geil!
Gesichert wurde der Ligaligaerhalt aber eigentlich schon am Tag zuvor, in Zürich. Dort spielte nämlich der FC Thun gegen GC, eine schwierige Aufgabe. Noch nie hatte Thun zuvor im Hardturm gepunktet. Thun lief wieder einmal als krasser Aussenseiter auf dem Platz ein.
Und in der Tat: GC hatte in den Startminuten mehr Spielanteile, ja gar zwei gute Torchancen. Doch Coltorti blieb unbezwungen.
Thun kam daraufhin besser ins Spiel und nach rund 25 Minuten begann die grosse Ramaviertelstunde. Der Natistümer lief schnell wie sonst, doch er war inmitten langsamer GC-Spieler endlich wieder der grosse Star auf dem Platz. Ein erstes Mal zielte er direkt aufs Tor und traf dummerweise nur die Latte. Doch der Ball knallte zurück ins Feld, wo Lustrinelli souverän diese etwas andere Vorlage verwertete. 1-0!
Fünf Minuten später zauberte Rama bereits wieder im GC-Strafraum. Wieder ein Schuss und dieses Mal das Tor - 2-0!
Wir Thuner schwärmten nun bereits von einem möglichen Sieg, doch GC reagierte. Lichtsteiner nutzte eine Unsicherheit in der Thuner Abwehr aus und traf zielsicher zum 2-1.
Doch die Ramaviertelstunde war noch immer nicht vorbei. Ein weiterer schöner Pass auf ihn, Rama wieder energisch Richtung Tor, wieder Schuss, wieder Tor, 3-1. 39 Minuten waren da eben erst gespielt.
GC war nun sichtlich geschockt. Thun kontrollierte das Spiel. Selbst nach der Pause schien nicht klar, wer denn nun eigentlich der Gastgeber war. Die Thuner stoppten die Zürcher immer wieder - und zwar fair. Nur gerade Pädu Baumann sah eine Gelbe Karte.
So kam GC zu wenig Standardsituation. Und als Nunez mal einen Freistoss schoss, landete er prompt auf seinem Arsch. Eine weitere nennenswerte Aktion machte Ferreira, der mattäng-mässig im Strafraum den Ball dem Gegner ins Gesicht spielte. Abstoss statt Torgefahr!
In der 67. Minute wurde Coltorti dann aber doch noch bezwungen. Mitreski schoss den Anschlusstreffer fĂĽr GC.
Klar verspürte man als Thunfan nun ein unangenehmes Kribbeln, doch zu wirklichen Torchancen kam GC nicht mehr. Da konnte die ansonsten gute Schiedsrichterin noch so lange Nachspielen lassen (fünf statt wie angezeigt drei Spielminuten). Ohne dass wir Fans vor Abpfiff das Spielfeld stürmen mussten, gewann unsere Mannschaft souverän und verdient mit 3-2. Was, das sollte zwar erst einen Tag später feststehen, gleichbedeutend mit dem Ligaerhalt war.
Entsprechend ausgelassen wurde auf der Rückreise gefeiert. Im ganzen Zug war zwar an Schlafen nicht mehr zu denken, dank Polonaise durch sämtliche 2. Klass-Wagons und Gesang und Tanz im Abteil erfuhren fast alle Reisende vom Thunsieg. Und ja: Zu Sachschäden kam es keine.
Eine nette Zugabe war noch die Anwesenheit von zwei weiblichen Thunfans, so musste ich mich mal nicht für gegnerische Fans interessieren. Nachdenklich stimmte mich aber dann doch die Aussage von Daniela. Die zeigte auf einen Thunfan und lästerte: "Der da vorne ist aber arrogant. Das ist sicher der, der die Spielberichte schreibt!"
Vielleicht ist ja dieses tolle Wochenende eine gute Gelegenheit für Thunfans wie dich und mich, künftig wieder etwas umgänglicher mit Fans vom eigenen und von anderen Klubs zu sein. Ich jedenfalls entschuldige mich bei allen Fussballfans, die ich in den letzten Tagen mit meinen (Internet-) Sprüchen genervt haben.
PEACE... und HOPP THUN natĂĽrlich.

Matthias Engel