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Thun - Xamax 2-1
04.05.2003NLA Finalrunde 2002/2003


Das heisse Sommerwetter und die zu Ende gehende BEA bringen mich heute auf die Idee in bester Miss BEA-Tradition einmal eine Miss Thunmatch zu wählen. Mitmachen kann da eine jede, die Jury bin alleine ich.
Umso besser, dass das Stadion lange nicht geöffnet wird und viele Fans halbstundenlang vor dem Eingang warten müssen. Auch Moni und Manuela, die beiden einzigen Green Dragons-Vertreterinnen. Beide scheinen nicht allzu munter, doch Moni kann mit ihrem rötlichen Hemd immerhin einen Outfitbonus verbuchen.
Im Stadion geht die Suche nach der Miss Thunmatch weiter. Ins Blickfeld gerät da eine Frau, die auf dem Rasen hin und her läuft. Doch bei allerm Einsatz ist für mich natürlich klar: Die rote Nicole wird nie einen Beliebtheitswettbewerb bei den Thunfans gewinnen. Und so ertönen die ersten "Fussballmafia SFV"-Rufe schon, bevor das Spiel überhaupt begonnen hat.
Langsam sammeln sich derweil die Fans, wobei einige Fanclubmitglieder wie Lydia, Willy, Hansueli und Marianne wirklich einmal mehr auf der anderen Seite des Olympiatores stehen. Ich bleibe derweil schon nur auf Frauensuchgründen am gewohnten Platz. Hier analysiere ich nun als nächstes Ramona, die recht keck wirkt. Doch ihr Aarauschal sorgt für jede Menge Minuspunkte. Da Arau Kriens heute mal locker 4-1 bezwungen hat, kann sie nicht einmal mit dem sonst gewohnten Mitleidbonus für Aargauer rechnen. Dann erscheint mal wieder Miriam - ganz eRotisch. Nicht nur überzeugt ihr Thundress, auch löst ihr Cerrone-Haarschnitt grosses Gefallen aus. Ein ganz grosser Juryfavorit trotz Zürcher Wurzeln.
Ein anderer Besuch aus Zürich nervt derweil gewaltig. Ein Fan im GC-Dress (Moldovan!) steht mitten unter uns Fans und will uns immer wieder davon überzeugen, dass doch ein Wilsieg gegen Aarau eine gute Sache wäre. Da schläft mir ja das Gesicht ein!
Gut beginnt da das Spiel. Mal schauen, welche Mannschaft sich besser auf die unschweizerische Hitze einstellen kann. Die Allwetter-Mannschaft aus Thun scheint etwas weniger hitzeanfälliger zu sein, doch spielen auch die Oberländer nicht allzu schnell. Und als ein Abschluss missrät, kommt es gar zu einem Konter. Innert weniger Sekunden steht Rey alleine vor Wöfli und schiesst zum 1-0 ein.
Eine wahrhaft kalte Dusche an so einem warmen Tag. Sanel lässt sich trotzdem die Freude an seinen eben geholten Pommes Frites nicht nehmen. Munter isst er und kommentiert dazu fleissig das Spiel. Er ist gut gelaunt, spielt doch der bosnische Held Hodzic einmal von Anfang an. Doch auch Sanel schraubt seine Erwartungen zurück, als Thun bei mehreren Angriffen einfach nicht zu guten Chancen kommt: "Das ist ein typisches 0-0-Spiel!" "Aber es ist doch 0-1." "Was, wann hat es ein Tor gegeben?"
Wenig später sieht auch er endlich den Ball im Netz zappeln. Als Streller im Xamax-Straufraum den Ball zugespielt bekommt, zielt er an Bettoni vorbei ins Netz. 1-1, es ist die 43. Minute.
Die Thuner erkämpfen sich dann gleich nochmals den Ball, greifen beherzt an und plötzlich pfeift Nicole Pétignat nach genau 45 Minuten ab. Was bitte soll denn das?
In der Pause setze ich meine Miss Thunmatch suche fort. Eine hoffnungsvolle Kandidatin ist dabei leider unauffindbar. Die Glaceverkäuferin mit der süssen Zahnlücke ist samt ihrem Glacestand nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hat sie nach dem Misserfolg im Servetteregen heute bei weit über 25 Grad mit keinen Kunden gerechnet.
Kaufmann dagegen, ein ehemaliger Tschiertschenheld, verkauft fleissig Jetons. Nur will er mit absolut keinen Rabatt auf den Bierjetons gewähren. Gute Freunde stellt man sich irgendwie anders wo.
Da beginnt die zweite Halbzeit und ich bin sogleich durch eine weitere Miss Thunmatchkandidatin abgelenkt. Martina lässt sich wieder einmal blicken, wieder einmal ganz in schwarz. So ein Outfit mag bei solchen Temperaturen verrückt wirken, da sie aber wie ich lange schwarze Hosen trägt, bekommt auch sie ganz viele Punkte.
Auf Punkte sind da auch gerade die Thuner aus, Streller ist wieder in viel versprechender Abschussposition. Er drückt ab und trifft. Kaum zu glauben, nach langen Fehlschussspielen trifft zumindest Streller plötzlich wieder bei jeder Gelegenheit. Juhu!
Das Pech ist heute ganz eindeutig auf Xamaxseite, wobei die Gäste nicht einmal recht Chancen erspielen können. Wölfli wird selten geprüft, dabei hält er sicher.
Die Schlussphase ist dennoch hektisch. Erst stolpert Cerrone in 100-Prozent-Abschussposition mit dem Ball, später lassen die Neuenburger eine ebenso grosse Chance aus. Der Ball rollt am Pfosten vorbei.
Da läuft mittlerweile die Nachspielzeit, nun will Nicole natürlich nicht abpfeifen. Spielszene um Spielszene lässt sie noch zu, die Thuner werden in die eigene Platzhälfte zurückgedrängt. Dann endlich der Pfiff, fertig, der zweite Sieg in Folge ist Tatsache. Laut wird gesungen, unter anderem wagen ein paar von uns gar den "Uefacup"-Ruf anzustimmen.
Vor dem Stadion treffen wir dann auf Amélia. Sonst dank ihren Gummibärchen immer beste Kandidatin für einen Beliebtheitswettbewerb, stört heute der Xamaxschal an ihr. So erlebt sie nach dem YB-Match gestern und dem Xamaxmatch vorhin eine dritte Niederlage an diesem Wochenende.
Die Jury, also ich, zieht sich schliesslich zur Urteilsfindung vom Stadiongelände zurück. Da das Sommerwetter sehr heiss ist, lässt der Entscheid auf sich warten. Die Miss Thunmatch wird persönlich von mir benachrichtigt werden.

Matthias Engel