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Thun - FCB 1-4
15.03.2003NLA Finalrunde 2002/2003


Was für ein Fussballfest. Okay, Punktgewinne feiert man noch lieber, aber so eine tolle Zuschauerkulisse im Lachenstadion erfreut das Fanherz gewiss auch sehr. Zumal mit dem FCB mal wieder ein sympathischer Gegner auf dem Platz steht, was auch für die angereiste Fangruppe gilt.
Nur gerade einmal lösen Basler Fans ein paar genervte Aussagen aus. Das ist vor dem Spiel der Fall, als eine Horde Basler zu Fuss vom Bahnhof ins Stadion zieht - und dabei mitten auf der Strasse marschiert. Wer da wie meine Kumpanen und ich im Bus steht und kaum vorwärts kommt, ist bald einmal genervt.
Im Stadion herrscht viel Trubel, die Fans sind gespannt - und angespannt! So hat beispielsweise die Aebikurve ein wunderschönes, rund zehn Meter langen Stofftransparent gebastelt. Links und rechts ist je eine Thunfahne, in der Mitte steht in alter Schrift weiss auf schwarz FC Thun. Dies hängen die Jungs nun über die Werbebande und werden sogleich von der Security zurückgepfiffen. Und schon ist das Transparent für den ganzen Match verschwunden.
Die Red Lions stehen derweil an ungewohnter Stelle, nicht mehr in Sektor A wie bei den letzten Spielen noch, sondern im Sektor D bei den anderen Fangruppen. Wohl damit die mal die vielen Fahnen der Löwen von nahem bewundern können.
Die Fly Agaric Supporters scharren nicht unweit daneben ebenfalls ein Grüppchen um sich, wobei Hauptpilz Andi dann doch schnell mal anderswo nach einem Schnupf sucht. Auch die befreundeten Thunders können nämlich für einmal keine Drogen vorweisen.
Viele interessante Fangruppen, wobei man nicht den FC Thun Fanclub vergessen darf. Mit Reto und Kevin an den Trommeln wird der Takt zum Fest angegeben.
Das wahre Fussballfest spielt sich dann auf dem Rasen eben doch nicht ab. Die Thuner beginnen zwar gut, erarbeiten sich einige Torchancen, doch die Basler lassen sich nicht beirren. Der FCB wartet schön seine Torchancen ab - und nutzt dann gleich die ersten Zwei. Hakan Yakin zum 1-0, Tum zum 2-0, Thuner Punkte rücken in weite Ferne.
Doch es gibt ein Aufbäumen. Die Chance zum Anschlusstreffer wird gesucht. Eine Rangelei im Basler Strafraum, ein Pfiff. Penalty! Ist das so was wie eine Wiedergutmachung für das horrormässig verpfiffene Spiel vom letzten Sonntag? Pädu Baumann läuft jedenfalls zum Elfmeter an und trifft. 1-2! Wir jubeln lauthals, springen hin und her durch die Luft - und bekommen aus den Augenwinkeln gerade noch mit, wie sich die Basler Spieler bereits wieder in den Armen liegen. Wenige Sekunden nach dem 1-2 steht es nach 36 Minuten 1-3. Torschütze: Rossi.
Und irgendwie spüren nun alle, dass dies bereits der K.O.-Schlag in diesem Spiel ist. Basel dominiert jetzt, die Thuner Mannschaft scheint leicht auseinander zu fallen. Einzelvorstösse sind noch wenige zu sehen, Ballstaffetten keine.
Kein Wunder, lassen sich da Mitz und seine mehr oder weniger mitfiebernden Gotteron-Kollegen 20 Minuten Zeit beim Bier holen. Der Match wird ein Stück weit Nebensache.
Halbzeit Zwei bringt wenig Neues. Das Spiel ist zwar gefällig, den Baslern CL-Helden zuzuschauen macht Spass. Und doch würde man ihnen lieber am Dienstag gegen Juve als heute gegen Thun vier Tore gönnen. Wegen einem Hakan Yakin-Treffer stehts dann trotzdem nach 57 Minuten 1-4.
Wer hingegen nicht spielt, ist Streller. Schade, wir hätten uns sehr auf einen Auftritt von ihm gefreut. So ist halt die Einwechslung des Tages der Einlaufspurt von Adrian Moser. Doch im Gegensatz zum letzten Thun-Basel-Match im Lachen trifft er heute nicht.
Schliesslich geht das Spiel zu Ende. Wir belohnen die Thuner Spieler mit Applaus, denn eins wissen wir bestimmt: Es ist schon ein grosser Erfolg, im März überhaupt noch in der Meisterschaft gegen Basel spielen zu können. Ein Supermerci für das dank euch möglich gewordene Fussballfest. Und in Zürich werden dann auch wieder Punkte gefeiert.

Matthias Engel