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ChĂȘnois - Thun 0-1
10.11.2002Schweizer Cup 2002/2003

Nach ein paar schier schlaflosen NĂ€chten und ein paar Tagen mit Hektik wird an diesem verregneten Sonntag mittag klar: Bei der ersten offiziellen Thuner Fanfahrt auf CarrĂ€dern nehmen doch immerhin 23 Fans teil. FC Thun Fanclubmitglieder, Thunders und auch Red Lions (so der Name des neustesten Fanclubs) sind allesamt vertreten, der Altersdurchschnitt ist dabei eher tief, doch umso höher ist der Stimmungspegel. Mit dabei ist mit der Sibylle auch eine junge Frau im schönsten Alter (19), nur schenkt sie sich etwas gar viel Wein ein. Dabei bleiben wir mĂ€nnlichen Fans doch alle trocken seriös. Diese Aussage stimmt zwar so nicht, aber da RĂŒpel-Alains Verwandschaft scheinbar die Spielberichte liest, soll hier nicht die Rede von stundenlangen BesĂ€ufnissen sein.
Untermalt wird die Fahrt durch jeed Menge schöner Sport aktuell und Tele BĂ€rn-Bericht ĂŒber den FC Thun. Thuner Punkt um Thuner Punkt und Latour Spruch um Latour Spruch sind da zu bewundern, macht echt Spass.
Schliesslich sind wir in ChĂȘnois, mitten in der lĂ€ngst vergessenen 1. Liga-Welt, wo Eingangskontrolle und Bierodosenverbot Fremdwörter sind. Ebenso fremd scheinen den Westschweizern Begriffe wie Stimmung und FangesĂ€nge zu sein, ist es doch im Stadion was ChĂȘnois-UnterstĂŒtzung anbelangt mucksmĂ€uschenstill. Wir Thuner dagegen schmĂŒcken den Sektor hinter Wölfi, der wieder mal spielt, mit Fashnen und Transparenten aus. Echt toll dieses rot-weisse Farbenpanorama.
Und da beginnt der Match, doch wir sind noch abgelenkt, als es bei einem ersten Thuner Angriff im ChĂȘnois-Strafraum zu einem GetĂŒmmel kommt. "Was, bei Solothurn-YB steht 1-1?" "Ja, oder besser, war mal... jetzt ist 1-2, Chappi per Penalty." "Aber..." Und plötzlich... "He, das gibts ja auch Penalty fĂŒr Thun!"
Wir schauen nach vorne, wo sich PĂ€du Baumann schon bereit fĂŒr einen hoffentlich goldenen Schuss macht. Er nimmt Anlauf und Tor! 0-1, keine vier Minuten sind gespielt.
Nun wechseln einige von uns Thunern hinters ChĂȘnois-Tor, da wir doch die nĂ€chsten Thuner Tore aus ganzer NĂ€he betrachten wollen. Unsere fanmĂ€ssige Übermacht im Stadion beweisen wir nun mit WechselgesĂ€ngen. "F C T - F C T!" Und so weiter - doch ein Tor will so gar nicht mehr fallen in der ersten Halbzeit.
Halbzeit Zwei bringt dann irgendwie auch so gar keine Steigerung. Mit einer FĂŒhrung im RĂŒcken fĂŒhlen wir uns gewiss wohl, aber dieses Spiel ist doch irgendwie einschlĂ€fernd. Ab und zu spurten die Thuner zwar noch vorne, aber die grosse Möglichkeiten fallen aus. Mal von zwei echt dummen Lattentreffer abgesehen. Die mĂŒssten nun doch wirklich rein...
Allgemein gehen die Thuner nicht viel Risko ein, das Spiel wird ganz einfach souverĂ€n kontrolliert. Nur ein einziges Mal bereitet ein ChĂȘnois-Schuss Wölfli echt Probleme, doch er hĂ€lt der Probe stand. Er wĂ€re wohl bei einem anderen Resultat der Szene gar ein wenig der Buhmann gewesen.
Doch dazu kommt es ja nicht, die Thuner liegen bis in die letzten Spielsekunden hinein in Front. Da pfeift der Schri, c'est fini, 1-0 fĂŒr Thun. Verdientermassen!
Da stĂŒrmen wir Thuner voller Freude den Rasen, es kommt zu Handshakings mit vereinzelten Spieler. Man kennt sich teilweise gar namentlich, also auch die Spieler uns, schön einander wieder einmal so nah zu sein.
Und bald rollt der Car wieder heimwÀrts, erst mit lauter fröhlichen FahrgÀsten, nach ein paar bösen Worten bei einem Zwischenhalt auf einer RaststÀtte ist dem nicht mehr ganz so. Ist es denn wirklich verboten, bei der Fahrtpause auf seinem Sitz zu pennen? Nun, Regeln sind Regeln und wir werden sie akzeptieren. Das ist bestimmt nicht die letzte Thuner Car-Fanfahrt gewesen. So wird uns eine nÀchsten Mai möglicherweise zum Cupfinal bringen.

Matthias Engel