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Im Derby die ersten Punkte? (BOMO)
19.12.2006Thuner Sport

Im Derby die ersten Punkte?

Noch ist Aufsteiger BOMO Thun in der höchsten Liga im Fraueneishockey ohne Punkte. Wechsel im Team gibt es deswegen nicht.

Matthias Engel

Man stelle sich diese Konstellation im Männereishockey vor. Da ist ein NLA-Team Anfangs Dezember immer noch ohne Punkte und muss am kommenden Sonntag im Derby unbedingt punkten. Der Trainer wäre entlassen, die Ausländer ausgewechselt. Wenn die Damen von BOMO Thun am Sonntag im LKA-Strichkampf (im Fraueneishockey wird die höchste Liga als « Leistungsklasse A» bezeichnet) den DHC Langenthal empfangen, steht einmal mehr Urs Tanner hinter der Bande. Und nach Ausländerinnen wird man auf dem Eis vergebens suchen, da BOMO als einziges LKA-Team auf ausländische Verstärkungen verzichtet. Überhaupt: Bei BOMO Thun handelt es sich grundsätzlich um das letztjährige LKB-Team, verstärkt mit vier A-Spielerinnen.
Vielleicht lässt sich BOMO nicht aus der Ruhe bringen, weil das letzte Jahr in der LKB turbulent war. Nach einer überlegen gespielten Saison mit nur einem Unentschieden und einer Niederlage erreichte BOMO souverän die Aufstiegsspiele. Hier galt zwei Teams aus dem Trio Langenthal, Basel (beide LKA) und Visp (LKB) hinter sich zu lassen. BOMO kämpfte gut, hatte bis am Schluss Aufstiegschancen. Und dann dies: Die beiden Partien am letzten Spieltag wurden nicht gleichzeitig angesetzt. So wussten die Thunerinnen schon vor dem Spiel, dass es nichts mit dem Aufstieg werden würde. Frustriert schlugen sie Visp trotzdem 4-2.
Dann ging die Saison in eine unerwartete Verlängerung: Playoff-Halbfinalist Illnau-Effretikon gab überraschend den Rückzug aus der LKA bekannt, so dass in Thun über einen Aufstieg am grünen Tisch diskutiert werden konnte. TK-Chef Martin Rentsch erinnert sich: «Wir überliessen den Entscheid den Frauen.» Diese entschieden sich für das «Abenteuer LKA.»

Grosse Fortschritte

Das «Abenteuer» begann mit einem Heimspiel auf der KEB Grabengut in Thun gegen Basel. Nach einer 2-0-Führung verlor BOMO noch mit 3-5. Weitere Niederlagen folgten. Gegen Meister Lugano (klares 2-9), Langenthal (0-6), Reinach (2-4), Zug (3-8), Oberthurgau (3-9), Basel (auswärts nur 3-4) und Lugano (1-5). Martin Rentsch hat die Hoffnung auf den Ligaerhalt nicht aufgegeben: «Die Mannschaft wie jede einzelne Spielerin haben grosse Fortschritte gemacht und sind auf gutem Wege.» Derzeit liegt BOMO je sechs Punkte hinter dem Trio Langenthal, Basel und Reinach. Entsprechend wichtig wäre ein Derbysieg am Sonntag. In Abstiegsgefahr wird nur der Tabellenletzte kommen, der eine Auf-/Abstiegsrunde gegen die besten drei LKB-Teams wird bestreiten müssen.
Dass die BOMO-Philosophie, stets den selben einheimischen Spielerinnen zu vertrauen, nicht ganz falsch sein kann, zeigt das Beispiel des ambitionierteren Lyss. Auch der letztjährige LKA-Fünfte hat sich kurz vor Saisonstart aus finanziellen und personellen Gründen aus der Liga abgemeldet.

Heimspiele im Grabengut:
2.12., 17.15, DHC Langenthal
16.12., 17.15, DSC Oberthurgau
www.ev-bomothun.ch

(erschienen im Berner Landboten vom 30. November 2006)