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Trainiert wird immer (Rock'n'Roll)
19.12.2006Thuner Sport

Trainiert wird immer

Spass am Rock’n’Roll? Klar! Doch Nadja Schmutz und Simon Schindler sind auch ehrgeizig.

Matthias Engel

Nadja Schmutz ist 13 Jahre alt. Simon Schindler ist 12. Sie sitzen auf einer Matte im Geräteraum der Turnhalle Sunneschyn. Wäre nicht dieser Interviewtermin, würden sie sich wie an jedem Dienstag- und Donnerstagabend mit anderen Rock’n’Roll-Begeisterten warmlaufen. Das Steffisburger Schulheim ist das Trainingslokal des Rock’n’Roll Club Thun. Spricht man die Thuner Kinder darauf an, warum ihr Hobby der Rock’n’Roll-Tanz ist, lachen sie. «Ich bewege mich gerne. Tanzen ist cool, es fägt», meint Nadja. «Genau», ergänzt Simon. Schon als Kind habe er gerne getanzt und sich Tanzübertragungen im Fernsehen angeschaut. Während sie sprechen, necken sie sich. Simon fährt ihr frech durchs Haar, Nadja umklammert ihr Tanzgspändli etwas zu heftig. «Hör auf!» Auch nach vier Jahren gemeinsamem Tanzsport sind sie verspielte Kinder geblieben.

Tanzen selbst mit Gips

Sobald man sie jedoch auf ihre Erfolge anspricht, verwandeln sie sich in ehrgeizige Sporttalente. Sie erzählen von ihren zweiten und dritten Plätzen in der Einsteigerkategorie. Man merkt, es wurmt sie leicht, dass sie nie gewonnen haben. Sie weisen auf den 4. Platz am Thunerseecup hin - Beweis, dass auch bei den Junioren B ihre Leistungen gut sind. Und jetzt der erste Weltcupstart am Samstag in Schaffhausen. Sie freuen sich. Angst, vielleicht weit hinten klassiert zu sein, haben sie keine. «Wir freuen uns darauf, ausländische Paare tanzen zu sehen und uns mit ihnen vergleichen zu können», sagt Nadja.
Und das, obwohl sie noch mit dem alten Programm starten. An der neuen Choreographie arbeiten sie schon - auch den Winter hindurch. «Wir trainieren selbst in den Schulferien», erklärt Simon. Und Nadja erzählt, wie sie eine Zeit lang selbst mit eingegipstem Arm ins Training gegangen sei. «Ich habe halt die Kickbewegungen geübt», erklärt sie in einer Selbstverständlichkeit. Nadja und Simon sind sich einig: «Wir wollen bald einmal gewinnen.»
Nach 20 Minuten werden die Kinder zappelig, sie wollen einlaufen und tanzen. Einverstanden. Teilt man ihr Erfolgsdenken, kann man von einer weiteren Interviewgelegenheit in naher Zukunft ausgehen.

(erschienen im Berner Landboten vom 23. November 2006)