Der Ausschiesset 2024 zieht sich. Wieder einmal. Dieses Mal samt Abstecher am Montagabend in die Ostschweiz. Wie sich das auf unsere mentale Form auswirkt, zeigt meine Odysee im Extrazug. Ich will auf der Rueckfahrt den Wagen wechseln, weil Wagen Nummer 2 noch staerker eingerauechert wird als zuvor der Gaestesektor. Ich mache mich also auf den Weg, durch die naechste Tuer, gehe noch kurz aufs WC, dann durch die naechste Tuer und platziere mich dort im Wagen. Nach ein paar Minuten stelle ich fest, dass auch hier recht viel geraucht wird. Was ich dagegen fast zwei Stunden spaeter kurz vor dem Aussteigen in Thun merke: Ich habe die ganze Fahrt im Wagen Nummer 2 verbracht. Mein Laufweg war ziemlich kurz und dumm. Meine Entschuldigung ist die durchgemachte Nacht von Sonntag auf Montag.
Was fuer eine Entschuldigung haben aber die Thunspieler heute? Auch ihre Laufwege sind mehrheitlich kurz und dumm. Sie spielen in der ersten Halbzeit irgendwie nach vorne und irgendwie doch nicht. Sie befinden sich in der Lidl Arena auf ihrer eigenen Odysee. Derweil kommt auch vom Heimteam wenig. Wuerde nicht nach wenigen Minuten stroemender Regen einsetzen, wir wuerden in der Fankurve wohl reihenweise schlafend umkippen. Das Thuner Tagblatt wird spaeter schreiben: Eine der oedesten Halbzeiten in der Geschichte der Challenge League legen die beiden Mannschaft in den ersten 45 Minuten hin. In dieser geschieht: nichts. Wenn man einen Hoehepunkt ausgemacht haben will, dann jener, dass ein Wil-Verteidiger den Ball doch glatt aus dem Stadion schiesst, als er ihn klaeren will.
Ich verliere in dieser legendaer schlechten Halbzeit einen ganzen Bueschel Haare. Hierzu keine weiteren Details. Wie die ganze Verletztenliste des Ausschiesset-Wochenendes werden genaueres Infos nur im persoenlichen Gespraech bekanntgegeben.
Nach der Pause kommt Vasilije rein. Er weckt mit seinem energiereichen Spiel uns und vor allem seine Mitspieler. Elmin Rastoder kommt gar zu einer Topchance. Doch schaut nichts Zaehlbares heraus. Was auch fuer jene Szene gilt, bei der er in der 80. Minute so hart angegangen wird, dass ein Penalty die logische Folge waere. Doch das Spiel geht einfach weiter und aus diesem Spiel heraus schiesst Thun keinen Treffer. Man muss gar froh sein, dass nicht Ndau kurz vor Ende der Treffer fuer Wil gelingt. Fuer einmal wehrt Zinswiler stark ab.
Das Regenspiel endet torlos. Es wird allen aus Thun mindestens eine weitere schlaflose Nacht bereiten. Der FCT ist nach dieser Runde Tabellendritter.