Thunfans » Spielberichte » Challenge League 2022/2023 » Thun - Yverdon
Thun - Yverdon 1:3
17.10.2022Challenge League 2022/2023


Mein aktuelles Leben (wenn nicht gerade Fulehung ist) auf den Punkt gebracht: Thun 1 Yverdon 3. Es läuft nicht für mich im Herbst 2022. Und wenn ich ausnahmsweise nach Thun in die Fankurve hineinlaufe, laufe ich voll in den Hammer rein. Sportlich natürlich nur, denn der Block Süd ist voll korrekt. Mal von der Baustellentafel am Sektoreingang abgesehen. Wär ke Bock hat, söu dehei blibe!? Also wenn das als Grundbedingung für einen Match in der Kurve strikt gelebt würde, würde ich künftig noch häufiger daheim fehlen. Sogar an einem tristen Montag wie heute ohne Roger-Federer-Tennis auf SRFzwei. Ich staune entsprechend, dass fast das ganze Spiel durchgesungen wird im Block Süd. Und auch, dass Yverdon rund drei Dutzend singfreudige Fans und mehrere Fahnen mitgebracht hat. Es gibt tatsächlich rund 2000 Menschen, die einem solchen Spielchen etwas abgewinnen können.
Und im Fall des Teams aus dem Waadtland sind das sogar drei Punkte. Denn zugegeben, in der ersten Halbzeit hat Thun die zahlreicheren und auch besseren Torchancen. Und das ab der ersten Spielminute. Doch die Tore schiessen die Gäste. In der 11. Minute erzielt Koro Kone das 0:1. In der 32. Minute erhöht Kone nach einer Slapstick-Einlage der Thuner - nicht einmal ein Eigentor wäre so peinlich wie dieses unsägliche Ball-zwischen-die-Schnur-Gestolpere - auf 0:2. 0:2 steht es zur Pause und die Thuner sind damit eigentlich noch gut bedient. Denn man könnte zusätzlich auch noch Handspenalty gegen sie pfeifen. Wenigstens diese Schmach bleibt Hirzel und Co. erspart.
In der Pause schicke ich Partychärne zum Bier holen. Bei einem Zustand/Zwischenstand wie heute bleibe ich dem Fanzelt besser fern. Da schwingen noch zu viele negative Gefühle bei mir mit. Ob ich den Roten-Zettel-Gelben-Zettel-Bereich im Stadion langfristig boykottieren will, muss ich mir noch überlegen. Ich hoffe mal, die allseits beliebten Besucherinnen aus dem Café Zentral schauen sich hier keine dummen Bestimmungen der Hausordnung ab, um sie in meiner Stammbeiz umzusetzen. Dann würde wohl auch ich Thun den Rücken kehren und nach Südamerika auswandern.
Die zweite Halbzeit beginnt dann wie gehabt, mit einem Tor von Yverdon. In der 47. Minute schiesst Hautier zum 0:3 ein. Man muss kein grosser Prophet sein, um zu erkennen, dass damit das Spiel gelaufen ist. Das Spiel wird nun zwar nun etwas gehässig und der Yverdon-Goalie verletzt sich ohne Fremdverschulden leicht. Aber für Thun liegt da nichts mehr drin. Ausser etwas Resultatkosmetik durch das 1:3 von Bertone in der 73. Minute. Da zugleich Schaffhausen einen Punkt in Neuenburg holt, rutscht Thun mit Schlusspfiff auf den 8. Platz ab. Ganz vorne in der Tabelle stehen drei (!) Waadtländer Klubs: Lausanne vor Ouchy und Yverdon. Für einen Thun-Freiburger wie mich so etwas wie die Höchststrafe, die auch bezeichnend ist für meinen Herbst 2022. Es läuft nicht für mich.