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Thun - Xamax 2:1
30.09.2022Challenge League 2022/2023


Dieser Spielbericht wird euch präsentiert von Kevä. Guter Weisswein. Und vom Sünneli namens Belle. Weil ja, für mich braucht es aktuell recht viel Überwindung nach Thun zu kommen. Am Fulehung hatte ich vier Tage lang durchwegs gute Erlebnisse - der älteste Lesende trinkt an dieser Stelle einen Shot gegen die Falten - an den FC Thun-Spielen dagegen zuletzt eher nicht. Dabei meint es doch Grütter heute doch ganz gut mit mir. Er drückt mir ein Ticket in die Hand, A2, beste Sitzplatzkategorie. Gratis natürlich, weil ich schmarotze immer in Thun, nicht nur beim Trinkspiel bei Ädu. Die Herausforderung: Eigentlich möchte ich ja stehen heute, wie in den letzten 30 Jahren in Thun. Doch das geht nicht, der Weg durchs Fanzelt wird mir versperrt. Ich habe einen mehr besseren gelben Bon statt einem roten. Und da kann ich noch so laut bellen, der Weg zu den richtig guten Plätzen bleibt mir versperrt. Ich soll mir dafür ein zweites Ticket kaufen. Sorry, an Eishockeyspielen läuft das anders. Und so sitze ich halt im A2 in der dritten Reihe. Und habe als Erstes gleich Tränen in den Augen. Es gibt eine Trauerminute für Nicolas Schindelholz. Mein Gott, echt viel zu früh für eine Thun-Legende mit acht Jahren beim FCT.
Das Spiel ist erst ziemlich ausgeglichen, obwohl das klare Schlusslicht Xamax auf dem Platz steht. In der 31. Minute gehen die Thuner nach einem Konter dann aber in Führung. Leonardo Bertone legt im Strafraum ab auf Roland Ndongo, welcher sein drittes Saisontor erzielt. Wir jubeln. Aber die vielleicht 50 Xamax-Fans haben wenig später auch Grund zur Freude. In der 38. Minute schiesst Bakayoko den Ball an Thun-Goalie Andreas Hirzel vorbei ins Netz. 1:1 steht es zur Pause.
Und ich gehe wieder ins Fanzelt und bleibe dort für den Rest des Spiels. Eingesperrt wie ich bin, habe ich keine Bewegungsfreiheit. Partychärne versucht mich vergebens zu befreien, Kevä leistet mir bei ein paar Holdrio Gesellschaft. Dass die Thuner eine grosse Pyrochoreo ablassen, sehen wir auf dem Bildschirm und riechen wir vor allem. Die Zivis kommen noch zum Small Talk vorbei. Ja besser hier, als in der Kurve. Und dann fällt das Siegestor. In der 56. Minute verwertet Nicolas Lüchinger eine Flanke des starken Jankewitz. 2:1. Xamax drückt jetzt zwar, aber Thun hält tapfer dagegen. Eigene Chancen gibt es auch noch, von Hefti und von jenem Mattäng, der sich im ganzen Stadion frei bewegen kann. Das Wichtige ist: Thun rettet die Führung über die Zeit.
Und so wird nach dem Match im Fanzelt - ich bin ja schon da - ausführlich gefeiert. Ich mache voll mit. Nur zwei Tickets fürs gleiche Spiel, das kaufe ich beim FC Thun sicher nie. Lieber leiste ich einen Beitrag an eine Block Süd-Welreise. Belle ist meine Zeugin. Und überhaupt, guter Weisswein, Kevä!