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Thun - Schaffhausen 2:5
10.05.2022Challenge League 2021/2022


Immer wieder eine Herzensangelegenheit, so ein Ausflug nach Thun. Da bin ich immerhin auf dem Heimweg Richtung Zürich immer mit Siegern unterwegs. Sass ich kürzlich in einem Zug mit feiernden Winti-Fans, machen heute rund um mich Schaffhausen-Fans Stimmung. Keine Kurve zu klein, um in Aufstiegsstimmung zu sein. Eine andere Bilanz sieht ein wenig schlechter aus. Ich habe diese Saison nicht einen Thun-Sieg in der Heimkurve gesehen in fünf Anläufen, mein einziger Heimsieg datiert vom Fulehung-Wochenende, als ich in der VIP-Lounge sass. Aber das war ja eben erst im September 2021. Läuft im Verein des heiligen Gerber.
Aber wir wollen uns nicht beschweren. Immerhin sehen die übrig geblieben 2200 Zuschauer heute eine 1:0-Führung der Thuner. In der 20. Minute nickt mal wieder Havenaar bei einem Eckball zum Tor ein. Ich juble ehrlich gesagt nicht, weil ich der Führung - sie ist entgegen des Spielgeschehens gefallen - nicht wirklich traue. Und ich soll Recht behalten. Keine Minute nachdem Havenaar eingenickt hat, gelingt dem FCS der Ausgleich. Und auch in der 21. Minute handelt es sich um einen Kopfballtreffer. Lika steigt am höchsten, der Ball geht zuerst an die Latte und anschliessend landet er im Tor. 1:1. Damit nicht genug: In der 30. Minute schnappt sich Gjorgjev den Ball, täuscht kurz an und verlädt dann Ziswiler. 1:2. Und es könnte vor der Pause noch locker ein dritter oder vierter Gegentreffer folgen. Thun spielt für ein Heimteam selten schwach. Und ich nehme mir heraus, das ehrlich beurteilen zu können, habe ich doch vor wenigen Wochen ein 0:0 zwischen dem klaren Schlusslicht Kriens und Schaffhausen gesehen. Unterschied: Dort gibt es mehr Schnaps ins Kaffee der leidgeprüften Fans. Ja, auch hier in Thun lassen die Heimfans in der Pause die Köpfe hängen im Fanzelt.
Aber neue Halbzeit, neues Glück. Thun beginnt stark. Ob sie vom Transparent des Block Süd beflügelt werden. «Schäfer! Das isch dr fausche Rase zum Grase – Gäge Playoffs!»steht am Zaun. Und doch müssen wir uns ehrlich fragen, ob ein FC Thun in diesem Zustand in den nächsten Jahren in eine 10er-Liga aufsteigen könnte. Auch das 2:2 hier will nicht fallen. In der 47. Minute trifft Josué zwar, aber das Schiritrio entscheidet auf Abseits. Stattdessen jubeln bald wieder die paar dutzend Schaffhausen-Fans. Denn in der 51. Minute schiesst Ardaiz zum 1:3. Und dann fängt die Bescherung erst richtig an. In der 54. Minute erhöht gleich nochmals Ardaiz auf 1:4. Und in der 65. Minute ist Del Toro für das 1:5 besorgt. Aber hallo. Was kommt da noch von Thun für Gegenwehr? Das 2:5 von Faktic in der 70. Minute. Plus nochmals ein Abseitstor. Es ist zum Davonlaufen heute. Davonlaufen tut dann auch Bald-Ex-Trainer Bernegger, als sich nach Abpfiff das Team vor dem Block Süd den Schlussapplaus (wie bitte!?) abholt. Ja dann fahre ich halt wieder punktelos zurück nach Zürich - die Schaffhausen-Fans sorgen wenigstens noch für etwas Good Feeling an Bord.