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Thun - Winterthur 2:4
18.02.2022Challenge League 2021/2022


Thun gegen Winti. Ein Spiel, wie aus einem Albtraum von mir. Es reicht ja nicht, dass in meinem Quartier von mir in Zürich gleich zwei NLA-Teams spielen, nein mit Winti muss ein drittes Team aus dem Kanton Zürich auch erfolgreicher und mit doppelter Zuschauerzahl als Thun in der Liga unterwegs sein. Ach, der Fussballgott hat doch einfach etwas gegen mich persönlich.
Und trotz der schwierigen Ausgangslage für den FCT ist heute doch ein Freudentag. Denn der stets positive Bundespräsident Cassis hat diese Woche das Ende der Corona-Pandemie verkündet. Es können also endlich wiede alle verbliebenen Thunfans an ein Thunspiel. Dass das nur 2200 Leute sind, kommt mir spanisch oder eher chinesisch vor. Aber ich geb’s ja zu, auch ich verzichte heute mehrheitlich im Stadion auf die Maske. Ich trage den Gesichtsschutz nur auf dem WC. Und das Fanzelt meide ich, da dort vielleicht ein paar Ungeimpfte bei ihrem FCT-Comeback nach zwei Jahren übertreiben.
Das Spiel beginnt mit ordentlichem Druck des FCW. Als wär das Gästeteam wie beflügelt von den über 100 mitgereisten Fans. Doch die erste Grosschance hat Thun und was für eine. In der 23. Minute kann Schwizer alleine auf das Tor ziehen, wird dann aber von Lekaj im Sechzehner gelegt. Penalty! Fatkic tritt an und trifft. 1:0. Das könnte ein guter Abend werden für Thun. Wäre Thun nur nicht so Gegentor-anfällig. In der 41. Minute schiesst Alves beim so ziemlich ersten Thuner Abwehrfehler - es wird nicht der letzte sein - zum 1:1 ein. Das Pausenresultat. Und nein, ich gehe nicht ins Fanzelt. Ich lasse mir aber ein Bier aus dem Fanzelt holen. Und ich trinke sogar so überhaupt nicht Corona-konform aus einem Schnapsbecher, der nicht nur ist. Wenn das Cassis wüsste.
Winti startet erneut besser in die zweite Halbzeit. Der erste Schuss geht nicht rein, der zweite von Alves (natürlich) dann aber schon. 1:2. Thun kämpft aber weiter. Und wird belohnt. Keine fünf Minuten nach dem Führungstreffer gleicht Castroman nach einem Eckball wieder aus. Das wäre doch was für Punkte heute. Doch in der 70. Minute schiesst Ramizi zum 2:3 ein. Muss das sein, liebe Thuner Abwehr? Und es kommt noch schlimmer. In der 87. Minute ist Ballet für das 2:4 besorgt. Vier Tote gehen Winti? Das schafft nicht mal das klare Schlusslicht Kriens. Und ja, ich weiss das, ich war an diesem Match auf der Schützenwiese.
Thun verliert und begrabt wohl endgültig die Aufstiegsträume. Wenigstens die Heimreise von mir nach Zürich ist angenehm heiss. Ich fahre nämlich im Zug in den Extrawagen für Zürich nordwärts, obwohl mir drei SBB-Angestellte nacheinander davon abraten. Die Winti-Fans legen für mich ein gutes Wort ein. Denn mal ernsthaft: Wenn nach diesen Scheiss-Coronamonaten endlich wieder Fans erlaubt sind auswärts, dann will ich mittendrin sein statt nur dabei.