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Thun - Delémont 2-2
30.06.2001Testspiele 2000 bis 2023


Am Anfang der Glücksfall. Da liegt man vergnügt im Strandbad, geniesst Liebe und Leben und denkt dabei überhaupt nicht an Fussball. Was hat ein Match denn schon um 17.00 Uhr zu beginnen und erst gar noch in Steffisburg, so weit weg für ein Rad. Da lass ichs noch etwas Leben und treff erst mit halbstündiger Verspätung auf dem Rasen ein. Und siehe da... ich bin pünktlich, der Match wurde kurzerhand um eine halbe Stunde verschoben.
Und noch länger gehts bis Spielbeginn, da die Platzherren vom FC Steffisburg noch unbedingt ein Föteli mit den beiden Mannschaften machen müssen. Und das dauert. Blonde Frau am Apparat eben!
Und dann los. Für die Thuner spielen bekannte Namen, auf den Trikots jedenfalls. Die Jungstars der Equipe 2001/02 laufen nämlich als Okpala, Berisha, Born und Raimondi auf - dabei spielen die doch längst nicht mehr in Thun. Wobei, überraschenderweise ist Raimondi drei Tage nach dem gemeldeten Weggang nach Wil doch mit dabei. Hoffentlich noch lange.
Thun beginnt flott, macht Druck und nach fünf Minuten erzielen sie in einem Getümmel vor dem Tor das 1-0. Ich würde Moser senior als Urheber erküren.
Doch das frühe Tor täuscht, eigentlich sind die gelben Gäste die Herren auf dem Platz. Sie machen Druck, sie greifen an. Und sie schiessen in einem zweiten Getümmel nach etwa 20 Minuten auch den Ausgleich.
Zeit für eine kleine Bilanz, die Neuen fallen wenig auf, ausser "Roger Roger Roger" Küffer, ein toller Neueinkauf. Zanni dagegen fällt auch auf oder besser gesagt ab. Sein Platz kann einfach nicht in der Verteidigung sein, zu oft geraten seine Kopfbälle und Aussenristpässe an den falschen Mann. Ob ihn der Maturstress wohl so verwirrt?
Und dann wirds gehässig. Grätschen sind angesagt, Retourtritte und noch viel mehr Böses, das doch an einem Freundschaftspiel nichts zu suchen hat. Wobei, es tut schon gut, endlich wieder Thuner zu sehen, die bei einem Zweikampf tatsächlich mitkämpfen. Aggressiv sind sie ja, diese Jungs.
Pause. Vor allem die kleinen Zuschauer rennen auf den Rasen, um ihre eigenen Freundschaftsspiele auszutragen. Auch die kleine Deborah. Sie rennt nicht, sie "schnagget". Erst wenige Monate alt, aber keine zu klein, Fussballerin zu sein. Geschwind, wie sie die Strafraumgrenze erreicht. Dort spielen eigentlich nur Jungs und ein Mädchen. Aber auch diese Fussballerin ist ein Talent.
Zurück zu den Grossen. Moser senior schreit nun wild herum, hat Mühe seine Jungs im Griff zu behalten. Unruhe ist im Team und kaum sind wieder fünf Minuten gespielt, fällt ein weiteres Tor. 1-2 für Délemont.
Der Rest des Matches gehört vor allem Marc Schneider, der sich in Szene setzt... durch übermässig viele Fouls. Fast bei jedem Zweikampf rutscht er dem Gegner in die Beine. "Jetzt längts de!" ermahnt ihn der Schiri. "Was isch?" fragt er schnippisch zurück. Nun ja, er bleibt drin.
Vorne ist Moser junior, vergibt zuerst mal eine Hochkant Chance. Doch kurz vor Schluss trifft er dann doch zum 2-2. Ausgleich, gerechtes Resultat.
Und zum Schluss noch ein Lob an den FC Steffisburg: So gute Bratwürste gibts auf keinem NLB-Platz...

Matthias Engel