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Thun - Xamax 0:2
05.05.2019Super League 2018/2019


In der 86. Minute wagt Hediger den Torschuss. Diani kommt zwar noch an den Ball, doch lenkt er den Schuss ins eigene Tor ab. Thun bejubelt ein Tor, das gleichbeutend mit einem wichtigen Heimsieg ist. Trotz ziemlich viel Dusel Fussballeuphorie in Thun. Der kleine Schönheitsfehler dieses Tor: Wir haben es am 15. Dezember 2018 gesehen, als Thun letztmals ein Heimspiel gewonnen hat. Und auch wenn es heute zeitweise schneit während dem Spiel, ist es schon viereinhalb Monate her seit dem letzten gewonnenen Meisterschaftsspiel in Thun. Von zwei Siegen in Lugano und St. Gallen abgesehen, ist Thun seitdem glücklos und sieglos unterwegs in der Fussballschweiz. 10 Spiele ohne Sieg gab es letztmals im Frühling 2008. Damals stieg Thun mit einem Trainer namens Van Eck in die NLB ab.
Heute unternimmt Thun Versuch Nummer 7, um in der Rückrunde endlich ein Heimspiel zu gewinnen. Warum Thun diesen Versuch von Tabellenrang 3 starten kann, wissen nur die Fussballgötter. Und auch wenn Gegner Xamax nur auf Platz 9 steht, gilt das Gästeteam als Favorit und das Heimteam als Aussenseiter, als Schiedsrichter Schnyder die Partie um 16 Uhr anpfeift. Eine Rollenverteilung, die mit jeder Spielminute noch klarer wird. Dazu nur ein statistisches Detail: Xamax erkämpft sich bereits in der 7. Minute den ersten Eckball - Nuzzolo knallt den Ball bei dieser Szene an den Pfosten - Thun dagegen erst in der 70.(!) Minute. Wenigstens ein Tor dürfen wir Thuner bejubeln: In der 15. Minute lanciert Spielmann Costanzo, der den Ball im Netz unterbringt. Doch das Tor zählt wegen einem Foulpfiff gegen Spielmann nicht. Dabei sind es die Neuenburger, die härter spielen. Vor allem die Nummer 9, Afimco Pululu, fällt durch eine überharte Spielweise auf. Nur Schnyder weiss, warum der Neuner erst in der 30. Minute die Gelbe Karte sieht. In der 31. Minute kassiert ein erster Thuner Gelb: Kablan. Und in der 37. Minute sieht der gleiche Kablan nach einer unnötigen Grätsche im Mittelfeld gegen Gomes gleich nochmals Gelb und damit Gelb-Rot. Ja, er schafft es also doch noch, seine Aktion in der Nachspielzeit gegen GC in Sachen Dummheit zu übertreffen. Das ohnehin schon stärkere Xamax dominiert die Partie jetzt erst recht. Und agiert auch auf der Trainerbank besser. Der ebenfalls rotgefährdete Pululu bleibt nämlich nach der Pause gleich in der Kabine, für ihn wird Kamber eingewechselt.
In der zweiten Halbzeit sind Nuzzolo und Ademi die stärksten Spieler auf dem Platz. Doch ab der 60. Minute hat plötzlich Thun eine starke Viertelstunde. Vor allem Spielmann müsste den Ball im Tor unterbringen. Doch am Schluss dieser starken 15 Thuner Minuten steht ein satter Schuss von Ademi, der den Ball aus 20 Metern im Tor versenkt. Die verdiente Führung für Xamax.
Auch wenn der Gegentreffer bei Thun einen Energieschub auslöst und sie das katastrophale Eckballverhältnis von 0:3 auf 5:4 kehren können, bleibt der erlösende Ausgleichstreffer aus. Die beste Chance hat noch Sutter in der 87. Minute. Und so ist es Xamax, das nach 93 Minuten jubelt und das gleich doppelt. Einerseits über das Kontertor von Ramizi, andererseits über den gleich nach dieser Szene ertönenden Schlusspfiff.
Nach dem Spiel liegt Xamax immer noch auf Platz 9 und Thun auf Platz 4. Nur liegen zwischen den beiden Teams nur noch vier Punkte. Und es sind noch vier Runden zu spielen in diesem tristen Winter, in dem weder der Frühling, noch das Comeback von Hediger in Sicht ist.