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Thun - YB 1:4
29.09.2018Super League 2018/2019


Eigentlich wäre es die perfekte Fulehung-Woche: 2 Spiele, 6 Punkte, 2. Tabellenplatz. Aber gerade jetzt schauen noch die Gelb-Schwarzen in der Arena vorbei. Das bringt uns zwar 9000 Zuschauer und jede Menge Ticket- und Biereinnahmen. Aber auch ein ziemlich schwieriges Spiel. Auch weil Sorgic verletzt fehlt und zumindest gemäss Liveticker-Aufstellung Ferreira als einzige Thuner Sturmspitze auf dem Platz steht. Was uns 2005 noch begeistert hätte, bereitet uns 2018 Sorgen.
YB startet jedenfalls mit mehr Feuer - erst in der Fankurve, dann auch auf dem Platz. In der 7. Minute gibt es eine erste heisse Szene, bei der Nsamé Faivre über den Haufen rennt. Schiri Klossner entscheidet auf Einwurf - für YB. Es ist nicht die einzige umstrittene Entscheidung heute. Und vor allem nicht die einzige, in der uns Nsamé heute Kummer bereitet. Bereits in der 10. Minute steht er goldrichtig, als Sulejmani die Thuner Abwehr austrickst. 0:1.
Thun sucht aber gleich den Ausgleich. Hediger schlägt einen Ball in den Strafraum, Spielmann verwertet. 1:1. In Thun wird laut gejubelt, und sicher auch in München, liebe Särlä. 18 Minuten sind da gespielt. Kurz darauf könnte Stillhart sogar das 2:1 erzielen. Doch der YB-Jahrgang 2018 scheint unbezwingbar. Erst rettet hier von Ballmoos sein Team, dann stürzt Sulejmani bei einem Zweikampf mit Sutter. Da Sutter hier nicht mit dem Rücken, sondern mit dem Bein ordentlich zur Sache geht, gibt es Penalty. Sulejmani setzt sich den Ball gleich selber und versenkt ihn gefühlt federleicht zum 1:2. Nach 30 Minuten führt YB wieder. Und kommt kurz vor der Pause noch zur Topchance zum 1:3. Sulejmani verpasst zum Glück. Auch Nsamé lässt vor der Pause noch eine Chance aus, worauf er den Ball frustriert wegschlägt. Wenigstens für diese Aktion sieht der Unsportlichste auf dem Platz die Gelbe Karte.
Ich sehe dafür gleich gar nichts nach Wiederanpfiff. Die von Bier durchnässte Blockfahne wird minutenlang hochgehalten, irgendwo weiter vorne leuchten vermeintlich Pyros auf. Doch so schlecht wie meine Sicht ist, sind das vielleicht auch nur die Blitzlichter von „Wo fäuts“-Kernen-Selfies. Der ist ohnehin ganz gut drauf, da die Tigerli mal wieder an einem Auswärtsspiel Tor um Tor schiessen. Das wird zwar auch auf dem Thuner Totomat nicht angezeigt, hier amüsieren wir uns lieber über die nächste GC-Niederlage. Aber auch so macht das 0:7 in Davos seine Runde in der Kurve.
Von so einem hohen Sieg ist selbst YB meilenweit entfernt. Thun spielt phasenweise gar stärker, holt übers ganze Spiel hinweg acht Eckbälle heraus. Doch die verfehlen mal für mal ihr Ziel. YB geht mit seinen Chancen weniger fahrlässig um. In der 62. Minute erzielt Aebischer das 1:3, in der 85. Minute Assalé das 1:4. Ein verdienter Sieg, wie wir anerkennen müssen.
Nach dem Spiel gibt es im YB-Sektor nochmals Pyros, während wir im Thunsektor uns leicht chischertig mit lautem Applaus begnügen. Die Fulehung-Woche hat trotzdem Spass gemacht.