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FCB - Thun 6:1
29.04.2018Super League 2017/2018


« Hat der Niesen einen Hut, wird das Wetter wieder gut... »

Das Rotblau-Matchmagazin beglückt uns heute mit einer Oberländer Bauernweisheit. Als ob wir heute in Thun nicht mehr darauf schauen würden, wie viel Rauch und Nebel rund ums Berner Münster schwebt. Ja, die gestrige YB-Meisterfeier hat uns so stark zugesetzt, dass uns heute jedes FCB-Symbol nervt. Wie zum Teufel schafft ihr Wickys dieser Fussballwelt nicht, in dieser Gurkenliga Meister zu werden. So nehmen wir beim Eich-Partymobil erst einmal einen Schlummertrunk zu uns, bevor wir den Gang ins Stadion wagen. Schlimmer kann das Fussballwochenende aus Thuner Sicht ja nicht mehr werden, oder?
Nach 13 Minuten sind wir eines besseren belehrt. Erst schiesst nach einem Hediger-Fehler Stocker zum 1:0 ein (in der 7. Minute), dann tunnelt Campo Faivre zum 2:0 (in der 13. Minute). Thun wirkt in der ersten Halbzeit so desolat wie damals in Sitten. Dass Sorgic in der 41. Minute zum 2:1 verkürzt, grenzt an ein Fussballwunder.
Kevä und ich brauchen nun Kafi Schnaps im 5-Minuten-Takt. Dass zugleich Lugano und Sitten (in Überzahl!) einem Dreier entgegen spurten, hebt unsere Stimmung auch nicht. Wenigstens schafft Münsingen-Legende Michi Frey weit weg in Zürich einen lumpenreinen Hattrick, was zumindest Sitten ausbremst. Wir Thuner dagegen verlieren gleich nach Wiederanpfiff die letzte Hoffnung auf einen Punktgewinn. In der 47. Minute - Kevä und ich stehen noch am Bier- bzw. Kafi Schnaps-Stand - erhöht ein FCB-Neuling namens Manzabi auf 3:1. Und dann fallen die Tore wie weiche Weggli: 57. Minute van Wolfswinkel 4:1, 75. Minute Ajeti 5:1, 86. Minute Ajeti 6:1. Faivre sieht bei zwei, ja eigentlich bei allen drei weiteren Toren schlecht aus. Wobei wir ihn gar nicht recht kritisieren dürfen, da er mit all seinen Paraden Thun vor einer noch deutlicheren Niederlage bewahrt. Der FCB ist heute nicht nur fünf, sondern eher zehn Tore stärker als Thun. Umso überraschender ist es, dass in der Thuner Kurve heute lauter Dauersupport ertönt. Die tollen Leistungen in den letzten Runden wollen schliesslich gewürdigt sein. Aber klar ist auch: Die Thuner Kanterniederlage und die gleichzeitigen Erfolge von Lugano (drei Punkte) und Sitten (ein Punkt) bedeuten eben auch, dass Thun weiterhin mitten im Abstiegskampf steckt. Gut nur, sind heute SC Freiburg-Fans mitten im Fanblock. Wir brauchen jetzt mehr denn je Abstiegskampf-Fachwissen.
Eine Welle gibt es heute nach dem Spiel natürlich nicht. Aber viel aufmunternden Applaus. Schliesslich halten wir auch an solchen missglückten Tagen zu unserem Team. Auf dem Heimweg, der angesichts der Freiburger Gäste nicht direkt nach Thun führt, lesen wir nochmals die Bauernweisheit aus dem Rotblau-Matchmagazin - dieses Mal in der vollständigen Version. Ja, so ein gezielter Blick auf den Niesen hätte uns an diesem Fussballwochenende vor so manchem Tiefschlag bewahrt:

« Hat der Niesen einen Hut, wird das Wetter wieder gut, hat der Niesen eine Weste, bleib zu Haus, das ist das Beste. »