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Thun - St. Gallen 1:2
04.03.2018Super League 2017/2018


R.I.P. Davide Astori

Der Fussballtag beginnt mit einer Schockmeldung, der all das Negative eines Abstiegskampfs relativiert. Wie all die Fussballspieler von A wie Aratore bis W wie Wittwer heute in Thun wollte Davide Astori heute in Udinese bloss für seinen Verein nur sein Bestes geben. Und dann stirbt er einfach in der Nacht in seinem Hotelzimmer. Das Herz. Wie einst bei Tomtom. Ich hoffe, ihr beiden schaut künftig gemeinsam vom Himmel aus auf uns hinab, spielt und philosophiert gemeinsam Fussball und schickt uns ab und zu ein Zeichen, wenn wir mal wieder vergessen sollten, dass das Leben so viel mehr ist, als in einem Stadion zu schwitzen. Danke für all die schöne Zeit, die wir gemeinsam mit euch erleben durften!
Während in Italien heute alle Spiele abgesagt werden, findet dass hier in der Arena statt. Ohne Trauerminute, sondern im ganz normalen Alltagstrott. Viele Emotionen wegen einer St. Galler Pyroshow, die den Anpfiff verzögert. Viele Emotionen wegen einem harten Zweikampf zwischen Thun-Stürmer Sorgic und FCSG-Goalie Stojanovic. Und viele Emotionen, als Spielmann zum 1:0 für Thun einschiesst. Und das alles in den ersten zehn Minuten. Fussball macht halt doch Spass.
Und dann ist da Wittwer, der in der 32. Minute an allen Gegenspieler vorbei wirbelt. Grosse Thuner Fussballschule - im FCSG-Dress. Die Thuner reagieren zu passiv, weshalb Ben Khalifa beim Pfosten zum Kopfball kommt. Er nickt zum 1:1 ein. Eine Aktion, die durch weiteres Feuerwerk der zahlreichen St. Galler Fans gefeiert wird. Kurz vor der Pause hätten die Gästefans eigentlich noch mehr Grund zum Feiern , doch Toko knallt bei einer Topchance den Ball an die Latte.
Die zweite Halbzeit beginnt mit noch viel mehr Ostschweizer Rauch, der erst farbig und dann pechschwarz ist. Haben die St. Galler da etwa die Bratwürste angezündet, weil die mit Senf serviert wurden? Wenn schon müsste man die Qualität der Thuner Hamburger hinterfragen. 8,50 Franken für ein Hamburgerbrötchen, in dem nur ein bluttes Stück Fleisch steckt? Gastrokritiker Kevä verlangt empört und erfolgreich sein Geld zurück.
Geld fürs Matchbillet gibt dagegen nicht zurück, auch wenn Thun jetzt weiterhin eine dürftige Leistung zeigt. Wobei uns Schiedsrichter Fredy San auch nicht gerade hilft. Und wir sprechen jetzt nicht von jener Handspenalty-Situation, die bei Topteams wie der Nati oder YB (Grummel..) sicher gepfiffen worden wäre. Bis zur 50. Minute zählen die Statistiker 11 Fouls von St. Gallen und zwei von Thun. Die Verteilung der Gelben Karten: je zwei.
Wirklich unzufrieden sind wir ab der 77. Minute. Die Thuner sind erneut zu passiv, was Sigurjonsson ausnutzt. Und zwar eiskalt zum 1:2. (Da der Torschütze Isländer ist, erlaubt sich Thunfans.ch, das Wortspiel von letzter Woche nochmals zu wiederholen).
Thun zeigt jetzt endlich Kampfgeist und wirft nochmals alles nach vorne. Doch selbst in der Nachspielzeit kommt Sorgic nicht an Stojanovic vorbei. Als dann Schiri San in der 95. Minute auf Abstoss statt Eckball entscheidet, werfen nun auch die Fans alles nach vorne. Eine peinliche (Nicht-)Raucheraktion. Ja, Davide und Tomtom, bei dieser Gelegenheit hätten ihr der Thunkurve ein Zeichen von oben geben dürfen.
Das Spiel endet 1:2. Für den Gastklub ist es der 3. Sieg in Serie, für das Heimteam die 4. Niederlage in Folge. Und für alle im Stadion hoffentlich das Signal, dass wir am nächsten Wochenende wieder alle gesund ans nächste Spiel fahren wollen. In Gedanken an euch, Davide und Tomtom.