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Luzern - Thun 2:1
25.02.2018Super League 2017/2018


Eiszeit in Luzern. Weshalb sich mit Juric, Demashaj und Lustenberger gleich drei Luzerner SchlĂŒsselspieler dispensieren lassen. GemĂ€ss ihrem Hausarzt leiden sie unter Sperrus matschus. Da zudem bei uns in Thun mit Sorgic der letzte im Kader verbliebene Knipser fehlt, steht heute das Spiel im Zeichen der Abwesenden. So droht ein 0-0, dem je ein StĂŒrmer entgegenwirken will. Bei uns Hunziker, bei Luzern SchĂŒrpf. Umso erstaunlicher, wie viele Fans der KĂ€lte trotzen. Allein im Thun-Block stehen fast 100 tropfende Nasen, insgesamt haben 7500 FussballverrĂŒckte den Weg ins Stadion gefunden.
Bei uns Thunern hat es winterungsbedingt mehr Eishockeyfans als auch schon. Man erkennt sie daran, dass sie auf jeden Fehler auf dem Platz (ob der nun aufs Konto der Thuner, der Luzerner oder des Schiritrios geht) mit der Hand gegens Plexiglas schlagen. Nicht alle beherrschen diesen Aggressionsschlag gleich gut. Kernen Steffu wird sich schon in der Pause ĂŒber Handschmerzen beklagen. Und das kommt so: In der 7. Minute schiesst Vargas mehr auf Nikolic als aufs Tor. Doch als der den Ball nach vorne abprallen lĂ€sst, wird daraus eine Topchance fĂŒr den FCL, die SchĂŒrpf eiskalt (man beachte das thunfans.ch-Sportspiel!) eiskalt verwertet. Thun kann aber reagieren - oder sollte man eher sagen,FCL-Goalie Omlin? Als in der 19. Minute Ferreira Joss lanciert, ist dessen Schuss auch nicht unhaltbar. Und doch fliegt der Ball an Omlin vorbei ins Tor. 1:1. Thun hat nun die stĂ€rkste Phase in diesem Spiel. Pfostenschuss von Hunziker, Pfostenschuss von Tossetti und vor allem ein Tor von Ferreira. Letzeres bejubeln wir vor allem, weil trotz vorheriger Abseitsposition von Hunziker der FĂ€hndlima wĂ€hrend der ganzen Szene sein FĂ€hndli nicht schwingt. Wahrscheinlich ist er festgefroren. Das Tor zĂ€hlt dann aber doch nicht. Anders auf der Gegenseite: In der 32. Minute versucht es Kryeziu mit einem Schuss auf Nikolic. Daraus spinnt sich die altbekannte Geschichte: Nikolic lĂ€sst den Ball nach vorne abprallen, worauf SchĂŒrpf - Achtung Wortspiel - eiskalt zum 2:1 einschiesst. Kein Wunder, tut Kernen Steffu in der Pause die Hand weh.
Wir anderen erfreuen uns in der Pause dem kultigen Ottos-Duell zwischen Nina und Lena. 5:5 lautet das Ergebnis nach jede Menge Vorsagen (Maggi, NĂ€hmaschine, Vibrator). Worauf eine SchĂ€tzfrage darĂŒber entscheiden muss, wer seine Winterjacke behalten darf. (thunfans.ch muss an dieser Stelle zugeben, dass wir die Spielregeln vielleicht nicht ganz verstanden haben.) Jedenfalls verkauft Ottos in seinem Webshop doch mehr als 100 Produkte (wir hĂ€tten 28 geschĂ€tzt), weshalb dann entweder Lena oder Nina frierend heimgeht.
Wobei heute eigentlich jeder friert. Vor allem in der zweiten Halbzeit, die alles andere als erwĂ€rmend ist. Als nach einer Stunde SchĂŒrpf vom Platz geht, spielt Luzern ein 4:4:2 ohne eigentlichen StĂŒrmer. Über Thun lĂ€sst sich spĂ€testens nach der Auswechselung von Joss gefĂŒhlt das selbe sagen. Immerhin bemĂŒhen sich beide Teams in der zweiten HĂ€lfte noch um Nachwuchsförderung. Und zwar fĂŒr den Bau. Bei jedem Eckball ist heute ein Werbespot des Bauunternehmen Amberg zu sehen. Er lĂ€uft 14 oder 15 Mal, wobei die EckbĂ€lle ebenso gleichmĂ€ssig verteilt sind wie sie gleichmĂ€ssig nicht zu Toren genĂŒtzt werden. Die allerletzte Eckballchance hat Thun in der 94. Minute: Selbst Nikolic kommt da mit nach vorne. Doch mehr als ein weiterer Pfostenschuss schaut fĂŒr Thun bei dieser letzten Chance des Spiels nicht heraus.
So bleibt den Thun in der Luzerner Eiszeit punktelos. Ob wir Thunfans uns das nÀchste Mal besser auch dispensieren lassen sollten, z.B. wegen Plexiglasus handus kaputtus?