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Sion - Thun 2:3
09.12.2017Super League 2017/2018


6800 Zuschauer in Sitten. Nur. Denn selbst wenn ein Cupfinal in Amarschderwelthausen - oder in Bern - stattfinden würde, wäre das Doppelte an Walliser Fans vor Ort. Weshalb Mattäng auch seine Drohung nicht wahr macht, den Match heute nicht im Heimsektor zu verbringen. Erstens ist nicht Cup heute und zweitens ist nicht einer von Mattängs Sion-Kollegen heute am Match. Was Mattäng daran am meisten schmerzt, ist der weisse Glühwein, den er durch seinen Sektorwechsel verpasst. Das Stärkste, dass es heute im Gästesektor gibt, ist Kaffee - inklusive einem Zuckersäckli mit Sion-Logo. Im Wallis wird die Gesundheitsprävention halt gross geschrieben. Statt Alkohol kann man an der Buvette Zigis kaufen.
Während wir von thunfans.ch noch rätseln, ob trotz Zigi-Verkauf ein Rauchverbot gilt im Stadion, erlassen die Fans ihre eigenen Regeln. Erst zünden die Thunfans ihr Feuerle, wenig später auch die Sionfans. Wobei bei der zweiten Aktion ganz viel schwarzer Rauch Richtung Tourbillon hochsteigt. Wo kauft ihr denn euer Material?
Ein besseres Händchen als bei der Pyro haben die Walliser anscheinend bei den Fussballspielern. In der 3. Minute lanciert Schneuwly Moboyo, der prompt zum 1:0 einschiesst. Da sah nicht etwa Ruberto, sondern Lauper schlecht aus. Ein denkbar schlechter Auftakt für die Thuner in diesem Abstiegsfight. Doch zum Glück zeigen die Sittener nicht nur spielerisch, sondern auch kämpferisch, was in ihnen steckt. In der 9. Minute stoppt Maceiras Kablan mit einem Foul. Schiri Jaccottet entscheidet auf Penalty. Costanzo setzt sich den Ball und schiesst zum 1:1 ein. Und es kommt noch besser: In der 12. Minute wird ein Kopfball von Rapp zur Vorlage für Gelmi, der zum 1:2 einschiesst. Ein Tor, dass in den Thuner Fanherzen ein weiteres Feuerle entfacht.
Das Spiel bleibt torreich. Dabei ist wieder Sion am Zug. In der 29. Minute ist Uçan die Schlüsselfigur bei einem Sion-Konter. Der Ball landet einmal mehr bei Mboyo, der auch dieses Mal passend zum Winterwetter eiskalt einschiesst. 2:2. Ein arger Dämpfer für Thun. Und doch folgt wieder die Reaktion: In der 45. Minute kommt Thun endlich wieder einmal zu einem Eckballtor. Zwar trifft Hediger nicht im ersten Torversuch, wohl aber Gelmi beim zweiten. Damit ist er Doppeltorschütze. Und Thun führt 2:3.
Torreich ist auch die zweite Halbzeit. Jedenfalls wenn man auf Kernen hört. Denn der Tigerli-Tausendsassa bejubelt alle paar Minuten weitere Treffer. Diese fallen aber nicht hier in Sitten, sondern im weit entfernten Langnau. Als ob so ein Langnausieg über Ambri schon vor April irgendeine Bedeutung hätte. Wichtiger ist jedenfalls, dass Thun jetzt stark verteidigt und die wenigen Walliser Druckphasen tapfer übersteht. Phasenweise sind die Thuner gar näher am nächsten Tor. Weshalb die Sion-Fans schliesslich die letzte Hoffnung verlieren und bereits nach 88 Minuten zur grossen Pyroshow ansetzen. Die ganze Aktion sieht cool aus. Allerdings macht das Gerücht die Runde, dass Jaccottet das Spiel nicht etwa wegen dem Rauch kurz das Spiel unterbricht, sondern weil Thun-Goalie mit irgendwelchenm Zeigs beworfen wird. Echt schade, wenn das stimmen sollte.
Thun kämpft derweil darum, alle drei Punkte ins Trockene zu bringen. Doch es gibt noch einen grossen Aufreger: In der 91. Minute wird Uçan im Strafraum bei einer Torchance gestoppt. Die Thuner Helden heissen Ruberto und Righetti, wobei das Heimpublikum die beiden als Penaltysünder sieht. Doch Jaccottet entscheidet stattdessen auf Eckball. Worauf im Thunblock auch die letzten Rufe gegen den Schiedsrichter verstimmen.
Thun gewinnt 2:3 und klettert vorübergehend auf Rang 6. Damit zählen die Thuner wieder zu den Vorzeigevereinen der NLA - was prompt das Littering-Team auf den Plan ruft. Dame Xy vom Littering-Team (thunfans.ch ist weiterhin darauf bedacht, ihre Anonymität zu wahren) sorgt deshalb dafür, dass während dem Fanmarsch (der ist übrigens nicht ganz freiwillig, das Wallis spart weiter am öV) alle Thuner den Dresscode einhalten. Und so teilt sie Mattäng mit ihrem ganz eigenen Charme mit, wie er als Fan eines Erfolgsteam seine Kappe zu tragen habe. Nämlich halb-schief, aber gerade noch so, dass man sieht, an welchen Stellen seine Haare langsam schneefarben werden. Danke Xy, so kann nichts mehr schief gehen bei Thun. Frohe Weihnachten und sauft nicht zu viel am 1. Jänner in Interlaken.

P.S. thunfans.ch möchte darauf hinweisen, dass die Rückrunde in dieser Saison bereits am 16. Dezember beginnt. Ja dann sieht man sich halt nächste Woche halt schon wieder. Santé!