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Thun - GC 2:2
21.09.2017Super League 2017/2018


Ich denke, Glück macht den grössten Teil des Erfolgs aus. Du kannst als das grösste Talent gelten und mehr leisten als alle anderen, doch wenn dir das Glück fehlt, wirst du nicht vorwärtskommen.
Nuno Da Silva

Seit sieben Spielen hat Thun nicht mehr gegen GC verloren. Das macht Mut für heute. Auch wenn heute viele in der Kurve nur mit halber Kraft und halben Bierpegel unterwegs sind. Nicht weil heute Donnerstag ist und wir am Freitagabend am Arbeitsplatz sein müssen. Sondern weil heute Donnerstag ist und wir am Montagmorgen (und zuvor die ganze Nacht) am Ausschiesset sein müssen. Da muss man die Kräfte schon gut einteilen. Für ein Spruchband reicht es da heute natürlich auch nicht. Anders bei GC, die ihr Schiesset ja bereits seit ein paar Tagen hinter sich haben. Wobei sich Neu-Züricher Mattäng immer noch wundert, warum dort jeweils nur am Montagnachmittag offiziell gefestet wird. Die so übrig gebliebene Kraft stecken die GC-Fans in das Spruchband Eusi Gsäng uf dine Räng. He, wie bitte? Xang isch Xung?
Irgendwie scheinen sich auch die Spieler für den Ausschiesset oder andere kommende Feste zu schonen. Die Fehlerquote in der ersten Halbzeit ist krass, manch ein Fan spricht vom schlechtesten Spiel seit 2-3 Jahren. Auch GC spielt schwach, aber doch einen Hauch zielstrebiger. Es braucht in der 30. Minute aber schon mehrere Thuner Fehler, dass ihnen das 0:1 gelingt. Bei einem Freistoss von Sigurjonsson kommen die einen Spieler zu spät und die anderen - sprich Bürgy - heben die Offsidefalle auf. Ärgerlich. Doch die Thuner reagieren energisch. Chance Glarner - leider vorbei. Chance Spielmann - leider vorbei. Dann aber ein Freistoss von Tosetti - und Rapp schiesst zum 1:1 ein. In der 38. Minute ist Thun bereits zurück im Spiel.
Das Problem nur: Nach der Pause fühlen sich die Thuner wieder fulehung. Gleich drei Tore könnte GC, ja müsste GC in den ersten fünf Minutennach Wiederanpfiff schiessen. Mit viel Dusel hält Thun das Unentschieden. Doch nur bis nach 70 Minuten Basic ins Spiel kommt. Ausgerechnet ein Dauerverletzter reisst das Spiel an sich. Erst mit einem Gelb-Foul. Und dann mit einem Tor nach einer Andersen-Flanke. Wobei wir das gar nicht so recht sehen, da die GC-Fans ein zweites Mal Eusi Gsäng uf dine Räng zelebrieren - dieses Mal mit ganz viel Pyro-Untermalung. Soll uns ja keiner in der Ausschiesset-Nacht so blenden!
73 Minuten sind bei der erneuten Führung gespielt. Und jetzt setzt erst noch Doumbia die Akzente. Nur gut, ist es nicht DER Doumbia, sondern ein Hitzkopf namens Souleyman. Zwei Mal innert kurzer Zeit sollte er Gelb sehen. Und dann auch ein drittes Mal, als er bei einem Thuner Eckball die Manndeckerrolle etwas sehr wörtlich nimmt. Schiri San ermahnt ihn aber wieder nur. Und wir fragen uns, warum Doumbia eigentlich ausgerechnet Hediger so hart rannimmt. Der ist jetzt nicht gerade als Eckballspezialist bekannt. Es gebe da ja noch Da Silva. Oder Facchinetti. Oder Ghelmi. Der jubelt denn auch, als der Eckball von Tosetti tatsächlich ins Tor abgelenkt wird. Er wird auch vom Speaker als Torschütze gefeiert. Doch eigentlich hätte Doumbia Vilotic decken müssen. Der hat nämlich ein Eigentor geschossen. Es soll bereits sein drittes Eigentor in dieser Saison sein. Tja, wenn das Glück fehlt.
Thun schafft es somit zum achten Mal in Folge, gegen GC ungeschlagen zu bleiben. Dafür gibt es nach dem Spiel von der Thuner Kurve viel Applaus. Aber bewusst keine Welle. Da müsst ihr also schon gegen ein anderes Team punkten als gegen den Rekordmaischter.

Zu Zürich habe ich gar keine Verbindung, ausser das ich dort geboren bin. Wir sind danach sofort weggezogen.
Nuno Da Silva