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Luzern - Thun 2:2
10.09.2017Super League 2017/2018


Jeweils im Herbst verabschiedet sich thunfans.ch in eine verlängerte Natipause. Schliesslich ist das Leben zu kurz, um wegen Fussball in irgendwelchen Nebel- und/oder Regenlöchern die letzten warmen Sonnenstrahlen zu verpassen. Zufall oder nicht: Wenn unsere Schreiberling-Equipe jeweils fehlt, scheint die Fussballer-Equipe auch abwesend zu sein - jedenfalls geistig. Was letztes Jahr die 0:3-Heimniederlage gegen Basel war, war dieses Mal der 1:4-Taucher in Lugano. Als ob das Team jedes Mal, wenn niemand von thunfans.ch an der Seitenlinie steht, die Narrenfreiheit dazu nutzen möchte, sich selber zu.m Narren zu machen.
Heute ist thunfans.ch aber wieder mit von der Partie. Ja, man munkelt sogar, dass wir einen aus unserer Equipe unter die zehn Fahnenträger geschmuggelt haben, die vor dem Spiel ihre Fahnen auf dem Rasen schwingen. Wir versichern hier aber beim heiligen Pilatus (Grund an dieser Stelle an das Team von der Rodelbahn!), dass sich heute keiner von uns ein oranges Zibung-Dress übergestreift hat, um eine Tigerfahne ins Stadion zu schmuggeln. Dieser Herr in den besten Jahren mit David-Hasselhoff-Bauch, der es schafft, das sich seine Fahne immer wieder verknotet, wurde nicht einmal von uns mit Eichhof alkoholfrei abgefühlt. Der pflegt seine eigenen Fanrituale.
In unseren Reihen ist derweil ein Stadionverbötler zurück, der sich nach all den Jahren wundert, wie still es so in einem NLA-Stadion ist. Ja, in Luzern baut man Stadien halt noch zum Wohle der Nachbarn und dämpft die Stimmung mit baulichen Massnahmen. Und für den weiteren Stimmungsdämpfer ist der FC Thun besorgt. In der 12. Minute verwertet das Team einen Freistoss zum 0:1. Unser Erfolgsrezept lautet wieder einmal Flanke Tossetti auf Rapp inklusive Schuss ins Tor.
Dieses Tor freut uns natürlich, setzt aber noch keinen Schlusspunkt unter die Diskussionen, wie sinnvoll es ist, Spielmannnach vorne in den Sturm zu setzen und auf der Seite Da Silva agieren zu lassen. Viele von uns sind überzeugt, dass durch diese Massnahme gleich beide Spieler verheizt werden. Doch dann kommt die 58. Minute. Thun führt noch immer 0:1. Da beginnt Spielmann, mit dem Ball zu zaubern. Alleine seine Ballannahme ist herrlich. Der Pass ebenfalls. Da Silva setzt sich mit dem Ball ebenfalls in einer sehenswerten Szene durch. Schliesslich landet der Ball wieder bei Spielmann, der wunderschön zum 0:2 einschiesst. Technisch gesehen ist es das schönste Thuner Tor des Jahres, wenn nicht gleich das Tor des Jahrzehnts. Ja, Schneider hat sein Team richtig aufgestellt.
Wären da nicht bloss die Konditionsschwierigkeiten der Thuner. Hatten sie bereits in der ersten Halbzeit ihre schwächste Phase in den Schlussminuten, als sie plötzlich häufiger das gegnerische Bein als den Ball trafen, geht ihnen gegen Ende der zweiten Halbzeit erst recht die Puste aus. In der 68. Minute agieren sie zu langsam im Mittelfeld, was Follonier zum 1:2 ausnutzt. Und dann ist da die 84. Minute, in der Itten den Ball ideal für Demhasaj auflegt, der den Ball per Direktabnahme zum 2:2 einschiesst. Da leuchten die Augen in der Leuchtenstadt - und auch eine Pyro.
Ganz so dramatisch haben wir von thunfans.ch uns die Rückkehr in den Fussballalltag nicht vorgestellt. Aber mit Wil, GC und St. Gallen hat Thun jetzt eine dreifache Chance auf eine Siegesserie, die alle glücklich macht. Und ansonsten haben wir ja immer noch die Möglichkeit, uns frühzeitig in die Winterpause zu verabschieden.