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Thun - GC 3:1
17.05.2017Super League 2016/2017


Dä Tag da schmöckt nach Honig - u no ganz viu meh nach Europacup. Fast 30 Grad zeigt heute das Thermometer. Jedenfalls in Zürich, wo nicht nur die Mehrzahl der GC-Fans, sondern auch der thunfans.ch-Schreiberlinge das Geld verdient. Ja es ist so Hot in the City, dass um 14 Uhr sogar die SBB einen Hitzschlag erleidet. Fahrleitungsstörung - während Stunden geht nichts mehr Richtung Thun. Uns war ja schon immer klar, dass sowohl für Thun, als auch für GC die Eroberung des Europacupplatzes nur über Luzern geht. Aber das muss ja nicht gleich heissen, dass die Fanfahrt Zürich-Thun auch gleich wie von den SBB empfohlen über Luzern führen muss.
Schliesslich schaufeln die SBB doch noch einen Weg über Olten frei, selbst mit diesen 35 Zusatzminuten ist jeder Workaholic aus Zürich rechtzeitig im Stadion, um zu sehen, wie GC in der 4. Minute schon in Führung geht. Torschütze Andersen. Aufgepasst hätte da aber besser Faivre, der zu weit vor dem Tor steht und sich vom GC-Spieler überlopen lässt. Und noch vielmehr hätten Tschudi und seine Fähndlimas aufpassen sollen. Andersen stand bei seiner Aktion nämlich klar im Offside.
Doch Thun hadert weder in dieser Situation, noch während den restlichen Spielminuten mit dem durchwegs im Rekordmeistermodus pfeifenden Schiedsrichter. Stattdessen nehmen sie sogleich das Spiel selber in die Hand. Sekunden nach dem 0:1 hämmert Rapp den Ball an die Latte. Weitere Topchancen der Thuner folgen. Und in der 54. Minute macht es Rapp dann um Dave Welten besser. Er hämmert den Ball knapp unter die Latte. 1:1.
GC sieht die Rettung jetzt nur noch im unsäglichen Zeitspiel. Insbesondere Bamert sorgt in der 62. Minute für eine denkwürdige Schauspieleinlage. Nicht, weil er sein Kopfaua so überzeugend spielt. Sondern weil Schiedsrichter Tschudi ihn nach Wiederaufnahme des Spiels endlich mal fast so lange am Spielfeldrand herumwinken lässt, wie er vorher am Boden herumgezappelt hat. Als er dann doch wieder rein darf, ist das Durcheinander gross in der GC-Abwehr. Was Thun sogleich zu einem gefährlichen Angriff nutzt. Geissmann kommt zum Kopfball und verwertet gnadenlos zum 2:1.
Obwohl es langsam kühler wird in Thun, erleidet die GC-Abwehr nun endgültig einen Hitzschlag à la SBB. Anders ist ihre erneute Passivität in der 66. Minute nicht zu erklären. Thun kommt gleich zu drei Topchancen an einem Stück. Doch Rapp scheitert. Und dann auch Facchinnetti. Doch besser macht es Reinmann. Und haut ihn rein. 3:1. Der Jubel im Thunsektor kennt nun keine Grenzen mehr. Die thunfans.ch-Statistiker stellen fest: Bei drei Toren gegen GC haben um ein etliches mehr Thuner Lust auf einen Strip als kürzlich nach den ersten drei Toren gegen Lugano. Wenn das kein Respekt gegenüber dem Rekordmeister ist.
Andere im Stadion lassen diesen Respekt eher vermissen. So erlaubt es sich Lustrinelli doch tatsächlich, seinen Topskorer erst für die letzten zehn Minuten ins Spiel zu bringen. Ungefähr zum selben Zeitpunkt lässt die GC-Kurve ihren Restbestand an Pyros in Flammen aufgehen. Die beiden im 5-Minuten-Abstand gezündeten Pyros sind immerhin in schönem Rot gehalten. Ein Gruss an Thun? Oder ein Hinweis ans Team, dass GC die Rote Laterne der Herzen ist?
Wir Thunfans klatschen derweil unser Team mit einer Standing Ovation zum 3:1-Sieg. Womit trotz dem YB-Tauscher in Vaduz der Ligaerhalt endgültig gesichert ist. Ja, wir dürfen sogar endlich wieder einmal nach vorne schauen in der Tabelle. Drei Punkte Rückstand auf Luzern?! Ja, dä Tag da schmöckt nach Honig - u no ganz viu meh nach Europacup.