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Thun - Concordia 3-1
21.09.2001NLB Qualifikation 2001/2002


Unglaublich! Sensationell! Fantastisch! Ein Tag, an dem noch Wunder geschehen. Nein, nein, TeeniemÀdchen-Liebling Zanni hatte heute nicht etwa eine neue Frisur prÀsentiert. Und nein, es hat auch kein Freibier gegeben. (WÀre aber mal eine gute Idee). Und zum dritten Mal Nein, der Schiri war auch nicht unparteiisch. Schade.
Doch es geschahen heute im Lachenstadion trotzdem zwei Wunder. Zum einen war mal einigermassen neuer Sound zu hören. Ade Backstreet Boys! Die Handkreistanz-Hymne "Whole Again" von Atomic Kitten hallte in der Pause durchs Stadion.
Und nun zum noch grösseren Wunder: Fanclublegende Sascha Lehmann (mittlerweile in Thun auch bekannt unter: "beliebiges Fluchwort" Lehmann) fand endlich wieder den Weg in unser geliebtes Stadion! Zum ersten Mal in dieser Saison. Da ging ich doch vor dem Neo-Dummkopf-YB-Fan geradewegs auf die Knie und bĂŒckte mich zur BegrĂŒssung. Und was sangen wir da gemeinsam bei Spielbeginn: "Hopp Thun, Hopp Thun". Da kamen mir (schluchz, schluchz) wirklich die TrĂ€nen. Unser verlorener Sohn (oder seinem Alter gemĂ€ss: unser verlorener Opa) war zurĂŒck. FĂŒr 90 Minuten zumindest.
Und so nahm das Spiel seinen Lauf. Thun startete ĂŒberraschend stark. Überraschend, weil mit Rama der wichtigste StĂŒrmer wegen einer Sperre fehlte. Die Thuner gingen sofort dran an den Ball. Sie spielten schnell, die BĂ€lle wurden immer geschickt weitergespielt, beinahe schwindlig wurden es den Baslern dabei. Torchance um Torchance wurde erkĂ€mpft, doch im Abschluss haperte es leider. Doch Thun gab nicht auf. Und schliesslich geschah es, das Wahre, das Wunderbare: Rogerio, "unser" neuer Brasilianer schoss sein erstes NLB-Tor. Jubelio, was waren wir froh. Selbst der YB-Fan, sprich Sascha Lehmann.
Und gleich kam der zweite Schlag ins Gesicht der Basler. Jurendic traf endlich wieder einmal. Ein toller Schuss, das 2-0.
Pause! Zeit zum Flirt!?! "Ich bin mĂŒde, ich muss mich mal anlehnen!" stöhnte(!) Sascha Lehmann und stellte sich neben Iris, besser bekannt als "Um Himmels willen diese Kreischstimme raubt mir den letzten Nerv". Aber aber Sascha Lehmann, sind die Frauen in den YB-Fankurven etwa zu wenig feminin? Oder kreischt unsere Iris vielleicht erotischer als alle Oldtownjungs zusammen? Und ich dachte, du seist wegen dem Fussball ins Stadion zurĂŒckgekehrt. So kann man sich tĂ€uschen...
Halbzeit Zwei zeigte ein anderes Spiel. Concordia ĂŒbernahm den DrĂŒcker. Die Basler StĂŒrmer spielten sich nun fortlaufend frei, drĂ€ngten sich in gute Positionen im Thuner Strafraum. Zum GlĂŒck stand da ein Peter Kobel im Tor, der die gefĂ€hrlichsten Geschosse abwehrte. Und als ein Congeli alleine auf ihn zu lief, kam Kobel blitzschnell aus dem Tor und konnte den Ball im letzten Moment packen. Und genau da fiel der Congeli-Mensch zu Boden. Und genau da pfiff Schiedsrichter Schoch... Penalty! "Pfui! Pfui! Pfui!" Dem lauten Kommentar aus der Fanclubecke ist nichts mehr hinzuzufĂŒgen. Ein krasser Fehlentscheid. Beim Penaltyschuss war Kobel chancenlos.
Eine Stunde war da gespielt. Und nun begann der Horror, nun ĂŒbernahm Concorda noch verstĂ€rkt das Spieldiktakt. Als Thun-Fan fĂŒhlte man sich an eine Boxplaysituation erinnert. Nur mĂŒhsam konnten sich die Thuner ab und zu befreien. Und kaum waren sie mal Richtung Konter unterwegs, pffif der Schiri - Foul, Offside, Ball draussen... praktisch stets Fehlentscheide.
Aber die Thuner liessen sich nicht beirren, beschwerten sich nicht und kÀmpften einfach weiter. Langsam verstrich so Minute um Minute. Wir riefen abwechselnd "Hopp Thun"... oder liessen uns von Sascha Lehmann Vibrator(?!?)-Geschichten erzÀhlen. Das Neufeldstadion-Umfeld scheint ihm wirklich arg zugesetzt zu haben.
Apropos... Iris ist SCB-FAN. Dieses Detail ist wichtig, um folgende Drohung nach einem weiteren Schoch-Fehlentscheid zu verstehen "Ich glaube, ich muss den Schiri mal knutschen!" Ein gewaltig-böser Fingerzeig. "Und mich nicht?" fragte ich. Ich musste schliesslich in meinem Revier PrÀsenz markieren. "Nein, du hast es nicht nötig!" Eh ja...
Da rief ich lieber immer im "Hopp Thun"-Chor mit und sah, wie vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden. Concordia machte noch weiter Druck, warf so schön gesagt jeden Mann nach vorne und liess dadurch LĂŒcken im eigenen Strafraum entstehen. Diesen Platz versuchten die Thuner zu nutzen. Endlich wieder gab es Thuner Torchancen. Erst noch wurden sie allesamt vergeben. Doch dann, doch dann... da traf endlich einer und zwar KĂ€nel. 3-1, die Entscheidung! Wer weiss... vielleicht schafft der FC Thun den Sprung in die Auf-/Abstiegsrunde. Vielleicht treffen wir dort sogar Sascha Lehmann wieder. Wahrscheinlich im YB-Dress...

Matthias Engel