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Sion - Thun 2:1
01.04.2017Super League 2016/2017


Vor dem Spiel gönnen wir uns Weisswein und Raclette. Und das bis weit in die erste Halbzeit hinein. Zwar nicht im Coop Leuk, wie Argus prophezeit hat - April, April - aber im FC Sion-Fanzelt. Nur seltsam, wie sich das Zelt plötzlich kurz vor Anpfiff leert. Die Einheimischen scheinen heute keine Lust auf einen Buvetten-Match zu haben. So gehen wir dann halt doch noch ziemlich früh rein und reihen uns nach rund 10 Minuten Spielzeit zwischen in der Thuner Stehkurve ein. Die erste Szene, die wir so richtig wahrnehmen, ist ein Zweikampf von Hediger gegen Karlen. Der Schiri taxiert die Aktion als gelbwürdig und verwarnt Hediger. Da merken wir, dass da kein Pole pfeift, sondern ein Bieri. Und der pfeift noch einmal, als Hediger sich in der 25. Minute mit Zverotic anlegt. Auch der geht zu Boden. Und wieder zeigt Bieri Hediger Gelb. Unser Fitnessguru fliegt mit Gelb-Rot vom Platz.
Ein ganz grosses Handicap für Thun. Wir sind schon neidisch auf unsere Kollegen, die mit viel Bier vor dem Stadion oder in Crans-Montana geblieben sind. Wir dagegen trinken hier halbwegs bleifrei und sehen ein stürmisches Sitten. Doch die Thuner halten gut entgegen und retten das 0-0 in die Pause. Und ja, ein anderer Schiri hätte einmal, wenn nicht gar zweimal auf den Penaltypunkt gezeigt. Aber hier steht nun mal kein Pole auf dem Platz.
Wir wissen nicht, ob Bieri in der Pause mit polnischen Fussballexperten telefoniert oder whatsupt. Aber jedenfalls zeigt er nach einer weiteren umstrittenen Szene im Sion-Strafraum in der 53. Minute auf den Penaltypunkt. Rapp setzt sich den Ball, schiesst präzise wie immer - und scheitert doch am Sion-Goalie. Dieser Match läuft einfach nicht für Thun. Ja, wie der nicht für Thun läuft. Sion kommt umgehend zur eigenen Chance, in Führung zu gehen. Ein schönes Solo von Carlithos und das 1:0 ist Tatsache. Aus Thuner Sicht trotz Unterzahl recht ärgerlich.
Und es kommt noch schlimmer: Als Glarner in der 67. Minute nicht richtig befreien kann, erbt Akolo den Ball und schiesst zum 2:0 ein. Der Match scheint entschieden zu sein. Jedenfalls schreit der Speaker ein so lautes uns langes Goooooooooooool ins Mikrofon, als sei Sion soeben Cupsieger und Weltmeister in einem geworden. Doch Thun findet die richtige Antwort: In der 69. Minute wird Rapp von Facchinetti so passend lanciert, dass er zum 2:1 verkürzen kann.
Auch wenn Sion noch zu einem (Offside-)Treffer kommt, ist Thun jetzt die bessere Mannschaft. Thun kämpft nur bärenstark (was nicht heisst, dass wir die Berner Kantonsfahne am Spielfeldrandeine gute Sache finden) und kämpft bis weit in die Nachspielzeit hinein um diesen einen Punkt. Selbst Faivre rennt beim letzten Eckball nach vorne. Doch der Ball geht nicht mehr rein, es bleibt beim Sion-Sieg.
So spielen wir den Match im Stadioninnern halt noch einmal nach. Sicher auch, weil wir erst um 20.10 Uhr aus dem Stadion dürfen und erst der 20.58-Zug für uns reserviert ist. Aber dafür treffen wir dann ja sicher auf der Heimreise keine Sionfans mehr (Anmerkung an die thunfans.ch-Redaktion: Hier ein Facepalm-Bild einfügen). Unser Spiel im Tourbillon ist jedenfalls viel torreicher und viel besser gepfiffen (wir verzichten auf einen Schiedsrichter). Also irgendwie so wie gegen Vaduz und Lugano. Und hoffentlich so wie gegen Lausanne wieder. Sonst machen wir halt dann einen Buvetten-Match.