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Thun - Lugano 5:2
12.03.2017Super League 2016/2017


ä Tag ohni FCT isch e verlorenä Tag.

Thun zeigt nach wie vor viel Härzbluet für den FCT. Vor allem jene Schüler, die vor dem Stadion einen Marktstand aufstellen und Broschen mit gelungenen FCT-Sprüchen verkaufen. Also frecher als die "No e Chrutze meh" sind die bunten Dinger auf jeden Fall. Dumm nur haben, Kevä und ich zu wenige Schnägge im Portemonnaie, um am Broschenstand so richtig zuzugreifen. Schliesslich haben wir gestern beide unser Geld und unsere Stimmen im Hockeystadion liegen lassen. Kevä in Zuchwil (1-3 gegen Brandis), ich in Freiburg (0-1 gegen Langnau). So müssen wir uns halt für je einen Stutz mit nicht minder buntem Schleckzeug begnügen. 1 Franken das Stück. Wobei ich mich mehr am Design als am Preis störe: der grün-weisse Ring erinnert an eine Null. Null Tore? Null Punkte? Wenn unser Schleckzeugkauf bloss kein Unglück bringt.
Die Thunspieler sind zum Glück weniger abergläubisch als wir Fans. Ihr Ziel ist es von Anfang an, unter Beweis zu stellen, dass sie nicht nur früh 2:0 in Führung gehen können, sondern diese Führung ausnahmsweise auch mal verteidigen zu können. Und so ist die erste Halbzeit ein einziger Thuner Sturmlauf. Und tatsächlich könnte Thun schon nach 5 Minuten könnte 2:0 vorne liegen: Fachinetti, Sorgic und Glarner haben gleich zu Spielbeginn Topchanchen. Doch erst bei einem tollen Pass von Sorgic gelingt Fassnacht das 1:0. Sechs Minuten sind da gespielt - und man kann von einer verdienten Führung sprechen.
Thun gibt weiter ordentlich Gas. Doch das 2:0 will aufs Erste nicht fallen. Deshalb zieht Kevä nach 20 Minuten ersz mal los und holt für uns eine Runde Tee-Schnaps. Ja das Getränk ist so gewöhnungsbedürftig, wie es heisst. Aber süffig ist es auf jeden Fall. Thun rennt derweil weiter vergebens an. Sie benötigen schon ein überhartes Einsteigen von Golemic, um am Penaltypunkt endlich die grosse 2:0-Chance zu erhalten. Passend zum Gast nimmt sich Rapp den Ball. Wir hören zwar nicht, ob er es mit Trash Talk auf Tessiner Art versucht. Aber wir sehen, wie er den Ball rechts unten versenkt. 2:0. Da haben wir es wieder, das berüchtigte 2:0. Wie lange es wohl heute bis zum Ausgleich dauert? Doch während wir noch Wetten abschliessen, versenkt Fassnacht den Ball zum 3:0. 29 Minuten sind gespielt, als unser 2:0-Fluch endlich besiegt ist. Da kommt Kevä gerade rechtzeitig zurück mit seinen Tee-Schnaps-Bechern. Sein Bedauern über die verpassten Tore hält sich übrigens in Grenzen. Zumal auch er noch ein weiteres Tor sieht in der ersten Halbzeit. Als Martignoni Fassnacht in der 45. Minuten Fassnacht im Strafraum foult und damit für die vierte penaltywürdige Szene der Luganesi besorgt ist, entscheidet Jachottet zum zweiten Mal an diesem Frühlingsnachmittag auf Penalty. Rapp nimmt sich wieder den Ball - und versenkt ihn dieses Mal links unten. Sensationell! Wir singen weit in die Pause hinein.
In der zweiten Halbzeit steigen wir auf Kaffee-Schnaps um. Einzig Kevä trinkt zu seinen Chäs Brägel weiter Tee-Schnaps. Treu bleiben sich auch die Thunspieler, die anders als PSG nach einem 4:0 nicht auf eine Defensivstrategie umstellen. Und der Offensivdrang wird belohnt. In der 65. Minute lanciert Tossetti Sorgic, der zum 5:0 einschiesst. Was für ein Vorsprung. Schade nur, dass ein 5:0 heutzutage nicht mehr Fans zu einem Oben ohne bewegt. Noch bei diesem Zwischenstand, zeigen mehr Luganofans als Thunfans ihr Sixpack.
Am Schluss des Spiels jubeln dann tatsächlich noch die Luganofans. Oder jedenfalls kurz vor Schluss. In der 87. Minute trifft Carlinhos Junior zum 5:1. Und keine 60 Sekunden später verkürzt Sadiku auf 5:2. Passgeber war beide Male der Wünnewiler Alioski.
Bekommt Thun nun doch noch das Nervenflattern? Lugano macht jetzt jedenfalls viel Druck und geht sogar noch in der Eckballstatistik 7:8 in Führung. So nehmen wir mit Erleichterung zur Kenntnis, dass wir hier nicht bei Barcelona - PSG sind und es nur gerade zwei Nachspielminuten gibt. Und diese übersteht dann Thun auch wirklich unbeschadet.
Und so feiern wir ausgelassen den doch noch deutlich verbliebenen Sieg. Und bekommen nur nebenbei die Schlusspointe diesen sonnigen Fussnalltages mit: Um 15.37 Uhr liegt Thun offiziell drei Punkte vor GC. Um ca. 16 Uhr verkündet GC die Entlassung von Tami.

ä Tag mit em FCT isch e gwunnene Tag.