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Thun - Vaduz 4:3
25.02.2017Super League 2016/2017


Die thunfans.ch-Reise beginnt heute in Aeschi bei Spiez. Ja, Tomtom, ich bin dich heute Nachmittag suchen und besuchen kommen. Gefunden habe ich dich zwar nicht, aber auch du hast an einem Matchtag sicher besseres los als thunfans.ch-Fachgesimpel. Jedenfalls trinke ich auf dich in Aeschi ein Sandell-Bier. Richtig finnisch. He was known for his love of brisk military life, good food and beer, wie es auf der Dose heisst. Bei dir ist das ja auch so. Die Heilsarmee einmal ausgenommen.
Dir hätte das Spiel sicher gefallen. Und vor allem die Kreativität des Platzwartes. Ich vermute, der hat die bessere Eismaschine als der Eismeister von Gotteron. So gibt es in Thun heute trotz Sonnenschein und blauem Himmel das wässrigste Spiel seit dem Gastbesuch der Georgier. Übrigens ein legendärer Spielbericht, den du damals geschrieben hast.
Thun beginnt wie die Feuerwehr - oder besser - wie die Seepolizei. Ein erster genialer Spielzug führt schon nach 59 Minuten zum 1:0. Eine zweite geniale Ballstafette ist gleichbedeutend mit dem 2:0. 16 Minuten sind da gespielt. Torschütze Sorgic.
Keine Sorgic in Thun! Oder doch? Zu einer dritten gefährlichen Aktion kommen die Thuner in der ersten Hälfte nämlich nicht mehr. Zumindest nicht in der Offensive. Dagegen lassen sie sich nach einer halben Stunde dumm überlaufen. Brunner schliesst die bemerkenswerte Aktion mit dem Anschlusstreffer ab. Im Vaduz-Sektor bleibt es dennoch mehr oder weniger ruhig. Also mal ehrlich, liebe Liechtensteinischen Freunde. Auch wenn ihr nur als Dutzendschaft unterwegs sind, wäre da doch mehr Stimmung möglich. Die EHC Thun-Jungs von Phippu beweisen das derzeit doch gleich mehrmals pro Woche.
Doch zumindest die Oben-Ohne-Choreo habt ihr im Griff. Ihr habt in der zweiten Halbzeit auch allen Grund dazu, beginnt die doch wie ein Traum für Vaduz - und wie ein Albtraum für uns Thuner. In der 54. Minute erzielt Janjatovic das 2-2. Und in der 71. Minute lädt Schindelholz Vaduz zu einem Penalty ein. Janjatovic nimmt Anlauf - und bezwingt Faivre. Vaduz führt 2:3.
Wir sehen prompt Abstiegsschreckgespenste. Doch was wir auch sehen, ist der eingewechselte Ferreira. Der hat schon bei seiner ersten Aktion ordentlich Zug aufs Tor gebracht und gibt nun endgültig Gas. Keine 60 Minuten nach der Vaduzer Führung erzielt er den Ausgleich. Es gibt wohl doch ein Thun-Fluch, der einst über den FCV gesprochen worden ist.
Dieses Spiel ist wirklich nichts für schwache Nerven. Umso mehr staune ich über die SMS, die ich erhalte. Mal will man mit mir diskutieren, ob Thun wieder dem Schiri die Schuld geben will für die verlorenen Punkte. Mal möchte man mit mir darüber sprechen, dass im Zoo Zürich ein Elefantenbaby zur Welt gekommen ist. Im ersten Moment glaube ich ja, dieses elefantöse SMS sei von dir. Ganz brav beantworte ich die SMS - und sehe dadurch nur aus einem schlechten Winkel, wie Lauper zum 20-Meter-Schuss ansetzt. Sein Schuss landet im Tor. In der 83. Minute führt Thun wieder.
Und Thun kann gleich nachdoppeln. In der 85. Minute reisst Grippo so stark an Sorgics Leibchen, dass ein Nati-Trikot längst in Fetzen wäre. Die Thuner Zrikots sind aber von besserer Qualität. Elfmeter gibt es trotzdem. Als Bürki (wirklich Bürki?!) sich den Ball setzt, lästere ich moch, dass Thun halt notfalls auf den Abpraller spekulieren sollte. Doch Bürki schiesst den Ball im Stile von Roberto Baggio weit übers Tor.
Die Italiener unter den thunfans.ch-Schreiberlingen fürchten sich jetzt, dass sich dieser Hoch-zum-Himmel-Schuss ebenso rächt wie damals im WM-Final 1994. Doch nichts dergleichen. Thun bringt das 4:3 über die Zeit.
Die thunfans.ch-Fanreise endet in Freiburg. Denn dort ist heute Dragon-Party. Der 11. (oder 12.) Qualiplatz von Gotteron will schliesslich gefeiert werden. Und ein Match ist nebenbei ja auch noch. Für uns das reinste Entspannungsprogramm. So viele Tore wie im Fussball gibt es im Eishockey sicher nicht.