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Thun - FCB 0:2
11.02.2017Super League 2016/2017


99 Geschenke versteckt heute der FC Thun in der Arena. Denn schliesslich ist es das 99. NLA-Spiel in unserem Stadion. Laut unserem Speaker werden die FCT-Goodies zwar nur unter den Sitzplätzen hingelegt. Doch wenn wir uns den Matchverlauf so anschauen, gibt es heute in der Arena noch ein paar andere Geschenkzonen in der Arena.
Nicht mal geschenkt möchten wir von thunfans.ch dagegen die sich wie Easter Eggs anfühlenden kulinarischen Verrücktheiten aus dem Fanzelt. Ein mit Weisswein bespritzter Chäs Brägel? Muss nicht sein. Ein Pizzaschiff, das mit dem Gütesiegel "Vegetarisch" angepriesen wird? Darf nicht sein! Tauglich sind dagegen wenigstens die Fischknusperli. Wobei ich nicht ganz verstehe, warum die Langnaufans unter uns damit ausgerechnet die Gotteronfans füttern. Ein müder Bestechungsversuch vor dem 37-Franken-Wiedersehen am Dienstag - und etwas später in den Playouts? Oder ist nicht nur Thun eine Fisch, sondern Gotteron mittlerweile so schlecht, dass es fischelet?
Aber wer will schon über schlechten Eishockey sprechen, wenn wir heute guten Fussball sehen. Es ist nicht weniger als die beste Thuner Saisonleistung, die wir heute bewundern dürfen. Die Thuner dominieren für einmal nicht nur die erste Viertelstunde gegen Basel (über das Heimspiel vom letzten August schweigen wir uns lieber aus), sondern praktisch das ganze Spiel über. Die physische Präsenz ist stark (leider mehrmals zu stark für den schwachen Schiri), die spielerische Fantasie verblüffend. Nur sind wir eben immer noch in Thun, wo ein gutes Spiel selten mit Thuner Toren gleichzusetzen sind. Kaffeeschnaps hilft zwar gegen Husten (meint jedenfalls Frau Stoller), aber nicht gegen Mangelernährung bei der Torproduktion).
Erst in der zweiten Halbzeit trifft Thun endlich. Fasnacht knallt den Ball ins Tor. Doch zuvor will der Schiri ein Foul beim Zweikampf Rapp vs. Alkaji gesehen haben. Und zwar vom Thuner. Das Tor zählt nicht. Es ist nicht die einzige Schirientscheidung, die uns heute nervt.
Thun greift weiter voller Mut an. Spätestens nach 80 Minuten spricht wohl jeder im Stadion von einem verdienten Thuner Punktgewinn, der sich da abzeichnet. Doch just da passiert der Fehler in der zuvor so clever spielenden und tapfer kämpfenden Abwehr. Ein weiterer FCB-Schuss scheint das Tor von Faivre zu verfehlen, dieses Mal hat Elyounoussi sein Visier schlecht eingestellt. Schindelholz kommt an den Ball - und lenkt ihn ins eigene Tor ab. So werden Meisterträume gemacht. Und Abstiegsalbträume.
Thun könnte aber postwendend ausgleichen. Ja müsste ausgleichen. Bei einem Abpraller von FCB-Goalie Vaclik steht er goldrichtig und kann ins leere Tor einschiessen. Beziehungsweise kann er eben nicht. Sein Schuss gegen knapp am offenen Tor vorbei. Von diesem zweiten Schockmoment erholt sich Thun nicht mehr richtig. Und Fassnacht erst recht nicht. In der Nachspielzeit verliert er im Mittelfeld den Ball, worauf Steffen (ausgerechnet!) durch eine verlassene Thuner Platzhälfte Richtung Tor ziehen kann. Uns droht als Höchststrafe also noch ein Steffentor, doch schiebt dieser im letzten Moment noch den Ball zum aufgerückten Doumbia rüber.
Das 0:2 schmerzt uns trotzdem. Und auch Vaclik. Die kleine Privatsfehde, die irgendwann in der zweiten Halbzeit ihren Anfang genommen hat zwischen Thuner Kurve und FCB-Goalie eskaliert nun endgültig. Über Bier und andere Geschenke verärgert, deckt der Goalie in einem Wutanfall nun uns Fans in Form von Wurfgeschossen mit annähernd 99 Geschenken ein. Wir von thunfans.ch sind uns sicher: Für einmal gibt es fürs Geschenkeverteilen sogar Ultrapunkte.