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Thun - YB 2:3
11.12.2016Super League 2016/2017


Hediger - Sorgic - Fassnacht - Tossetti: Es ist das schönste Thuner Tor der Saison. Es ist der lauteste Thuner Torjubel der Saison. Und es ist der farbigste Thuner Gefühlsausbruch der Saison. Ich will damit all den Dutzenden Thunfans, welche die hammermässige Choreo für den heutigen Spielbeginn gemeinsam gebastelt haben, nicht zu nahe treten. Aber so verdammt geil heute die Choreo auch war, ein Führungstreffer gegen YB ist um Welten geiler. Dass ich nach Tossettis Führungstreffer im allgemeinen Freudentaummel zu Boden gehe, tut dem absolut geilen Gefühl in der 31. Minute keinen Abbruch. Wohl aber die Szene, die wir zwei Minuten später direkt vor unserem Block mitansehen müssen: Schindelholz lässt im eigenen Strafraum den Ball an sich vorbei rollen, weil er nicht geschnallt hat, dass da auch noch Hoarau steht. Vergessen scheint sein Versprechen aus dem Matchprogramm: "Es ist schön, wenn ich der Mannschaft mit einem Tor helfen kann, doch wichtiger ist es für mich, zu Null spielen zu können." Ja, dann mach doch das bitte auch.
Das selbstverschuldete 1:1 holt uns auf den Boden der Realität zurück. Es ist in etwa so unverhältnismässig irr wie die Behauptung von Speaker Dänu, wir Thuner würden in der Südkurve (!) Stimmung machen. Ja genau. 8:3 lautet die Eckballstatistik nach 45 Minuten. Und doch steht es nur 1:1. Verrückte Fussballwelt.
Und es geht leider nach diesem Prinzip weiter. In der 58. Minute zeigt Sorgic im Zweikampf gegen Benito so viel Biss wie es normalerweise nur ein Marder tut. Er erläuft sich den Ball und bezwingt schon als zweiter Thuner heute Goalie Mvongo. Ja, am heutigen Sportnachmittag hat kein Freiburger Goalie seine Glanzstunde. Und auch Schiri Schnyder nicht: Als in der 60. Minute Schafsecku auf der Torlinie Hediger foult, lässt der Schiri weiterlaufen. Weiterlaufen zum 2:2. In bester CC -Manier würden wir unseren Präsidenten jetzt eigentlich auf dem Spielfeld erwarten. Doch der allerbeste aller Super-Super-Super-League-Präsidenten hält gerade in einem anderen Bereich des Stadion eine Nachhilfestunde. Derweil brennen zum x-ten Mal an diesem Nachmittag Pyros im YB-Sektor.
Richtig reagiert wenigstens Saibene, der schon in der 80. Minute Hediger vom Platz nimmt. Obwohl stehts hart angegangen, bleibt Hediger ohne Karte. FĂĽr mich ist er damit Man of The Match. Andere Zuschauer sehen dies leicht anders, liegt doch Thun bei Hedigers Auswechslung im RĂĽckstand. EntenfĂĽtterer Frei hat ein paar Minuten zuvor eine Flanke zum 2:3 verwertet. Was fĂĽr eine Bescherung. Da streicht doch das thunfans.ch-Team doch gleich den Brotkorb, den wir nach MĂĽnsingen schicken wollten, von der Wunschliste.
In der Nachspielzeit kommt Thun zum mittlerweile 12. Eckball. Doch nach all den ausgelassenen Chancen fragen wir uns höchstens noch, ob Thun heute mehr Eckbälle herausspielt als Punkte in der Vorrunde. Doch der Eckballzähler bleibt auf 12 stehen. Und der Punktezähler auf 16. Erfolgreich ist anders. Und doch gibt es Fans, die nach dem Schlusspfiff klatschen. Ich bin empört! Wie kann man nur. Wo ist der Samichlaus mit seiner Rute, wenn man ihn braucht. In diesem Sinne wünscht thunfans.ch euch allen frohe Festtage!