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FCB - Thun 2-3
07.10.2001Schweizer Cup 2001/2002


Zurück im Leichtathletikstadion in Basel. Dieses Mal sind wir vom Fanclub schon dreiviertel Stunden vor Anpfiff vor den Fussballfeldern, um nicht wie beim Congeli-Match wieder sinnlos lange bei der Kasse anstehen zu müssen. Und wie erhofft glückt der Billetkauf auch. Nur kommen wir deshalb noch lange nicht zu unseren Plätzen.
Ordnungshüter im Teeniealter halten uns hinter der Kasse davon ab, Plätze zu suchen. "Verboten! Verboten! Verboten!" hören wir immer nur. Ein Vorspiel vor nichtzahlenden Gästen läuft noch und die sollen unbehelligt von uns echten zahlenden Fans bleiben. Wir müssen warten. Nicht nur bis zum Schlusspfiff beim Vorspiel sondern viel weiter. 20 Minuten vor dem Spiel haben wir, besonders Willi, genug. Wir fordern lauthals Einlass. Willi holt den Security Chef zur besagten Stelle und verlangt Erklärung. Da dieser nicht wirklich eine Erklärung hat, gewährt man uns endlich Einlass.
Kaum sesshaft auf der altbekannten Steintreppe, beginnt das Spiel auf dem Rasen auch schon. Thun zeigt man wirklich sein unheimlich-vielbuntiges Auswärtstress, da an einen Clownanzug erinnert. Doch wie bei Frauen auch, zählen auch bei Thun-Spielern allein die inneren Werte. Schnell greifen die Thuner an, setzen den Gegner gleich stark unter Druck. Und Platz ist da, viel Platz. So auch, als Rama nach fünf Minuten durch den Basler Strafraum wirbelt. Er umspielt den letzten Gegenspieler und schiesst neben dem Goalie ein. Treffer. 0-1!
Schöner kann ein Cupmatch nicht beginnen. Damit aber nicht genug. Die Thuner spielen weiterhin hochstehend, zeigen dem Gegner den Klassenunterschied. Was die Basler Fans gar nicht recht wahnehmen wollen. "Thun spielt stümperhaft!" mault einer. Da schiesst gerade Abreu - und trifft! 0-2.
Nun hat mans ruhiger als Thuner Fan. Zwar haben die Baslereinige Torchancen, doch keine ist zwingend, kein Ball landet im Netz. Pause.
Nach kurzer Verpflegung ausserhalb des Stadions wartet in Hälfte Zwei ein Schrecken auf uns. Die Thuner spielen nicht mehr mit! Das Spiel wird so plötzlich zu einem müden Feierabendgekicke, bei dem Basler dominiert. Doch noch treffen sie nicht, da auch ihr Spiel allzu sehr plätschert. Chancen sind nirgendwo auszumachen.
Derweil zeigt sich die Sonne am Himmel, voller Freude setze ich die Sonnenbrille auf und geniesse den Nachmittag. Die Basler Fans dagegen sind genervt, durch die fehlende Abschlusskraft der eigenen Spielern - und durch ein paar thunfreundliche Entscheide von Schiri Salm.
Schliesslich aber dürfen sie doch noch jubeln. Noch viel zu viele Minuten vor Schluss fällt das 1-2.
Und ausgerechnet da wechselt Trainer Latour seine Goalgetter aus, auch Rama geht. Ein Zanni kommt endlich mal wieder, doch bleibt er die ganze Zeit ĂĽber sehr blass.
Thun ist in Bedrängnis.Hektik kehrt ein. Basel drückt. Zwei, dreimal bringen sie die Thuner in Schwierigkeiten. Wir schreien paar Mal auf. Doch da kriegt Thun auch Platz für Konter und in der 91. Minute - da trifft Abreu erneut, 1-3. Aber damit nicht genug. Die Baseler spielen an, passen nach vorne, ein Gestürm vor Kobel und der Ball kullert über die Linie. 2-3.
Doch der Basler Jubel kommt umsonst, wenige Sekunden später ist das Spiel vorbei.
Wie schon zuvor gegen Congeli, verlässt Thun auch gegen Basel II das Leichtathletikstadion als Sieger. Basel ist (trotz stets sehr seltsamer Stadionsorganisation) eine Reise wert.

Matthias Engel