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St. Gallen - Thun 0:0
30.10.2016Super League 2016/2017


Ohni Strategie, Konzept und schöne Handschrift
Ohni Wert und Stolz
Imne IdentitÀtslose Verein
Sangalle das hesch nöd verdient.

Hoppla Schorsch bzw. Hoppla Joe. Ich geh ja heute auch erst knapp ins Stadion, da ich erst noch vor dem Eingang die letzten Sonnenstrahlen und die letzten Bierspritzer geniessen will. Vis-Ă -vis im Espenblock ist das SpĂ€treinkommen dagegen ein politisches Statement, also ein Statement gegen Joe und sein Team. Die Kurve bleibt bis Anpfiff in etwa so leer wie die Thunfans.ch-Homepage. Wobei statt einer kurzen englischen Fehlermeldung hier immerhin ein paar SĂ€tze mehr in Form von SpruchbĂ€ndern ĂŒber all das Fehlende hinweg trösten sollen. Dann aber kommen die Fans und mit ihnen noch mehr SpruchbĂ€nder, die im Minutentakt hochgehalten werden. Als (fast) neutraler Beobachter stellt man verblĂŒfft fest, dass die FCSGler heute mehr SpruchbĂ€nder als Chancen haben. Entsprechend plĂ€tschert das Spiel vor sich hin.
Wir Thuner zeigen dagegen viel Einsatz. Auf den RĂ€ngen mit lautem Gesang. Und auf dem Satz mit hartem Forechecking. Da haben die St. Galler kein Durchkommen. So steht nur einmal 1:0 auf der Grossleinwand. Als das Heimteam nĂ€mlich in der Eckballstatistik in FĂŒhrung geht. Doch im Laufe des Spiels geht der FCT sogar bei den EckbĂ€llen in Front. Nur typisch thunerisch ohne aus dem halben Dutzend EckbĂ€llen etwas Ertragreiches herauszuholen. Von wertvollen Spielsekunden einmal abgesehen. Doch selbst das wĂ€re eigentlich nicht nötig, da es doch das Heimteam ist, dass sich in der Schlussphase ganz auf Zeitspiel konzentriert. Und dass, ohne Emotionen zu zeigen. Als heute ein St. Galler und ein Thuner in einem Hauch Wutanfall zu Rudi Völler und Frank Rijkard werden, passiert selbstverstĂ€ndlich sogar das nur auf den FanrĂ€ngen. FĂŒr mich unverstĂ€ndlich: Also ich trinke ja mein Bier lieber.
Überhaupt ist das Cateringteam heute freigiebiger als auch schon. Wirklich viel Senf gibt es zwar immer noch nicht zur Wurst. DafĂŒr aber ein BĂŒrli XXL. Das staubt so herrlich weiss, dass sich die grĂŒnste Jacke thunweiss verfĂ€rbt. Und zumindest im GĂ€stesektor kann das nur ein modisches Upgrade sein.
Zu dieser Zeit ist schon lÀngst klar, dass diese Partie heute mit 0-0 enden wird. Schliesslich gibt es auch bei der besten Chance des Spiels, einem Schuss von Geissmann in der 72. Minute, kein Tor. Weshalb wir den Punktgewinn schon Minuten vor Schlusspfiff lauthals feiern. Und sicher auch nach dem letzten Pfiff. Nur ist das angesichts des lauten Pfeifkonzert der (tatsÀchlich bis ganz am Schluss im Stadion gebliebenen) FCSG-Fans nicht zu hören. Unser Lieblings-Fotosujet ist dann aber doch nicht das 0:0 auf der Grossleinwand, sondern das Spruchband neben unserem Sektor. Beim Gute Zeiten, schlechte Zeiten-Banner wird nicht nur den RTL-Soapfans unter uns warm ums Herz: "Gute Zeiten: #Jeff. Schlechte Zeiten: #Joe." Origineller ist da eigentlich nur noch das Spruchband, mit dem die FCSG-Spieler aus dem Stadion verabschiedet werden:

Sogar da Spruchband isch kreativer als ihr.