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Thun - YB 0:3
25.05.2016Super League 2015/2016


Ich hätte es ja schon beim Betreten der Arena merken müssen: Hier läuft wieder mal etwas falsch herum. Denn heute lässt sich schon 20 Minuten vor Anpfiff nirgends mehr ein Matchprogramm auftreiben. Was kann da bloss Mysteriöses drin stehen, dass man es so gut vor mir versteckt? Die Antwort wird mir dann kurz vor Spielbeginn per Videoscreen verraten: Jaccottet treibt sich in der Arena herum. Schon wieder. Die Verwirrtaktik geht für den FCT auf. Ich habe keine Zeit mehr, mein Münz gegen Zehnernoten einzutauschen, um mit gelben Geld dem Schiri zuzuwinken. Denn auch wenn Jaccottet heute nur vierter Schiri ist, scheint seine Präsenz auf Headschiedsrichter Schnyder und seine Fähndlimas abzufärben. Dem 1:0 geht jedenfalls schon ein erfundenes Foul bei einem Zweikampf von Schirinzi gegen Vilotic vorraus. Sulejmani und dann auch Nuzzolo treten gegen das Freistossgeschenk, ehe Sutter zum 1:0 verwertet. 19 Minuten sind da erst gespielt.
YB gewinnt durch die Führung an Schwung und verdient sich den Vorsprung während der ersten Halbzeit auch noch durch eigene harte Arbeit. Seltsamerweise interessieren sich viele der 6500 Zuschauer weniger für den Kampf zwischen Thun und YB, sondern für den Totomat. Von dem soll hier aber keine Rede sein, teilt doch thunfans.ch Totomatverschwörungen nicht. Im Rahmen aller Thuner und aller Walliser möchte ich mich hiermit persönlich bei Herrn Canepa entschuldigen, dass beim Spiel Thun-Sion zwischenzeitlich ein Vier-Tore-Rückstand der Zürcher gegen die St.Galler angezeigt worden ist. Deshalb verzichten wir hier auf Totomat-Wasserstandsmeldungen. Denn schliesslich bleibt Thun sowieso Sechster und YB sowieso Zweiter.
Daran ändert auch der Eckball von Nuzzolo in der 58. Minute nichts, den Schafsecku zum 2:0 nutzt. Kaum zu glauben, dass dieses Spiel hier mit dem Eckballverhältnis von 7:7 zu Ende gehen wird. Ganz nach dem Motto "7:7, Unentschiede isch nid" sind die YB-Standardsituation nämlich um Welten besser als die schlechten Thuner Kopien.
Aber wenigstens bei den Spruchbändern behalten die Thuner die Oberhand. "Kämpfet für dGrächtigkeit. E Sieg für dEwigkeit" wird hochgehalten. Und voller Inbrunst "Diffidati von noi" gesungen. Denn überall kann Aarau sein. Die YB-Fans maxen derweil was über die "Derbyzyt" und das man als Berner Fussballfan das Spiel YB2 gegen den FC Bern verpassen dürfe. Geits no? Bitte erst überlegen, bevor man eine Choreo bastelt. Das einzig wahre Berner Derby ist immer noch - und Mattäng versichert es bei jeder (unpassenden) Gelegenheit zwischen YB2 und Mü Mü Münsige.
In der einzig wahren Berner Arena legt derweil Sutter perfekt für Horau vor, der zum 3:0 einschiesst. Droht uns etwa gar noch, dass sich der 99er hier zum Torschützenkönig ballert? Zum Glück zeigt Ruberto aber ein starkes Spiel und verhindert gleich mit mehreren mirakulösen Aktionen das 4:0.
Sein Gegenüber ist heute übrigens Wölfli. Da liesse sich einiges über ihn schreiben. Da uns Tomtom einst mit auf den Weg gegeben hat, Wölfli doch in Ruhe zu lassen, wollen wir dies hier tun und sein Auftreten nicht weiter beurteilen. Sei du an seiner Stelle gegrüsst, Tomtom. Ich hoffe, du hattest die Möglichkeit, die aktuelle Saison irgendwie zu verfolgen. Du hast auch 2015/2016 wieder schmerzlichst gefehlt. Was hätten wir im Prag, Jerusalem und Wettswil-Bonstetten (am Zauni!) gemeinsam feiern können.
Das Spiel endet zwar mit einer klaren Niederlage, doch trotzdem feiern auch wir. Ganz nach dem Motto "Ufwache, dFerie fö a". Während das Gequatsche von Mikrofonguru Dänu nervt, da er so die gemeinsame Welle von Spielern und Fan immer weiter herauszögert, sorfen die YB-Fans für den optischen Schlusspunkt in der Arena. Nach Abpfiff zünden sie heute die ersten Pyros des Abends. Es ist eine gelungene Saisonabschlusschoreo.
E schöne Summer, Lüt. O dir, Büne!