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Thun - St. Gallen 2:2
07.05.2016Super League 2015/2016


Eben noch am Fifa Young Cup hatte nebst Radio Zürisee und der Fifa noch eine weit umstrittenere Vereinigung einen eigenen Meet&Greet-Stand: die Schiedsrichter. So kurz nach dem traurig verpfiffenen Luzern-Spiel hatte ich die Nerven nicht, mit Schiris über Seh-und Reaktionsfähigkeiten zu diskutieren. Hätte ich doch bloss an Auffahrt schon gewusst, mit welcher fragwürdigen Schiedsrichterleistung Thun im St.Gallen-Spiel zu kämpfen haben würde. Ich wäre wohl um einiges lauter gewesen am Stand als GC auf dem Rasen beim Turniersieg gegen West Ham.
Schiri Jaccottet schafft es nämlich heute genauso wie Bieri in Luzern, das Spiel zu verpfeifen. Doch wofür Bieri sich noch eine Halbzeit anstrengen musste, schafft Jaccottet locker in 25 Minuten. Skandal genug ist, wie der FCSG für den hitzigen Auftritt in der Startviertelstunde keine einzige Karte sieht. Beim Foul von Aratore gegen Zarate entscheidet er zwar wenigstens auf Freistoss. Nur wäre das ein Penalty gewesen. Kein Wunder, dass die Thuner langsam die Nerven verlieren, allen voran Hediger. In der 24. Minute gerät er mit Mutsch aneinander. Eigentlich eine Lappalie. Doch hier zeigt Jaccottet zweimal Gelb. Und Gelb zeigt er auch gleich wieder, als Hediger wenige Sekunden später im Mittelfeld ein Dutzendfoul begeht. Mutsch ist das Opfer. Wobei: Das eigentliche Opfer ist Hediger. Unglaublich, dass ein Captain für zwei solche Aktionen mit Gelb-Rot bestraft wird.
Die zwei Gelben gegen Hediger wirken auch brutal, wenn man die Szene in der 27. Minute betrachtet. Hanin foult Zarate im Strafraum und raubt den Thunern die Möglichkeit einer Torchance. Eine Karte für eine solche Aktion? Aber doch nicht bei Jaccottet. Thun muss froh sein, überhaupt den Penalty zugesprochen zu erhalten. Schirinzi läuft an und bezwingt Lopar. 1:0 trotz Unterzahl.
Doch die Freude wehrt nur kurz. Bunjaku erzielt in der 31. Minute den Ausgleich. Er wird es sein, der fast eine halbe Stunde das erste Foul-Gelb bei St.Gallen sieht. Mutsch ist da nicht mehr auf dem Platz, konnte aber bis zu seiner Auswechslung in der Pause unbehelligt weiterspielen - Fouls hin oder her. Kein Wunder, winkt da ein Thunfan Jaccottet mit einer Banknote zu. Es ist natürlich ein grün-weisser Fünfziger.
Thun also weiter in Unterzahl. Das kann beim besten Willen nicht gut gehen. Und tatsächlich schiesst Aleksic in der 63. Minute den seit längerem absehbaren Führungstreffer für St.Gallen. Thun scheint geschlagen. Doch sie beweisen Kampfgeist und schnüren die Ostschweizer regelrecht in deren Hälfte ein. Gleich zweimal werden sie mit einem Tor belohnt. Doch beide Treffer werden von Jaccottet aberkannt. Und auch die Eckbälle, die Thun doppelt so häufig herausholt wie der FCSG, bringen leider den gewünschten Ausgleich nicht. Es braucht schon eine Glanztat des eingewechselten Rojas, damit wir in der 89. Minute doch noch jubeln können. 2:2. Es fühlt sich an wie ein Sieg. Der Punkt ist also allen Widrigkeiten zum Trotz da. Nun brauche ich nur noch einen Schiedsrichter, mit dem ich das heute Gezeigte besprechen kann. Oder vielleicht besser doch nicht.