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Thun - FCZ 4:0
01.05.2016Super League 2015/2016


Waren die Treppen in der Arena eigentlich immer schon so steil? Ist das der Abstiegskampf, der muntere Männer müde macht? Oder liegt's daran, dass einige uns ein intensives Vorprogramm zu Thun-FCZ hinter sich habe: die einen an der BEA (Vorsicht vor vermeintlichen Schnäppchen am YB-Stand), die anderen an der Aeschle Chilbi (Vorsicht vor steilen Abhängen beim Schiffen). Falls es einen Weg gibt, sich ein Spiel schön zu trinken, haben wir es an diesem Wochenende sicher geschafft. Dabei wäre doch heute erst ein Feiertag. Das wollen uns jedenfalls unsere Zürcher Gäste weismachen, die nicht nur am Sächsilüte für lustige Umzüge mit Knalleffekten auf die Strasse gehen. Deshalb lautet die Choreo der FCZ-Fans auch: "Heraus am 1. Mai." Jedenfalls vor dem Korrekturprogramm. Am Ende kommt beim Spruchband nämlich - nebst blauem Rauch - ein "Heraus am 13. Mai" heraus. Werbung für ein Buch zu einer Finalissima in den 00er-Jahren. Kann man machen. Für Thunfans lohnt sich aber immer noch mehr die DVD zu einer anderen Finalissima: "Meisterträume".
Hier im Jetzt im 2016 kann eines der beiden Teams immer noch von einem Titel träumen. Wie dies der FCZ aber geschafft hat, kann keiner nachvollziehen, der heute im Stadion ist. 5200 Zuschauer sehen ein beherztes Thun - und ein verschlafenes Zürich. Schon in der 3. Minute gehts los mit dem Thuner Feiertag: Munsy macht das 1:0 zwar nicht, doch Joss verwertet den Abpraller. Und in der 22. Minute passt Munsy zu Hediger, der auf 2:0 erhöht. Die Szene ist offsideverdächtig. Doch das Veto des Schiritrio bleibt aus. Dabei ist der Fähndlima heute doch Zürcher. Also er heisst so. Aber er steht bei diesem 2:0 ähnlich im Schilff wie seine Namensvetter in den weissen Trikots. Bestes beziehungsweise schlechtestes Beispiel ist der linke Aussenverteidiger mit der Nummer 25: Ivan, der Schreckliche, Kecojevic. Wenn schon wir Thunfans uns nach 20 Minuten wundern, warum der nicht endlich ausgewechselt wird, sagt das wohl alles. Erlöst wird er schliesslich in der 30. Minute. Für ihn kommt Sarr ins Spiel. Aber nicht Sally Sarr, sondern ein noch schlechterer Namensvetter. Passt also perfekt zu diesem Spiel. Ein Spiel, in dem Thun zur Pause übrigens 4:0 oder 5:0 in Führung liegen müsste. Dass es anders ist, ist auf eine sehr schlechte Chancenauswertung zurückzuführen.
Nach der Kafi Schnaps-Pause in der Thunkurve (die Südkurve wird derweil für ihr Kommen noch mit alkoholfreien Getränken bestraft) gehts im gewohnten Bild weiter. Die Zürcher stehen herum, die Thuner rennen herum. Und so schiesst Munsy in der 55. Minute das 3:0. Brecher sieht bei diesem Treffer schlecht aus. Auch Thun-Goalie Ruberto zeigt einige Schwächen in diesem Spiel. Allerdings ausschliesslich bei seinen Abstössen, die mehrmals jenseits der Seitenlinie landen. Seine Unsicherheit motiviert die Zürcher aber auch nicht zu mehr Angriffen. Zwei Torschüsse zählen wir in 90 Minuten, wobei sich Ruberzo nicht bezwingen lässt. Anders Brecher, dem in der 82. Minute schon wieder einen Lapsus unterläuft. Ja wenn er sich den Ball im Strafraum halt nicht schnappt, macht das Munsy. Und schiesst zum 4:0 ein. Womit endlich wieder Spannung aufkommt in diesem Spiel: Schafft Munsy hier etwa noch einen Hattrick?
Die Höchststrafe für die Zürcher bleibt aber aus, sie retten das 4:0 über die Zeit. In der Thunkurve wird aber sowieso gefeiert. Gemäss vertrauenswürdigen Zeugenaussagen sogar wilder und ausgelassener als an der Aeschle Chilbi. Und das will was heissen. Ja zOberland, ja zOberland, ja zBärner Oberland isch schön...