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Thun - GC 2:1
03.04.2016Super League 2015/2016


Grosse Chilbi heute vor der Arena, die mit all ihren Attraktionen ans Züri Fäscht erinnern. Da inzwischen mehrere Thunfans in Zürich leben, muss man diese schliesslich mit allerhand Highlights zu einem 150-Kilometer-Matchbesuch motivieren. Und so schreiben die FCT-Stars Wittwer, Lauper und Hornung fleissig Autogramme, so bläst die Musikgesellschaft ordentlich den Marsch (wobei der Berner Marsch ziemlich deplatziert ist, da hätte die MG auch gleich den Sächsilüte Marsch ins Repertoire aufnehmen können) und so stehen die Matchbesucher geduldig Schlange für ein Zwirbele mit attraktiven Preisen. Auf dem Zwiebele-Rad stehen die Namen aller Thunspieler, die Aufnahme ins erweiterte Kader der 1., der 2. oder der 3. Mannschaft gefunden haben. Kevä und ich schauen gespannt zu, ob man nun bei Bürki, bei Rojas oder bei Hediger die grosse Niete zieht und leer ausgeht. Doch typisch Thun ist hier jeder ein Gewinner: Die Zwirbeler gewinnen ganz einfach die unterschriebene Autogrammkarte des jeweiligen Spieler. Und wie Heisst es doch so schön: Kindermund tut Wahrheit kund. Demnach ist Munsy um einiges beliebter als Schindelholz und Joss.
Ab all den Chilibi-Höhepunkten - und dem vielen Schnaps im Kafi - verpasse ich um ein Haar den Anpfiff. Doch die GC-Fans leisten mir Schützenhilfe und rauchen um 13.45 Uhr erst einmal das Stadion mit blauem Rauch ein. Das stinkt zwar bestialisch, kommt mir aber ganz gelegen.
Ehrlich gesagt würde es aber auch keine Rolle spielen, wenn ich erst um 14.30 Uhr an meinem Platz wäre. Die erste Halbzeit verläuft nämlich ziemlich ereignislos und ohne sehenswerte Szenen. Faivre spielt ein wenig Fang-den-Ball mit den GC-Stürmern. Und Senderos versteht unter Playoffhärte à la Scherwey, einfach mal abseits des Spielgeschehens Rapp zu attackieren. Warum dies keinen Platzverweis zur Folge hat, weiss nur Schiri Pasche.
Nach der Pause schaut Pasche bei einem Duell zwischen Bamert und Munsy dann aber genau hin - und sieht, wie der Zürcher gegen die Beine von Munsy tritt. Der Penaltypfiff ertönt umgehend. Munsy fühlt sich sogleich bärenstark wie Fuhrer und setzt sich den Ball gleich selber. Er läuft an und schiesst zum 1:0 ein. Lange hält die Freude über die Führung aber nicht an. Keine 10 Minuten später nutzt Dabbur ein Durcheinander im Thuner Strafraum zum 1:1 aus. Dieser Ausgleichstreffer ist das definitive Startsignal zu einer lebhaften zweiten Halbzeit. Mal drückt Thun, mal GC. Wobei sich mit Fortlauf des Spiels abzeichnet, welcher der 22 Männer auf dem Platz die grössten Schwächen zeigt: GC-Goalie Mall. Mehr als einmal schreie ich "Schieeeess!" Richtung Thunspieler. Und wohl jedes Mal wäre es die richtige Alternative zum Rojas-Dribbling oder zum Rapp-Verstolperer. Doch Thun kommt erst in Schwung, als der Fähndlima in der Nachspielzeit einen Eckball anzeigt. Dies notabene im Thuner Strafraum. Der Eckball landet in den Füssen der Thuner, Peyretti lanciert Rapp, der sich im Laufduell gegen Lüthi durchsetzt und doch tatsächlich noch die Kraft hat, das 2:1 zu erzielen. Läck händ mir es Fäscht. Es richtigs Züri Fäscht.