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GC - Thun 0:0
29.04.2015Super League 2014/2015


30 Franken für den Stadioneintritt. 39 Franken für das Mitfahren im Minibus – oder gar 60 Franken fürs Zugticket (Halbtax!). Und all das für ein 0:0. Nein, die Reise ins Letzigrund hat sich wirklich nicht gelohnt. Oder vielleicht doch!? Ganz Watson-like bringen wir hier exklusiv die Liste mit den 9 krassesten Gründen, warum völlig richtig lag, wer es gestern ins Letzi geschafft hat.

1. Weil es ein exklusiver Stadionbesuch ist
Wow! Was für eine Energie! 3500 glückliche Matchbesucher erleben die Powerjungs des FC Thun und des Rekordmaischters live beim exklusiven Super League-Spiel im Zürcher Letzigrund. Da Thun die letzten zwei Spiele bei GC mit 0:5 bzw. 2:3 gewonnen hat, ist unser Sektor auch übermässig gut gefüllt. Haben am 16. April 2014 nur 36 Thunfans den Weg an den Fussballknüller gefunden, sind wir am 29. April 2015 fast 70 Thuner. Wow. Thun ist in Fussballeuphorie. (An dieser Stelle würde die Watson-Redaktion noch mindestens sieben Ausrufezeichen setzen!!!!!!!)

2. Weil es eine der besten Bars der Welt ist
Wow! Im Letzigrund Bier aus Plastikbechern, Wein aus Petflaschen und Punsch aus Pappbechern trinken: Solche Bars laden überall auf der Welt zum Entspannen ein. Im Letzigrund gibt es die besten Drinks samt einmaliger Atmosphäre. Zugegeben: Das Bier hat einen säuerlichen Geschmack; der spanische Weisswein ist eher fad und richtet sich mit 9 Franken pro 1,8 Deziliter eher an die High Society; und der Rumpunsch ist gemäss Stiftung Kevin-Test ohne Rum gepunscht worden und wird erst nach einer Reklamation an der Bar mit einer ordentlichen Ladung Alkohol ergänzt.

3. Weil Lukas Schenkel Spektakel pur bietet
Wow! Die beiden Teams sind gespickt mit Namen der Extraklasse. Doch gelingt es nicht jedem Superstar, auch bei Wochentagspielen die gleiche Leistung auf den Platz zu bringen wie am Wochenende. (Spricht man eigentlich deshalb von englischen Wochen, weil bei zwei Spielen pro Woche die gezeigten Leistungen oftmals an die englische Nationalmannschaft erinnern!?) Doch eine Ausnahme ist Lukas Schenkel, der Spektakel pur bietet. In der 19. Minute köpfelt er bei einer Abwehraktion den Ball knapp übers eigene Tor. Und in der 53. Minute mäht er – zumindest auf den ersten Blick – Gegenspieler Lang regelrecht um. Wir halten dies aber bloss für einen Penalty, weil im Sion-Spiel solche Aktionen als elfmeterwürdig eingestuft worden sind. In Wahrheit nahm Schenkel gerade noch knapp tolerierbar beim Duell den rechten Arm zur Hilfe. Dennoch: Gut gebrüllt, südafrikanischer Löwe! Und ein Top-Vorbild für Kevin Bigler, der wenig später einen langen Lang-Kopfball auf der Linie abwehrt.

4. Weil Thun sogar eine Torchance hat
Wow! 19 Tore?! Die vier letzten Spiele zwischen GC und Thun boten jeweils eine Fussball-Gala der Extraklasse. Daran orientiert sich Thun auch heute. Auch wenn einige ungeduldige Gemüter die Darbietung im Letzigrund seltsamerweise als hässliches 0:0 einstufen, wollen wir doch erwähnen: Thun hat tatsächlich eine richtig fette Torchance in diesem Spiel. In der 62. Minute ist es soweit: Munsy verlängert einen langen Ball per Kopf zu Gonzalez, der ein Laufduell gegen Lüthi (Benjamin, nicht Markus) gewinnt und einen Gewaltschuss abgibt – leider an den Pfosten und nicht ins Netz.

5. Weil solche Spiele lebensverlängernd sind
Wow! Die Spannung ist kaum noch zu toppen: Ein Spieler legt sich den Ball zurecht und
setzt nach einem kurzen Innehalten zum Schuss aufs gegnerische Tor an. Womöglich noch ganz spät in der Nachspielzeit. Millionen Fans durchleiden solche und ähnliche Krimis
jede Woche in Fussballstadien. Für manche können jedoch solche Spiele nicht nur schmerzhaft, sondern sogar tödlich enden. Denn Fussball kann aufs Herz schlagen, wie zahlreiche Studien belegen. Während letzten Samstag die Partie Thun-Sion höchst ungesund war und auch die heutige Partie YB-Aarau vielen YB-Fans im doppelten Sinne wehgetan hat, ist GC-Thun ein Spiel so topgesund wie ein Hafermüesli. Angesichts der förmlich greifbaren Langeweile im Letzi würden wohl sowohl Herzchirurgen, als auch Dentalhygenikerinnen bestätigen: Dieses 0:0 im Letzi wirkt lebensverlängernd. (An dieser Stelle würde Watson den Artikel „Die 13 dümmsten Arten zu sterben“ verlinken).

P.S. Dass das jetzt nicht 9 Punkte waren, ist hoffentlich nicht aufgefallen.